Stromnetz im GIS darstellen

Smart Meter Pionier Arbon Energy und Siemens untersuchen im Rahmen des Forschungsprojekts SCCER-FURIES II Mehrwerte von Energieverbrauchsdaten.

In der 13.000-Einwohner-Gemeinde Arbon am Bodensee wurden seit 2008 über 12.000 Smart Meter und 1.800 Lastschaltgeräte installiert. Foto: pixabay (Bilder_meines_Lebens)
In der 13.000-Einwohner-Gemeinde Arbon am Bodensee wurden seit 2008 über 12.000 Smart Meter und 1.800 Lastschaltgeräte installiert. Foto: pixabay (Bilder_meines_Lebens)

Siemens bietet mit dem automatisierten Verbrauchsdatenerfassungs- und Informationssystem AMIS (Automated Metering and Information System) eine Lösung, die die Verbrauchsdatenerfassung und das Management von Verteilnetzen in einem System vereint und die für die speziellen Anforderungen des liberalisierten Energiemarkts entwickelt wurde. AMIS erfasst Daten und Informationen von Haushalten, Sondervertragskunden und der Verteilnetzinfrastruktur und überträgt sie zu einer Zentrale. So ist der Verteilnetzbetreiber in der Lage, wesentliche Kernprozesse zu optimieren und seinen Kunden neue Dienstleistungen und Daten anzubieten. In der Schweiz ist das System bereits bei mehreren Kunden mit über 100.000 Smart Metern im Einsatz.

Smart Meter am Bodensee

So setzt unter anderem die Arbon Energie AG am Bodensee auf AMIS. Der Energieversorger gilt als Pionier in Sachen Smart Metering und begann im Jahr 2008, flächendeckend Smart Meter in Arbon zu installieren. Mittlerweile verwaltet Arbon Energie so über 12.000 Smart Metern sowie 1.800 Lastschaltgeräte. „Dank der 100-prozentigen Abdeckung mit Smart Meter wissen wir jederzeit, wann und wo wieviel Energie benötigt wird“, sagt Ueli Eigenmann, Leiter Messwesen der Arbon Energie AG. „Das ermöglicht uns, genaue Prognosen für den Energieeinkauf zu tätigen, was zu Kosteneinsparungen führt.“ Außerdem ergeben sich laut Unternehmen durch Smart Metering neue Businessmodelle, die sich mit Strom aus Fotovoltaikanlagen und dessen Speicherung befassen. Darüber hinaus plant der Schweizer Energieversorger, sein Geoinformationssystem stärker in die Systemlandschaft einzubinden. Auch neue Dienstleistungen im Bereich der Realtime-Daten und vollständigen Prozessautomatisierung seien möglich.

Ueli Eigenmann, Leiter Messwesen, und Gilberto Turro, Zählertechniker von der Arbon Energie AG, überprüfen eine Zählerinstallation. Foto: Arbon Energie AG
Ueli Eigenmann, Leiter Messwesen, und Gilberto Turro, Zählertechniker von der Arbon Energie AG, überprüfen eine Zählerinstallation. Foto: Arbon Energie AG

Gemeinsam mit dem Advanced Learning and Research Institute (ALaRi), FHNW, EPFL sowie Siemens Schweiz ist die Arbon Energie AG außerdem an dem Forschungsprogramm SCCER-FURIES II (Swiss Competence Center on Energy Research – Future Swiss Electrical Infrastructures) beteiligt. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, wie eine datenbasierte Analyse der Energieverbrauchsdaten auf Basis der bestehenden Geräte in Arbon genutzt werden kann. Ziele sind unter anderem die Darstellung von Lastflüssen und Spannungen auf GoogleMaps im Niederspannungsnetz.

Applikationsplattform

Nebst dem etablierten AMIS plant Siemens die Einführung eines ergänzenden Metering Systems. Beide Plattformen sollen parallel geführt werden. Das neue IMS (Intelligentes Metering System) ist laut Siemens auf die Messung und die Interoperabilität der Endgeräteebene ausgerichtet. Ein zentrales Element von IMS ist demnach die Applikations-Plattform EnergyIP. Die Software von Siemens sammelt und validiert Zählerdaten nahezu in Echtzeit und übermittelt diese an IT-Systeme der angeschlossenen Teilnehmer wie Energieversorger, Stromanbieter oder Marktteilnehmer. In Zukunft sollen Dienstleistungen verschiedener Applikationen wie Meter to Cash Prepayment und vieles mehr aus einer Siemens Cloud-Plattform (SaaS) bezogen werden können.

www.siemens.com

www.arbonenergie.ch

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