GNSS-Lösungen von ppm: Kompakte IMU ermöglicht kleine Bauform
|Neben dem Vertrieb internationaler Marken stehen bei ppm neue GNSS-Lösungen, die zum Teil die aktuellsten Entwicklungen aus der Automobilindustrie adaptieren, im Mittelpunkt.

Bei dem 1998 gegründeten Unternehmen ppm dreht sich alles um das Thema GNSS-basierte Lösungen für Vermessung und Mobile GIS. Mehr denn je steht bei dem Unternehmen die Frage im Mittelpunkt, wie Komponenten und Lösungen designt und „zusammengebaut“ werden können, um maßgeschneiderte Anwendungen zu entwickeln. Besonderheit der Firma: Einerseits gehört der reine Produktvertrieb zum Geschäftsmodell, andererseits eben auch die Entwicklungen von eigenen und von Auftragslösungen.
ppm ist beispielsweise Distributor von NovAtel (Hexagon) und von Spectra Geospatial (Trimble) für die DACH-Region und nutzt diese Technologien auch für die Entwicklung von kompletten Lösungen. Neu ist zum Beispiel der GNSS-Sensor NovAtel SPAN7. Der Zigarettenschachtel-große Empfänger (9 x 6 x 6 Zentimeter, Gewicht: 495 Gramm) bietet 555 Kanäle und enthält vordefinierte Anwendungsprofile, etwa für Landfahrzeuge, UAVs oder Fußgänger. Eine Besonderheit ist die Integration einer aufwändigen, internen Messeinheit (IMU), einem sogenannten MEMS (Micro Electro Mechanical System), die ebenfalls hochkompakt aufgebaut ist und somit die kleine Bauform ermöglicht.
Eng gekoppelte Integration
Die Integration von IMU ist auch ein Schwerpunkt der eigenen Produktentwicklungen von ppm, wie im Fall des ppm40xx TCI. Diese ist eng an die GNSS-Einheit gekoppelt. Mit dieser Architektur – auch als „tightly coupled IMU” (TCI) bezeichnet – will ppm Komponenten aus dem Massenmarkt nutzen und über die Synergien eine höhere Performance bei gleichzeitig niedrigen Preisen ermöglichen. „Die TCI-Architektur hat vor allem in Bereichen Vorteile, wo GNSS Signale nur teilweise oder gar nicht zur Verfügung stehen“, sagt Michael Singer, Geschäftsführer von ppm. Der Ansatz liefere eine Performance, wie sie lose gekoppelte IMU-Systeme nur erreichen können, wenn sie aus dem teuren High End-Segment stammen, so Singer. Das Know-how für solche Entwicklungen stammt bei ppm auch aus dem Geschäft im Bereich der Automobilindustrie, wo vor dem Hintergrund des autonomen Fahrens viel Entwicklungsarbeit rund um GNSS-Sensoren für den Massenmarkt geleistet wird. „Dafür haben wir im 40xx TCI die Datenschnittstelle CAN mit einer Unterstützung der DBC-Datenbank erweitert, durch den er in vielen Testumgebungen sehr einfach eingesetzt werden kann“, so der Experte.
Neues Mietmodell

Neue Produkte sind das ppm10xx RTK (siehe Business Geomatics Nr. 5/2019 S.7), ein GNSS System mit cm-Genauigkeit, das im Rahmen eines neuen Vertriebsmodells für 190 Euro Miete pro Monat angeboten wird. Das Gerät ist für kommunale Anwendungen gedacht, da es an einen Tablet-PC angeschlossen, aber auch als Stand-Alone-Lösung mit einer am Stab angebrachten Bedieneinheit genutzt werden kann. „Erstere ist sicher geeignet für Anwendungen rund um Baumkataster oder zur Erfassung von Straßenschäden, also bei allen Aufnahmen, bei denen die Höhendaten nicht im Fokus stehen“, sagt Singer. Die Stab-Lösung dagegen sei dann dementsprechend für Kanalkataster, Absteckungen oder Grenzsteinsuche interessant.
Neben Support, Wartung und Training, die zu allen Produkten angeboten werden, bietet ppm auch Beratung für neue Produkte und das Produktdesign an. „Es tut sich technologisch aktuell enorm viel am Markt, daher ist die Konzeptionsphase für Lösungen so wichtig wie selten zuvor“, sagt Singer.
Ab der Intergeo 2019 will ppm zudem einen neuen Web-Shop zur Verfügung stellen. Hier sollen vor allem Antennensplitter, Dämpfungsglieder, GNSS-Antennen und weiteres Zubehör schnell und unkompliziert bestellt werden können. (sg)
Halle 1, Stand E1.004