Elektronischen Libelle für korrekte Messwerte

Kunden können sich beim neuen S900 von Stonex für verschiedene GNSS-Boards entscheiden, die zum Teil unterschiedliche technische Eigenschaften aufweisen. Alle Modelle besitzen eine elektronische Libelle.

Beim Kauf eines GNSS-Receivers stoßen Interessenten auf ein breites Marktangebot. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es bei den Anbietern einige grundlegende Unterschiede. Was das Angebot des italienischen Herstellers Stonex einzigartig macht, ist die freie Wahl des Kernstücks des Vermessungsinstruments: dem sogenannten GNSS-Board. Dieses ist für die Signalverarbeitung der Satellitendaten von GPS, Glonass, Galileo und Beidou zuständig und das Bauteil, was die größten technischen Unterschiede bei den Geräten ausmacht.

Im Juni hat der Hersteller seinen S900 auf den Markt gebracht, der dem S9i folgte und in der Hierarchie des Herstellers an zweiter Stelle kurz unterhalb des Flagschiffs S10 steht. Mit einem Kaufpreis von rund 7.000 Euro in der Einstiegsvariante kostet es nur marginal weniger als der S10, im Marktvergleich zu den High-end Geräten, zu denen der S900 aufgrund seiner Konzeption zählt, ist er, ganz in der Tradition des gesamten Portfolios von Stonex, außerordentlich preis-/ leistungsstark.

Drei Varianten

Elektronische Libelle: Bei schrägen Messungen errechnet die Software den korrekten Wert aus drei Messwerten. Foto: Stonex

Im Wesentlichen kann der Kunde zwischen den Varianten S900, S900T und S900A wählen. Ersterer baut auf einem GNSS-Board des kanadischen Herstellers Novatel auf und zielt damit auch auf Kunden, die weitere Geräte mit „Novatel-Inside“ einsetzen. In Europa sind dies vor allem GNSS-Receiver von Leica Geosystems, die wie Novatel auch zum Hexagon-Konzern gehören.

Der S900T besitzt ein Board von Trimble und hat standardmäßig bereits einen UHF Transmitter für Funkbasierte Kommunikationsstrecken integriert. Bei den anderen beiden Modellen ist diese Komponente optional.

Beim S900A stammt das Board von Hemisphere. Der Zusatz A rührt daher, dass dieses Board den Hemisphere eigenen Atlas -Dienst unterstützt. Mit dem satellitenbasierten Dienst kommen Anwender auf eine horizontale Messgenauigkeit von bis zu sechs Zentimetern, wenn keine anderen, mobilfunkbasierten Korrekturdienste zur Verfügung stehen. Für den Einsatz in entlegenen, zivilisationsfernen Regionen oder auf hoher See ist dies ein wertvolles Feature. Eine intensive Beratung beim Kauf eines GNSS-Receivers ist daher eher normal. Zum Beispiel zeigen sich Unterschiede bei der Messperformance der verschiedenen Boards. „Wir haben eigenständig aber auch mit Unterstützung anderer Experten empirische Messreihen in der Praxis durchgeführt und können sagen, dass alle Varianten leistungsbezogen am oberen Ende des derzeit Machbaren sind, aber dennoch unterschiedliche Eigenschaften besitzen“, sagt Thomas Schmitt von Deutschland- Distributor Open Port.

Schräges Messen unabhängig von Magnetismus

Eine weitere Besonderheit für diese Preisklasse ist die elektronische Libelle (eBubble). Diese Technologie ermöglicht die Darstellung der Ausrichtung des Stabes in einer grafischen Libelle auf dem Display des Betriebsgerätes (z.B. Smartphone). Besonderheit dabei ist, dass die durch die Schieflage des Rovers bedingten Verzerrung des Lagewertes softwaretechnisch herausgerechnet werden kann. Nach Herstellerangaben kann man den Stab um bis zu 30 Grad neigen, in der Praxis sind, so Schmitt, aber auch noch größere Schrägstellung möglich. Bei der Korrektur der Messwerte geht Stonex besondere Wege, um eine von Magnetfeldern unabhängige Lösung anbieten zu können. Der Nutzer misst bei Schrägstellung, wonach die STONEX Cube-Software über einen Workflow Korrekturwerte berechnet.

Weiteres Feature des S900 ist ein doppeltes Batteriefach, das den Austausch während des Betriebs und zwölf Stunden Laufzeit garantieren soll. Ebenso ist das Gerät nach IP67 geschützt und kann so etwa schadlos aus zwei Meter Höhe hinabstürzen. Wie bei allen anderen Stonex-Produkten wird auch die Offenheit gegenüber der Integration in weitere Hardwareund Softwareprodukte gepflegt. Dafür zeigen sich die Stonex-GNSS-Empfänger auf allen Ebenen der Signalverarbeitung bereit für die Verbindung mit weiteren Systemen.

Halle 12.0 | D.089

www.stonex.de

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