TOPO graphics stellt einige GIS-Lösungen vor, die ALKIS-Daten produktiv für die Verwaltung nutzen.
Der ALKIS-Standard für die amtliche Geodatenverwaltung ist inzwischen weit verbreitet. Die Vorteile moderner Datenmodellierung werden in der Praxis genutzt, aber ALKIS gilt auch als anspruchsvoll. Softwareanbieter müssen immer wieder mit neuen Standards Schritt halten, zum Jahreswechsel steht der Umstieg auf die neue GeoInfoDok7 an. Dies ist eines der Schwerpunktthemen des ALKIS-Spezialisten TOPO graphics auf der INTERGEO. „Unsere Softwareentwicklungen sind auf ALKIS-Daten fokussiert und können so immer den neuesten Stand darstellen“, so Geschäftsführer Werner Probst. Inzwischen sind auch einige andere GIS-Anbieter zu Partnern geworden, die die Lösungen des Meckenheimer Unternehmens in ihre eigenen Produkte integrieren.
Dabei ist der Schritt zur Version 7 für Softwareanbieter und Nutzer der amtlichen Geodaten anspruchsvoll, denn es hat sich einiges am zugrunde liegenden Datenmodell geändert. Die Daten werden beim Neubezug von den Vermessungsverwaltungen in der Regel nicht als Fortführungsdaten, sondern mit einem völlig neuen Datenbestand angeboten. Bei TOPO graphics geht es unter anderem um das Zusammenspiel von ALKIS und Portallösungen. Das Masterportal, entwickelt von der Stadt Hamburg und Dataport, ist ein Webportal, das inzwischen von vielen Städten betrieben wird, auf Open Source-Technologie basiert und nun an die TG ALKIS Office Suite angebunden ist. Es verfügte bisher nicht über eine Benutzerverwaltung und Rechtevergabe. Dies wurde nun von TOPO graphics als Erweiterung in TG ALKIS Suite realisiert und ermöglicht so „die gezielte und feingranulare Nutzung der Anwendung durch verschiedene Nutzergruppen und Anwender“, so Geschäftsführer Werner Probst.
Mit ALKIS Kompakt bietet das Unternehmen nun seine ALKIS Suite für das Masterportal an. Sie besteht aus einer Reihe von Modulen, die Aufgaben der Fortführungsautomatisierung, Reservierung und Auskunft durch ÖbVi unterstützen. Die Stadt Köln wird mit der Lösung in Kürze bereits produktiv gehen. ALKIS Kompakt für Masterportal stellt die amtliche Auskunftskomponente APK dar.
In Kombination mit der Datenhaltungskomponente (DHK) eines zertifizierten Anbieters erzeugt der TOPO graphics Konverter eine sekundäre DHK, die eigenständig der amtlichen Auskunft dient. Die Darstellung der ALKIS-Daten ist ebenfalls integriert. Sie erfolgt über einen eigenen ALKIS-WMS. Ein Produktdienst für den Plandruck erzeugt die amtlichen Kartenausgaben aus dem Kataster. Die ALKIS-Buchprodukte werden über die Anwendung TG ALKIS-Buch erzeugt.
Portaltechnologie Open-Source
Die tiefe Integration von ALKIS in das Master- portal ist ein Beispiel für die funktionale Weiterentwicklung in Richtung Datendrehscheibe. Dies geschieht auch mit der TGworkbench, einer webbasierten Anwendung, die das Unternehmen vor zwei Jahren auf den Markt gebracht hat und die das Scharnier zwischen verwaltungsinternen Fachanwendungen und mobilen Lösungen bildet. Die TGworkbench regelt also, welche Daten aus den datenführenden Systemen extrahiert und mobil zur Bearbeitung bereitgestellt werden. „Es geht immer darum, die Daten am Leben zu halten“, sagt Probst, also aktuell, vollständig und korrekt. Etwa im Bereich der Verkehrssicherungspflicht, wo einzelne Aufträge zur Gefahrenbeseitigung an Teams etwa des Bauhofs oder der Baumpflege vergeben werden müssen. „Natürlich spielt auch hier ALKIS eine Rolle, aber ohne den amtlichen Charakter“, sagt Probst. TG-workbench ist also eine Art Einstiegslösung für das Facility Management. „In Kombination mit TGmobil auf Android-Tablets liefert sie schnell nutzbare Datenbestände“, so Probst.
Einsatz bei der Stadt Oldenburg
Die Stadt Oldenburg in Schleswig-Holstein ist einer der ersten Kunden, der TGworkbench und TGmobile in großem Umfang einsetzt. Alle Bestandsdaten und Ersterfassungsdaten aus der mobilen Erfassung von Grünflächen, Bäumen, Straßenbeleuchtung und Straßenflächen laufen in der TGworkbench zusammen. Das Masterportal visualisiert die Karten und Fachobjekte und da auch TG ALKIS Buch und Karte integriert sind, können alle Fachämter der Kommune von der Installation profitieren, die von Dataport begleitet wurde. „Mit dieser Vorgehensweise bei der Umsetzung des Masterportals setzen Dataport und die Stadt Oldenburg SH die Vorgaben des Landes Schleswig-Holstein vorbildlich um“, so Probst.
360°-Blick in FM und GIS
Ein weiteres interessantes Thema bei TOPO graphics ist die Integration von sphärischen 360-Grad-Fotografien in das GIS: „Im Social-Media- und Influencer-Bereich sind solche Aufnahmen längst weit verbreitet, im GIS-Bereich noch nicht“, sagt Probst. Die 360-Grad-Bilder haben zwar außer dem Aufnahmestandort keine „brauchbare“ Georeferenzierung, sind aber sehr informativ, umfassend und intuitiv. Für typische GIS-Anwendungen bieten sich beispielsweise Aufnahmen von Schächten, Leitungsverteilern, Pumpstationen, Umspannwerken etc. an. „Eine perfekte Ergänzung für ein GIS, wenn alle Basisdaten bereits vorhanden sind“, so Probst. Darüber hinaus eignet es sich hervorragend für das Facility Management, wenn beispielsweise ganze Räume oder Bestandteile von Liegenschaften (wie Spielplätze oder Bäume) dargestellt werden sollen.
Dazu bietet TOPO graphics mit TG Geo-Pan360 eine webbasierte Anwendung, mit der die sphärischen Bilder bearbeitet und in Kartenanwendungen integriert werden können. Die Anwendung beinhaltet ein eigenes WebPortal mit 360°-Viewer und MapClient. Sie kann eigenständig oder in Verbindung mit einem GIS (auch mit allen Lösungen von TOPO graphics) verwendet werden.