Geomonitoring im Blick mit Amberg GEOvis 4.0

Mit GEOvis 4.0 bietet Amberg eine Softwarelösung an, die Geomonitoring-Daten übersichtlich verwaltet. Dabei lässt sich die Software flexibel mit eigenen Sensordaten, solchen von Drittanbietern und mit Informationen aus den Amberg GeoMonitoring-Lösungen nutzen.

Eine große Zahl von Baustellen trifft auf eine Vielzahl von Vermessungs- und Sensordaten – solchen und ähnlichen Problematiken sehen sich Baufirmen mit eigenem Vermessungspotenzial, die Wert auf Struktur, Übersicht und Effizienz legen, oft gegenübergestellt.

Vor dieser Problemstellung stand auch die Amberg Technologies AG aus der Schweiz. Aus diesem Grund hat das Unternehmen, das unter anderem Großbauprojekte wie den U-Bahn-Tunnel in London, ein Wasserkraftwerk am Amazonas oder den Gotthardbasistunnel in der Schweiz betreut hat, seine Verwaltungssoftware GEOvis entwickelt. „Ziel von GEOvis war es von Anfang an, eine unabhängige Plattform zur Verfügung zu stellen, welche die Datenflut anwenderfreundlich kanalisieren und in Echtzeit übersichtlich darstellen kann“, erklärt Michael Buri, Leiter Geomatik bei Amberg Technologies.

Amberg TrackControl lässt sich dank flexiblen Steckverbindungen und Magnet-Befestigung schnell installieren und bei Bedarf bis auf eine Gesamtlänge von 340 Metern erweitern. Foto: Amberg Technologies AG
Amberg TrackControl lässt sich dank flexiblen Steckverbindungen und Magnet-Befestigung schnell installieren und bei Bedarf bis auf eine Gesamtlänge von 340 Metern erweitern. Foto: Amberg Technologies AG

Ganz im Sinne der Übersichtlichkeit wurde beispielsweise eine intuitiv zu bedienende Übersichtskarte in GEOvis implementiert. Diese erlaube es Ingenieuren und Projektleitern, führt der Geomatik-Experte aus, die Statusinformationen aller Projekte direkt auf einen Blick zu sehen. Die von den Monitoring-Sensoren gesammelten Daten können dafür einfach in die Übersichtskarte importiert, hierin verarbeitet, visualisiert und schließlich wieder exportiert werden. „Von kleinen, manuellen Überwachungsaufgaben bis hin zu automatischen Geomonitoring-Großprojekten: Mit GEOvis 4.0 sind alle Projekte im Überblick und alle Beteiligten haben direkten Zugriff auf die neuesten Ergebnisse“, erklärt Buri.

Darüber hinaus funktioniere das Tool auch auf mobilen Endgeräten und erlaube die Vergabe von individuellen Zugriffsrechten an die End-Nutzer. „Die in GEOvis 4.0 erstellten Berichte lassen sich effizient und schnell mit diversen Anspruchsgruppen teilen und interpretieren“, fasst der Geomatik-Leiter zusammen. „Damit geben wir unseren Kunden eine flexible und maßgeschneiderte Softwarelösung für Geomonitoring-Anwendungen an die Hand.“

Zusammenspiel mit Amberg TrackControl

Dabei können die Kunden von Amberg GEOvis 4.0 nicht nur in Verbindung mit selbst generierten Daten nutzen, auch Monitoring-Lösungen von Amberg selbst sind mit der Plattform kompatibel. Ein Paradebeispiel dafür ist das System TrackControl von Amberg, das zur Überwachung von Gleisanlagen eingesetzt wird. Hier hat eine zuverlässige Alarmierung bei Problemstellung höchste Priorität. Denn im Schadensfall sind große Beeinträchtigungen des Güter- und Personenverkehrs möglich und – noch wesentlich schlimmer – Menschenleben in Gefahr. Amberg TrackControl wurde aus diesem Grund als ein von atmosphärischen Störeinflüssen unabhängiges System entwickelt. Es überwacht die sicherheitsrelevanten Gleisparameter wie die Querneigung, Verwindung und vertikale Pfeilhöhe in einem Messintervall von nur einer Minute.

Detailansicht eines Geomonitoring-Projekts  in Amberg GEOvis 4.0. Sämtliche Sensorda- ten sind übersichtlich dargestellt und lassen  sich effizient verwalten. Foto: Amberg Technologies AG
Detailansicht eines Geomonitoring-Projekts in Amberg GEOvis 4.0. Sämtliche Sensordaten sind übersichtlich dargestellt und lassen sich effizient verwalten. Foto: Amberg Technologies AG

Herzstück des geotechnischen Systems bilden die Neigungssensoren, die Deformationen an Gleisen und Fahrleitungsmasten überwachen. „Mit dem Basismodul von Amberg TrackControl kann ein Gleisabschnitt von 56 Metern überwacht werden“, sagt Buri. „Es lässt sich außerdem mit fünf weiteren Modulen ergänzen, was die Überwachung von einem insgesamt rund 340 Meter langen Bereich ermöglicht.“ Aus den so gemessenen Werten werden anschließend die Gleisparameter abgeleitet. Dabei können alle Berechnungen und Prüfungen auf Grenzwertüberschreitung direkt vor Ort durchgeführt werden. „Die abschließende Auswertung und Visualisierung der Daten erfolgt dann aber in GEOvis 4.0“, so Buri.

Praxiserfahrungen

Wie Amberg TrackControl in der Praxis funktioniert, hat Amberg Technologies bei einem Tunnelbauprojekt im Süden Deutschlands gezeigt: Auf der Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Basel soll der Eisenbahntunnel Rastatt entstehen. Die Bauarbeiten dafür begannen bereits 2013, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Der Tunnel Rastatt unterquert die bestehende Hochgeschwindigkeitsstrecke der Deutschen Bahn in einem flachen Winkel auf einer Länge von circa 500 Metern. Buri: „Ein anspruchsvolles Projekt. Aufgrund des Winkels und der geringen Überdeckung stellten sich beim Tunnel Rastatt besondere Anforderungen hinsichtlich der Sicherheit der Fahrgäste und des Bahnbetriebes.“

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, installierte Amberg im Auftrag der Deutschen Bahn TrackControl. „Die Region ist sehr nebelreich, trotzdem arbeitete unser System zuverlässig“, freut sich Buri. Was er damit meint: Am 12. August schlugen die Sicherungssysteme an, da die Bahntrasse teils deutlich abgesunken war. Durch die schnelle Alarmierung konnte die gefährdete Strecke schnell gesperrt werden – und Material- und Personenschäden wurden verhindert. „TrackControl ist unser Beitrag für mehr Sicherheit bei Gleisanlagen. Das geotechnische System arbeitet zuverlässig und genau – bei jeder Witterung“, fasst Thomas Heiniger, Projektleiter Geomatik bei Amberg Technlogies zusammen. (jr)

www.ambergtechnologies.com

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