Jubiläum: Copernicus wird 25

Was im Jahr 1998 unter dem Namen „Global Monitoring for Environment and Security“ (GMES) begann, ist heute das größte europäische Erdbeobachtungsprogramm: Am 8. Juni 2023 feierte Copernicus nun seinen 25. Geburtstag. Die Informationen der derzeit sieben Sentinel-Satelliten des Programms sind unter anderem Grundlage für die Erforschung und Überwachung des Klimawandels, aber auch für Anwendungen in der modernen Landwirtschaft sowie den Katastrophenschutz.

Die Geschichte des Erdbeobachtungssystems Copernicus begann im Jahr 1998 mit der Unterzeichnung des Baveno Manifesto. Das Manifest hebt die Bedeutung von Umweltüberwachung für die Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und ziviler Sicherheit hervor. Das daraus entstandene Programm wurde zunächst als Global Monitoring for Environment and Security (GMES) bezeichnet und später in Copernicus umbenannt. Der Name erinnert an den Astronomen und Mathematiker Nikolaus Kopernikus, der im Jahr 1543 das heliozentrische Modell unseres Sonnensystems erstmals beschrieben hat.

Bereits im Jahr 2005 wurde auf der ESA Ministerkonferenz in Berlin mit dem Beschluss der ersten weltraumgestützten Erdbeobachtungskomponente von Copernicus der Grundstein für das erfolgreiche Sentinel-Satellitenprogramm gelegt.

Die Sentiel-2 Aufnahme zeigt den Rückgang der Eisausdehnung des Südlichen Schneeferners in den bayerischen Alpen. Der Alpengletscher war von den extrem hohen Temperaturen im Sommer 2022 stark betroffen. Da er dadurch aufgehört hat, talwärts zu fließen, kann er nicht mehr als Gletscher bezeichnet werden.
Quelle: EU, Copernicus Sentinel-2

Copernicus ist ein gemeinsames Programm der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die EU betreibt mit dem Programm satellitengestützte Informationsdienste für Landoberflächen (CLMS), Ozeane (CMEMS), Atmosphäre (CAMS), Katastrophen- und Krisenmanagement (CEMS), Klimawandel (C3S) und zivile Sicherheit (CSS). Grundlage dieser Dienste sind sechs Satellitenfamilien, die so genannten Sentinels – zu Deutsch „Wächter“, die von der EU zusammen mit der Europäische Organisation zur Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) betrieben werden. 2014 startete mit Sentinel-1A die erste Mission in den Orbit. In Copernicus werden auch Satellitendaten von Dritten einbezogen, so etwa Daten der deutschen Satelliten TerraSAR-X, TanDEM-X. Datenportale wie die „Copernicus Data and Exploitation Platform – Deutschland“ – kurz CODE-DE – sichern Nutzern einen unkomplizierten Zugang zu den Erdbeobachtungsdaten.

In Deutschland ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) federführend für Copernicus verantwortlich. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR in Bonn begleitet das europäische Erdbeobachtungsprogramm im Auftrag des BMDV auf europäischer Ebene und unterstützt deutsche Nutzerinnen und Nutzer mit konkreten Maßnahmen.

www.copernicus.eu

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