Der nächste Schritt: Aufbau einer 3D-GDI mit PlexMap
|Rund um die Erstellung von 3D-Stadtmodellen etablieren sich Konzepte für den Aufbau einer 3D-GDI, mit der Aufgaben wie Datenhaltung, -fortführung und -produktion verschiedener Ansichten konzeptionalisiert werden.

Der Flug über die Marathon-Strecke, der Stadt- plan für die 1.200-Jahrfeier, die Integration des neuen Bürogebäudes in das aktuelle Stadtbild: Beispiele für den Einsatz von 3D-Stadtmodellen gibt es viele. Sie sind beeindruckend, allein die Performance und der Realitätsgrad der Darstellung hat sich so rasant entwickelt, dass auch Experten immer wieder staunen.
Hinter diesem „schönen Schein” steckt eine höchst anspruchsvolle Technogie, die nicht nur die reine performante Visualisierung der Daten via Webtechnologie betrifft. Auch Datenmanagement, Produktion und Analyse der Daten haben sich stark entwickelt. Daher hat sich in der Branche der Begriff der 3D-Geodateninfrastruktur (GDI) etabliert.
Einer der wichtigsten Anbieter solcher Dateninfrastrukturen in Deutschland ist die Geoplex GIS GmbH. Mit PlexMap brachte das Osnabrücker Unternehmen vor rund fünf Jahren einen webbasierten 3D-Viewer auf den Markt. Inzwischen ist PlexMap eine Produktfamilie, mit der 3D-GDI aufgebaut werden können.
GDI auch für 3D
Unter Geodateninfrastruktur (GDI) wird die internetbasierte Vernetzung von Daten, Diensten und Prozessen verstanden, die alle Aufgaben der Verwaltung von Daten, deren Verarbeitung zu neuen Daten- und Informationsprodukten und der Bereitstellung für Nutzer abdeckt.
Im Falle von 3D-GDI betrifft das eben nicht nur die reine Visualisierung der Geobasisdaten, also dem eigentlichen 3D-Stadtmodell, sondern auch abgeleitete Auswertungen für Solarkataster, Stadtplanung oder Hochwasseranalyse.
GDI-Lösung
PlexMap besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Magazine, Switchboard und PlexMap 3D. Letzterer ist der webbasierte Viewer, mit dem Anwender ohne PlugIns in zeitgemäßen Brow- sern Daten unterschiedlicher Formate anschauen können. Geoplex legte bei der Entwicklung großen Wert darauf, dass das Frontend auch für Laien leicht und intuitiv bedienbar bleibt, wobei eine hohe Performance des Webbrowsers unabdingbar ist.
Magazine und Switchboard sind die Backend-Systeme, die für die fachlich anspruchsvollen Prozesse zuständig sind, wobei Magazine dem Datenmanagement dient und Switchboard der Analyse der Daten. Besonderheit bei PlexMap ist es, dass es ein aufeinander abgestimmtes System darstellt, dessen Komponenten frei miteinander kombiniert werden können.
Auch die für die 3D-GDI notwendige IT-Infrastruktur sprengt heutzutage keine der marktüblichen Rahmen. Die Hardwareanforderungen sind hier eine aktuelle CPU mit mindestens acht Kernen und 32 GB Arbeitsspeicher.
Beispiel: Alternativen in der Stadtplanung

Am Beispiel der Stadtplanung lässt sich illustrieren, wie aus 3D-GDI die Planung alternativer Varianten sichtbar gemacht und vereinfacht werden kann. Dazu wird ein Architektenmodell aus dem CAD nach PlexMap importiert und im bestehenden 3D-Stadtmodell platziert (etwa zwei Varianten eines Neubaus). Zur Visualisierung der Umgebung kann darüber hinaus zum Beispiel aus dem bestehenden 2D-Baum- kataster regelbasiert ein 3D-Baumkataster gemacht werden, indem per Switchboard der Import von Baumdarstellungen an den jeweiligen Standorten definiert wird. Auch Stadtmöbel oder Fahrzeuge können manuell oder über das Switchboard automatisch im 3D-Viewer platziert werden. Die so erstellte 3D-Karte kann behördenintern oder auch im Rahmen von Bürgerbeteiligungen und Ausschusssitzungen genutzt werden.
Solche oder ähnliche Verfahren lassen sich bei Windkraftanlagen, Stromtrassen, Brü- ckenbauwerken oder Trassenplanungen umsetzen. Die Veröffentlichung der Daten in 2D und 3D erfolgt dann im Viewer-Modul über thematische Karten – sogenannten Views.
Integration in bestehende Strukturen
In der Regel wird PlexMap nicht „auf der grünen Wiese“ installiert. Um die reibungslose Zusammenarbeit mit weiteren Lösungen im 3D-Markt zu gewährleisten, unterstützt PlexMap daher branchenübliche Formate, insbesondere CityGML. Dazu stehen spezielle WMS-/WFS-Schnittstellen zur Verfügung, über die die gewünschten Daten per Vektordaten (WFS) beziehungsweise Rasterdaten (WMS) bereit gestellt werden. So ist auch die Anbindung des 3D-Viewers an ein 2D-Geoportal interessant, denn damit können Bestände aus Baumkataster, Luftbilder, Gebietsgrenzen oder 2D-Planungsdaten auch in der dritten Dimension dargestellt werden. (sg)