Daten „halten“
|Der Bieler Energieversorger Energie Service Biel/Bienne (ESB) verwaltet die Versorgungsnetze für Gas, Wasser und Strom mit AutoCAD Map3D und MuM MapEdit. Seit Neuestem nutzen die Techniker ihre GIS-Daten auch vor Ort auf Tablet-PCs.

Offenheit und Innovation prägen die Stadt Biel, Weltmetropole der Uhrenindustrie und größte zweisprachige Stadt der Schweiz. Auf der Webseite heißt es „Biel hat das Glück, unfertig zu sein“ und diese entwicklungsfreudige Stimmung prägt auch die Arbeit des städtischen Energieversorgers, ESB. Das Unternehmen versorgt die Stadt mit Strom, elf Gemeinden mit Erdgas und die Städte Biel und Nidau mit Wasser. In der Abteilung Planung befasst sich ein fünfköpfiges Team mit der Netzdokumentation. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet man dort schon mit Auto- CAD Map 3D und nutzt MapEdit von Mensch und Maschine (MuM) als WebGIS-Lösung. „Wir haben seither mehr Funktionen für unser Stromnetz“, berichtet Patrick Vogt, Leiter Dokumentation bei ESB. Explizit die Netzverfolgung von beliebigen Startpunkten aus empfindet der GIS-Fachmann als besonders hilfreich.
Überdies lobt er den direkten Zugriff auf die Oracle-Datenbank, die Möglichkeit, eigene Formulare zu generieren sowie die deutlich verbesserten Ploteigenschaften. Besonders positiv stellt Vogt heraus, dass sich MapEdit leicht konfigurieren lässt. Auch das Gestalten von Tooltips ist möglich, so dass die Anwender nicht mehr auf ein Objekt klicken, sondern den Cursor nur über das jeweilige Objekt bewegen müssen, um wichtige Informationen abzurufen. Damit sei ein erheblich schnellerer Informationszugriff sichergestellt.
Fachschale Baustellen

Durch dieses GIS konnte ESB seine Bestandsdaten plausibilisieren und so die Qualität der Daten verbessern. Man entwickelte auch eigene Fachschalen, wie etwa die Baustellenverwaltung: Dabei erhalten die Baustellen fortlaufende Nummern. Diese werden zusammen mit der Bezeichnung, dem Baustellenleiter, der Beschreibung, dem Status und natürlich der Position der Baustelle gespeichert. Die Mitarbeiter können über MapEdit die Daten nach verschiedenen Kriterien filtern und finden schnell die Informationen, die sie brauchen. „Heute weiß beim ESB jeder, dass man alle Daten mit geografischem Bezug im WebGIS findet – und zwar nur dort. Und es ist sichergestellt, dass diese Daten aktuell sind“, freut sich Patrick Vogt. So sei die Ablagestruktur beim ESB um einiges vereinfacht worden.
Mobile Erweiterung
Anfang 2016 folgte der nächste nahe liegende Schritt: die Erweiterung auf das mobile WebGIS von MuM, MapEdit Mobile. Die Funktionalität der mobilen Applikation hatte die Verantwortlichen schon bei der Präsentation überzeugt. Danach ging es darum, innerhalb der ESB die IT-Sicherheit zu gewährleisten: Die ESB muss alle Geräte kontrollieren, die auf MapEdit Mobile zugreifen können. Mit https-Verschlüsselung und SSL-Zertifikat erfüllt die mobile Lösung diese Sicherheitsanforderungen.
Seit Mitte Januar 2016 laufen die Praxistests mit den ersten Tablets. Damit können die Techniker auch vor Ort auf aktuelle Daten zugreifen und gewinnen im Störfall wertvolle Zeit. Je schneller man nämlich zum Beispiel bei einem Wasserrohrbruch die richtigen Schieber findet, desto größer ist die Chance, einen Schaden auch kostenmäßig gering zu halten.
Weitere Ideen sind schon in der Pipeline: So soll die Datendurchgängigkeit mit Schnittstellen zu SAP und Neplan noch weiter verbessert werden. Doch schon jetzt ist man beim ESB hoch zufrieden. „Natürlich haben wir immer noch Wünsche an einige Funktionen – das ist ja auch gut so”, bilanziert Patrick Vogt. „Aber alles in allem sind wir als regionaler Energieversorger mit unserem GIS und der professionellen Betreuung durch Mensch und Maschine perfekt aufgestellt.“
Bilder: Mensch und Maschine