infas 360: Evolution im Geomarketing
|infas 360 erweitert amtlichen Gemeindeschlüssel um Gemarkungen, Flure und Flurstücke.
Jede Gemeinde Deutschlands besitzt einen eindeutigen amtlichen Gemeindeschlüssel, kurz AGS. Die Grenzen und darin enthaltenen Siedlungsflächen (in Blockstrukturen) nutzt und pflegt seit Jahren infas 360. Jede Gemeinde kann hoheitlich die intrakommunale Gliederung selber festlegen. Die daraus entstehende Vielfalt und Heterogenität der Orts- und Stadtteile hat bisher verhindert, dass es für das Geomarketing einen flächendeckenden, einheitlichen Datensatz gibt. Für größere Städte sind zwar Stadtbezirke und teilweise Stadtteile verfügbar, gerade die Struktur in den ländlichen Gebieten jedoch wurde erstmals durch die PAGS-Struktur von infas 360 flächendeckend integriert.
Die fehlenden Ortsteile werden nun bei infas 360 erstmals auf Basis der Gemarkungen, die aus dem Kataster stammen, homogenisiert. Eine Gemarkung ist eine Flächeneinheit des Katasters. Sie bildet dort einen Grundstücksverband aus einer größeren Zahl von in der Regel zusammenhängenden Grundstücken beziehungsweise Flurstücken. Die Ebene der Flurstücke liegt geographisch zwischen Hausumringen (feiner) und Siedlungsblöcken (gröber) und bildet die Grundstücksklammer für die amtlichen 3D-Gebäudedaten. Sie sind bereits für viele Bundesländer im Datenpool der infas 360 vorhanden und werden ebenfalls fortlaufend aufgefüllt. Das Problem dabei ist, dass nicht alle Daten zu Flurstücken bei den Gemeinden anonymisiert verfügbar sind. Aus den Flurstücken lässt sich zum Beispiel die Zusammengehörigkeit aneinander grenzender Bauten beziehungsweise Nutzflächen und Bauten ermitteln. Diese sehr feine und sehr regional organisierte Einheit liegt nach kompletter Integration erstmals flächendeckend für Deutschland vor. Zwischen Flurstück und Gemarkung befindet sich die Ebene der Fluren. Diese werden gleichzeitig fortlaufend integriert.
Für Geodaten-Anwender bietet die Zusammenführung dieser Katasterinformationen zu einer flächendeckenden amtlichen Struktur unterhalb der Gemeinden zahlreiche Vorteile. Die Vielfalt und Präzision der feinen Einheiten ermöglichen laut infas 360 eine deutlich höhere Qualität bei der Berechnung und Visualisierung von mikrogeographischen Daten. Wichtige Anwendungsbereiche liegen in der Stadtplanung, der Bauund Immobilienwirtschaft.