Bayern: Freistaat zentralisiert Cloud-Kompetenz im IT DLZ

Albert Füracker, Staatsminister der Finanzen und für Heimat (StMFH) will die zentralisierte Struktur bei den IT-Dienstleistungen in Bayern auch in Zukunft fortführen.
Quelle: StMFH

Der Freistaat Bayern stellt sich in Bezug auf die Etablierung von Cloud-Infrastrukturen und Künstlicher Intelligenz (KI) für die Öffentliche Verwaltung weiter zukunftsgerichtet auf. Dabei werden die in den letzten Jahren aufgebauten zentralen Strukturen weiter ausgebaut.

In Bayern erachtet man einen verantwortungsvollen Einsatz von KI als notwendig, um eine schlanke und effiziente Verwaltung nachhaltig zu sichern. Wie Automatisierung überhaupt, steht die KI im Besonderen auf der Agenda des Finanzministeriums. Man will pragmatische Ansätze wählen und gezielt auf konkrete Mehrwerte hinarbeiten. Albert Füracker, Staatsminister der Finanzen und für Heimat (StMFH): „Wir müssen die Nutzungshürden weiter senken, um die Digitalisierung kleinerer Prozesse und des Büroalltags abzuschließen sowie KI-assistierte Prozesse zu ermöglichen.“

Bisher hat der Freistaat Bayern positive Erfahrungen mit KI im Finanzressort gesammelt, beispielsweise im Bereich der Vermessungsverwaltung, bei der Identifizierung von Neubauten oder der automatisierten Auswertung von Satellitenbildern.

„Dort wird erkennbar, dass Künstliche Intelligenz längst eine Gegenwartstechnologie ist und in der Verwaltung klare Mehrwerte schaffen kann“, so Füracker. Ob der kommende AI Act der Europäischen Union in diesem Umfeld die erhoffte zusätzliche Rechtssicherheit beim Einsatz von KI schafft, bleibe deshalb abzuwarten.

Das StMFH verfolgt wie bei dem Thema Cloud einen behördenübergreifenden Ansatz. Im Rahmen einer Expertengruppe werden Leitfäden für den KI-Einsatz erstellt und Bedarfe gebündelt. Ziel ist es auch die Anforderungen der Nutzer abzustimmen, Nutzungshürden für KI zu senken und zentrale Angebote des IT-DLZ abzuleiten. Das IT-DLZ wird in seiner Rolle als Cloud-Service-Provider auch hier eigene Infrastrukturen sowie public Cloud-Infrastrukturen als zentrale Dienste zur Verfügung stellen.

Das IT-DLZ ist in Bayern zentraler IT-Dienstleister, der als Rückgrat der Digitalisierung der Bayerischen Staatsverwaltung fungiert und zukünftig auch das Thema KI bedient.
Quelle: StMFH

Cloud bei IT-DLZ aufgehangen

 

Die staatlichen IT-Strukturen im Freistaat haben in den letzten Jahren einen umfassenden Konsolidierungs- und Optimierungsprozess durchlaufen. Mit dem IT-DLZ wurde ein zentraler IT-Dienstleister etabliert, der als Rückgrat der Digitalisierung der Bayerischen Staatsverwaltung fungiert. Mehr als 1.200 Betriebszentren wurden aufgelöst, Dienste standardisiert und zentral in einer leistungsfähigen Rechenzentrumsstruktur zur Verfügung gestellt.

Diesen Kurs will der Freistaat Bayern auch bei der aktuellen Verwaltungsdigitalisierung und der Cloudtransformation fortsetzen.

Das IT-DLZ hat sich schon früh mit Cloud-Technologie auseinandergesetzt und sein Angebot immer wieder erweitert. Das bayerische Kabinett beschloss 2021 die hybride Cloud-Strategie „BayernServer – schlagkräftige und zukunftsfähige IT für den Freistaat“. Die IT-DLZ erschließt seitdem private als auch public Cloud-Infrastrukturen für die Behörden des Freistaats. Mit dem bayerischen Digitalplan wird der Umbau des IT-DLZ zum Cloud Server Provider bzw. Cloud Broker konsequent fortgeführt.

Vor allem werden Infrastrukturen für die private Cloud ausgebaut. Dort können cloud-native Anwendungen zum Ablauf kommen, die aus strategischen oder rechtlichen Gründen rein in staatlicher Hand betrieben werden sollen. „Neben dieser souveränen Ressource wird der Zugang der Staatsverwaltung zu diversen anderen externen Cloudinfrastrukturen vom IT-DLZ aus zentral erschlossen werden“, erläutert Füracker.

Das IT-DLZ kooperiert auch mit verschiedenen nationalen Cloud-Anbietern. Aktuell besteht eine enge Kooperation mit Microsoft. „Aber natürlich können auch die großen weltweit agierenden Cloud-Anbieter perspektivisch und schrittweise erschlossen werden“, sagt Füracker. Auch die derzeit im Aufbau befindliche deutsche Verwaltungscloud (DVC) spielt eine Rolle. Nicht zuletzt pilotiert das Finanzministerium auch im Bereich sogenannter souveräner Clouds, wie beispielsweise die Cloud der Firma DELOS, die den Anforderungen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit in besonderer Weise Rechnung tragen.

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