GIS Consult stellt mit Oracle Objekte Professional eine Erweiterung des Werkzeugs für die Datenmodellierung vor, die ohne ein spezielles GIS auf Datenbankebene implementiert werden kann.
GIS Consult GmbH aus Haltern zeigt auf der Interg eo die neue Version von Oracle Objekte Professional. Das Tool (früher einfach Oracle Objekte) dient der effizienten Erstellung von Datenmodellen ohne klassischen Programmieraufwand auf der Ebene einer Oracle-Datenbank, auf der üblicherweise ein GIS wie etwa Smallworld installiert ist. Damit kann die GIS-Umgebung um individuelle Objekte erweitert werden. Abhängigkeiten innerhalb der Datenstrukturen, die sogenannten Objektrelationen, sind datenbankübergreifend generierbar.
Anwender können über eine eigene Oberfläche Objekthüllen inklusive Sachdaten-, Datum- und Geometriefelder einfach konfigurieren. Dabei ist es zum Beispiel auch möglich, tabellenorientierte Daten wie logische Felder oder Wertelisten anzulegen und diese dann um eine grafische Ebene zu erweitern. Ebenso lassen sich bestehende Datenmodelle flexibel erweitern. Änderungen an der Objektkonfiguration (etwa bei Migrationsprojekten), können durchgeführt werden, ohne dass fachliche, externe Unterstützung notwendig ist. „Man kann kleine Datenmodelle einfach „zusammenklicken“ – gänzlich ohne Programmier- oder Datenmodellierungskenntnisse“, erklärt Dietmar Hauling, Prokurist bei GIS Consult. Die Objekthüllen lassen sich auf Basis der erfassten Metadaten inklusive notwendigem Sourcecode automatisch erstellen. Diese können dann umgehend mit Daten befüllt werden, etwa wenn über ein WebGIS ein Erfassungsworkflow hinterlegt wird, so wie es in dem GC Osiris von GIS Consult möglich ist.
Bei der neuen Version der Software, die seit rund drei Jahren auf dem Markt ist, blieb der grundsätzliche Produktcharakter bestehen, aber viele neue Features sind nach Angaben des Unternehmens dazugekommen. Für Oracle Objekte Professional (bereits Anfang des Jahres freigegeben) gibt es nun auch neue Features, wie die Verwaltung von Dokumentenbezügen, die Mandantenfähigkeit oder die Wiedervorlagefunktion. Mit letzterer können Anwender beispielsweise daran erinnert werden, Datenmodelle zu aktualisieren, wenn dies etwa durch Regelwerke gefordert wird.
Die Entwicklung des Produktes entstand seiner Zeit aus einem Marktbedürfnis heraus. „Letztlich waren es unsere Kunden, die eine Möglichkeit zu mehr Effizienz und Flexibilität bei der Datenmodellierung im GIS-Umfeld gesucht hatten“, erinnert sich Hauling. Das Szenario sei immer ähnlich gewesen: Personen aus der Vorstandsebene oder den Verwaltungsspitzen hätten die Anforderung definiert, die recht kostenintensive GIS-Umgebung um speziellen Themen, die einen Raumbezug haben, zu erweitern und schnell Datenbestände aufzubauen. Beispiele stammen daher nicht schwerpunktmäßig aus Themenfeldern, die von GIS-Standardfachschalen abgedeckt werden, sondern auch eher aus spezifischen Themen, die in jeder Kommune und bei jedem Versorger unterschiedlich behandelt werden. Dazu gehören etwa Leerrohrverwaltung im Fttx-Ausbau oder Auslegung von Schädlingsködern, Reitwegekataster, Schülerbeförderung, Kitaplätze bis hin zur Darstellung des Unternehmensorganigramms.
„Oftmals hatten unsere Kunden dann nur die Wahl, die neue Anforderung rudimentär zu beschreiben und die Umsetzung per Dienstleistung einzukaufen, da die Erstellung eines einfachen Objektes per Shape-Datei oder MS Accessdatenbank dann doch nicht den Anforderungen an Datenkonsistenz und Funktionsumfang genüge tat“, beschreibt Hauling.
Vor allem kleinere Stadtwerke und Kommunen sollen davon profitieren, Datenmodelle schnell und einfach selber zu erstellen. Kunden wie zum Beispiel die Stadt Leverkusen oder die Stadtwerke Emsdetten haben nach Angaben von GIS Consult nahezu 100 verschiedene Themen in Oracle Objekte konfiguriert. Aktuell ist Oracle Objekte Professional noch in eine Oracle Datenbank eingebunden, wobei Kunden auch die kostenfreie Oracle XE Variante nutzen können. Eine Version auf Basis einer PostGreSQL-Datenbank soll gegen Ende 2016 verfügbar sein.
GIS Consult, Halle A1, C.1.061