SiteVision von Trimble: Unsichtbares sichtbar machen

Die AR-basierte Lösung SiteVision von Trimble kann Standort, Größe und Eigenschaften von Wasser-, Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen auf dem Smartphone-Display sichtbar machen. Dafür nutzt SiteVision unter anderem die Google ARCore-Technologie. Foto: AllTerra Deutschland GmbH

Die Augmented-Reality (AR)-Anwendung SiteVision von Trimble projiziert digitale Geländemodelle und andere Plandaten mit hoher Genauigkeit in die reale Umgebung. Die Lösung soll Pläne auf diese Weise „lebendig“ machen und Planern und Auftraggebern eine Vorschau auf das fertige Bauwerk erlauben. Dafür überlagert die Anwendung Modell und Kamerabild auf dem Smartphone-Bildschirm. Planer und Auftraggeber können 3D-Modelle und -Bauwerke somit im Maßstab 1:1 aus jeder Position betrachten und die Pläne mit der Ist-Situation abgleichen. Dadurch sehen Anwender wie beispielsweise Poliere und Baumanager auf einen Blick den Baufortschritt vor Ort, können mögliche Probleme erkennen und rechtzeitig in ihren Plänen berücksichtigen.

Sowohl 3D- als auch 2D-Daten lassen sich mit SiteVison von Trimble an jedem Ort mit Mobilfunkempfang oder Internetzugang visualisieren. „SiteVision trägt zum besseren Verständnis von Projekten und Baustellen bei – mit einem Handheld, das einem breitem Spektrum von Nutzern zugänglich ist. AR ist nun in vielen Anwendungsbereichen für den alltäglichen Einsatz bereit, auch in der Bauwirtschaft“, heißt es etwa bei Hersteller Trimble Navigation. Von ähnlichen Erfahrungen berichtet zudem Siegfried Wanjek, Segmentmanager beim Trimble-Vertriebspartner AllTerra Deutschland GmbH: „SiteVision ermöglicht es dem Anwender, neue Planungen oder bestehende unterirdische sowie oberirdische Infrastruktur einfach zu messen und darzustellen. Es ist leicht nachzuvollziehen, wie sich die Umgebung im Laufe der Zeit verändert und in Zukunft aussehen wird, ohne selbst Pläne, Zeichnungen oder Karten interpretieren zu müssen. Die Informationen werden maßstäblich, im Kontext der bestehenden Umgebung, dargestellt.“

Basis: Googles ARCore

Trimbles SiteVision verändert somit grundlegend die Arbeitsweise und die Zusammenarbeit der verschiedenen Bauakteure in der Planung: Mit dem AR-System können Ausführende und Auftraggeber neue Bauwerke, vorhandene Infrastruktur im Untergrund oder die zukünftige Form von Geländeoberflächen verstehen, ohne dass Zeichnungen oder Karten interpretiert werden müssen. Dadurch können zum Beispiel vorgeschlagene Entwürfe oder Änderungen leichter besprochen und Missverständnisse vermieden werden.

Die Trimble SiteVision-Lösung, die auf Googles ARCore-Technologie basiert, besteht aus drei Komponenten: Trimble Catalyst, Trimble Connect und einem handelsüblichen Android-Smartphone. Der ARCore von Google erweitert dabei die Funktionen der Smartphonekamera um AR-Fähigkeiten. Trimble Catalyst ist ein Software-GNSS-Empfänger und bietet für die SiteVision-Lösung im Hintergrund eine hochgenaue Positionierung als Service auf dem Smartphone des Anwenders. „Der Catalyst Software-GNSS-Empfänger bietet damit auch auf mobilen Endgeräten eine Genauigkeit von wenigen Zentimetern“, berichtet Wanjek. Außerdem kommt Trimble Connect im Rahmen der SiteVision-Lösung zum Einsatz: „Die Cloud-basierte Kooperations-Plattform von Trimble bietet den SiteVision-Anwendern eine Vernetzungsmöglichkeit, sodass sie auf ihre Projekte und Modelle zugreifen können, um sie im Feld zu betrachten. Auch können sie AR-Bilder zur Diskussion an die Kollegen zurücksenden“, so der Segmentmanager. Trimble Connect ermögliche es Benutzern auf diese Weise, Projektinformationen von überall und zu jeder Zeit anzuzeigen, auszutauschen und darauf zuzugreifen.

Voraussetzung für SiteVision ist ein modernes Android- oder Google-Smartphone. „SiteVision läuft auf mobilen Geräten mit weniger als 8 Zoll Displaygröße. Die Lösung unterstützt Google Play Services für AR und das Android-Betriebssystem Version 9.0“, so Wanjek. Zudem hätte Trimble die Kompatibilität der AR-Lösung mit verschiedenen Mobiltelefonen – insbesondere von Samsung – erprobt und überprüft. Apple-Geräte werden nicht unterstützt.

Anwendungsgebiete

Die SiteVision-Lösung kann auf vielfältige Weise eingesetzt werden, beispielsweise beim Vermessen. „Anwender können mit SiteVision etwa ihre Positionen mit GNSS oder elektronischer Distanzmessung messen, um ihre Daten vor Ort besser zu verstehen“, erklärt Segmentmanager Wanjek. „Aber auch in der Planung findet die Lösung ihren Einsatz. Im Straßenbau ist es zum Beispiel wichtig zu wissen, wie sich eine geplante Straße in der Realität auf die Umgebung auswirken wird. SiteVision kann in diesem Zusammenhang dazu verwendet werden, den Entwurf, die Massenbewegungen und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Umgebung zu visualisieren.“

Im Straßenbau können also das digitale Geländemodell, der Bodenabtrag und -auftrag und dessen Auswirkungen auf die Umgebung visualisiert werden. Insbesondere, wenn es um das Verständnis unterirdischer Infrastruktur geht, zeigt die Lösung ihren Nutzen: Standort, Größe und Eigenschaften von Wasser-, Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen werden sichtbar und können bei der Planung und Bauausführung berücksichtigt werden. Dadurch lassen sich auch Leitungsschäden vermeiden.

Zudem kann die Trimble-Lösung auch mit softeren Faktoren punkten. Etwa bei der Kundeneinbindung in ein Projekt. „Mit SiteVision können Bauunternehmen und andere Anwender die Kommunikation mit ihren Kunden vereinfachen, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, vorgeschlagene Entwürfe vor Ort unter Verwendung von AR zu sehen. Kunden können dann sogar um das vorgeschlagene Projekt ‚herumgehen‘ und die Details somit aus verschiedensten Blickwinkeln im Zusammenhang mit der Örtlichkeit verstehen“, so Wanjek.

Vielfältige Datenformate

SiteVision kann digitale Modelle aus verschiedensten Datenerfassungs-, Entwurfs- und Baumodellierungssoftwares in offenen, branchenüblichen Standardformaten wie etwa IFC und LandXML visualisieren. Für Bauprojekte visualisiert SiteVision Daten aus den Trimble-Softwarepaketen Quantm, Business Center und Novapoint, Entwurfsdaten aus Civil 3D und Bentley Open Roads sowie GIS-Daten aus Esri ArcGIS. Auch Building Information Modeling (BIM)-Projekte mit frei verfügbaren Daten aus den „Constructible“ BIM-Lösungen von Trimble, wie SketchUp und Tekla, sowie BIM-Daten aus Autodesk Revit und AutoCAD lassen sich in „SiteVision“ anzeigen. Ver- und Entsorgungsunternehmen profitieren davon, dass PLS-CADD (Stromleitungsentwurf), Distribution Design Studio (DDS) und andere branchenspezifische Entwurfsdaten unterstützt werden.

Die Lösung kann direkt über die AllTerra Deutschland GmbH bezogen werden. Nutzer können dabei zwischen zwei verschiedenen Abonnementtypen wählen: Einerseits gibt es die Möglichkeit, die SiteVision-Lizenz pro Jahr und pro Benutzer zu beziehen, andererseits können Interessierte auch eine kleinere monatliche Nutzungsgebühr zahlen. Beide Optionen bestehen aus einem Paket aus Trimble Connect Business sowie Trimble Catalyst für SiteVision. Auch kann über AllTerra optional das integrierte Positionierungssystem SiteVision erworben werden, das die Handheld-GNSS-Antenne (Trimble Catalyst DA1) mit elektronischer Distanzmessung (EDM) mit Laser Rangefinder und Energiemanager kombiniert. (jr)

www.allterra-dno.de

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