Am 5. Dezember 2024 ist der neue Sentinel-1C-Satellit in Kourou (Französisch Guyana) mit der neuen Trägerrakete Vega C erfolgreich gestartet. Die Copernicus Satellitenflotte besteht aus mehreren Missionen, die sich jeweils aus mehreren Satelliten zusammensetzen. Die Sentinel-1-Mission besteht aus zwei identischen Satelliten, die sich auf derselben Erdumlaufbahn befinden und alle sechs Tage die gesamte Erdoberfläche erfassen. Sentinel-1C ersetzt nun Sentinel-1B, der sich seit 2016 im All befindet und 2022 aufgrund einer Fehlfunktion außer Betrieb gestellt werden musste. Der Satellit gesellt sich zu Sentinel-1A, der bereits seit 2014 seinen Dienst im Orbit verrichtet und 2025 durch Sentinel-1D ersetzt werden wird.
In Deutschland ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) federführend für Copernicus verantwortlich. Die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) begleitet das europäische Erdbeobachtungsprogramm im Auftrag des BMDV auf europäischer Ebene und unterstützt die Nutzung in Deutschland durch konkrete Maßnahmen.
Sentinel-1C ist mit einem C-Band Radarinstrument mit synthetischer Apertur (SAR) ausgestattet, das von Airbus in Friedrichshafen gebaut wurde. Hiermit liefert der Satellit Tag und Nacht unabhängig von Wolkenbedeckung Radarbilder für die globale Überwachung von Landflächen und Ozeanen und unterstützt damit das Umweltmanagement, die Katastrophenhilfe und die Forschung zum Klimawandel.
Während der Inbetriebnahme von Sentinel-1C erfolgt neben der Verifikation aller Systeme der Satellitenplattform und des SAR-Instruments auch die initiale End-to-End Kalibrierung und Validierung der Radiometrie und Geometrie des Systems – von der SAR-Aufnahme im Orbit bis zur Erstellung der Nutzerprodukte im Bodensegment. An dieser Aufgabe wirken Teams vom DLR-Standort in Oberpfaffenhofen im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit. Das DLR SAR Calibration Center am DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme stellt hochgenaue Kalibrierziele bereit, wertet instrumenteninterne Kalibriersignale aus und bestimmt die Antennendiagramme des SAR-Instruments und die Kalibrierfaktoren um die hohen Anforderungen an die radiometrische Genauigkeit sicherzustellen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten des DLR-Instituts für Methodik der Fernerkundung liegt auf der geometrischen Justierung des Aufnahmesystems und der Prüfung der interferometrischen Kompatibilität.