Mobilität in Deutschland
|Die größte landesweite Verkehrserhebung ist angelaufen.
Mit dem Auto zur Arbeit, mit dem Fahrrad zum Einkaufen – oder umgekehrt? Im Rahmen der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) wollen Wissenschaftler herausfinden, wie die Bundesbürger heutzutage unterwegs sind. Zwischen Mai 2016 und Juni 2017 werden dazu rund 135.000 nach einem Zufallsverfahren ausgewählte Haushalte in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Ergebnisse werden ab 2018 zur Verfügung stehen. Die Untersuchung ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie zahlreicher Bundesländer, regionaler Verkehrsunternehmen und -verbünde, Landkreise, Städte und Gemeinden. Die Interviews führt das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft aus Bonn durch.
Die MiD stellt als größte Verkehrserhebung in Deutschland nicht nur bundesweit sondern auch in den Regionen eine wichtige Grundlage der Verkehrsplanung dar. Sie soll der Politik und Verwaltung dazu dienen, eine Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer zu planen, Steuergelder an den richtigen Stellen einzuplanen und auch in Zukunft ein optimales Mobilitätsangebot zu sichern. Sie wurde bereits in den Jahren 2002 und 2008 erhoben. Die zentrale Aufgabe der Studie besteht darin, repräsentative und verlässliche Informationen zur Soziodemographie von Personen und Haushalten und ihrem Alltagsverkehr (z.B. Wege nach Zwecken und Verkehrsarten) für ein ganzes Jahr zu erhalten. Sie dient, gewichtet und hochgerechnet, als Rahmen und Ergänzung für andere Verkehrserhebungen wie die Verkehrsbefragungen in einzelnen Städten (z.B. Mobilität in Städten (SrV)) oder dem Mobilitätspanel. Die Studie Mobilität in Deutschland bietet darüber hinaus aktuelle Datengrundlagen zu wichtigen Einflussgrößen der Mobilität und bildet die Basis für Verkehrsmodelle.
Ablauf der Erhebung
Die Teilnehmer der Studie werden mittels einer Stichprobe auf Basis von Einwohnermeldedaten oder Zufallsauswahlen von Telefonnummern ermittelt. Die Erhebung beginnt mit einem Haushaltsinterview, bei dem ein Haushaltsmitglied zunächst allgemein zu seinem Haushalt befragt wird. Diese kurze Erhebung kann per Telefon oder online erfolgen. Hierbei wird unter anderem die Zahl der Haushaltsmitglieder erfasst.
Im Anschluss erhalten sämtliche Haushaltsmitglieder Erhebungsunterlagen, mit denen sie durchgeführte Wege an einen vorgegebenen Berichtstag erfassen können. Dieser Berichtstag wird per Zufallsauswahl fest von infas vorgegeben. Die Tage werden so verteilt, dass zu jedem Tag im Jahr (Arbeitstag, Wochenende, Feiertag, Ferienzeit) gleichmäßig viele Erfassungen vorhanden sind, so dass die Mobilität eines ganzen Jahres verzeichnet ist.
Jeder der Befragten muss dementsprechend für den vorgegebenen Tag alle Wege, unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel (auch zu Fuß) angeben. Auch wenn überhaupt keine Wege zurückgelegt wurden, soll das berichtet werden. Mit der Rückmeldung möglichst aller Haushaltsmitglieder ihrer Mobilität am Stichtag ist ihre Teilnahme an der Studie Mobilität in Deutschland abgeschlossen. Die Teilnahme ist freiwillig und die Angaben der Befragten werden ausschließlich anonymisiert genutzt.