Im NATO-Projekt Cube4EnvSec kommen Datenwürfel von rasdaman zum Einsatz, um umfassende Erkenntnisse aus riesigen Erddaten gewinnen zu können.
Der Klimawandel bringt immer größere Herausforderungen für die Weltgemeinschaft mit sich. Das wird einmal mehr durch den in diesem Jahr vom Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) veröffentlichten Zustandsbericht zum Klimawandel deutlich. Demnach würden extreme Wetterphänomene wie Starkregen, Hitzewellen, Dürren oder Wirbelstürme mittlerweile monatlich registriert – mit steigender Tendenz. Ein von der NATO kürzlich gestartetes Projekt soll hier ansetzen. Dabei kommt unter anderem die Technologie der Datenwürfel der rasdaman GmbH zum Einsatz.
Das NATO-Projekt mit dem Titel Cube4EnvSec ist auf mehrere Jahre ausgelegt und soll aufzeigen, wie effektiv Datenwürfel dazu beitragen können, umfassende Erkenntnisse aus großvolumigen Erddaten zu gewinnen. Zudem sollen Möglichkeiten dargestellt werden, wie Datenwürfel dabei unterstützen können, natürliche sowie vom Menschen verursachte Bedrohungen jeglicher Art zu beobachten und zu analysieren. Besondere Beachtung findet dabei die Echtzeit-Datenfusion an Bord von Flugzeugen und Schiffen mit Datenarchiven auf Basis des Europäischen Weltbeobachtungsprogramms Copernicus. „Die neue Generation von hochauflösenden Bildern mit einer Auflösung von 1 bis 10 Zentimeter ermöglicht es, die Qualität von Verfahren, wie beispielsweise Hochwassersimulationen, die Berechnung von Erdrutschrisiken oder die Feststellung der Hafensicherheit im Falle eines Meeresspiegelanstiegs, zu erhöhen“, berichtet Oberstleutnant Rene Heise, ehemaliger Abteilungsleiter beim NATO-Alliierten Kommando für Operationen und Mitglied des Globalen Militärischen Beirats zum Klimawandel und wissenschaftlicher Berater bei Cube4EnvSec.
Problem dabei: je höher die Qualität der genutzten Copernicusdaten, desto höher fällt auch die Dateigröße aus. So fließen jeden Tag mehrere Terabytes an Daten von den Sentinel-Satelliten in die Copernicus-Archive. Cube4EnvSec nutzt daher die Datenwürfel-Technologie von rasdaman um die großen Erddaten (Big Earth Data) nutzbar zu machen. Dafür erweitern die Datenwürfel zunächst einmal das Prinzip der homogenisierten, aufbereiteten Daten um eine weitere Dimension: neben der Ausrichtung in x- und y-Achse werden die Daten auch in der Zeit (t) ausgerichtet. Somit werden Zeitreihenanalysen auf einem solchen x-, y- und t-Würfel für den Anwender vereinfacht. Für Wetterdaten kann zudem eine zusätzliche Höhenachse hinzugenommen werden, wodurch ein 4D-Würfel entsteht. Die rasdaman-Lösung soll in diesem Zusammenhang dafür sorgen, dass solche 4D-Würfel einfach kontrolliert und bearbeitet werden können. „Mit unserer Lösung lassen sich die multi-dimensionalen Datenwürfel komfortabel interaktiv verschneiden und kombinieren“, beschreibt Projektkoordinator Professor Baumann, CEO und Chefentwickler der rasdaman GmbH sowie Professor für Information an der Jacobs Universität Bremen, die ebenso wie die Universität Tel Aviv und das Grönland Institut für Nationale Ressourcen als Partner im Projekt aktiv ist.
Besondere Schwerpunkte im Projekt liegen auf der Unterstützung von Zeitreihen, einer standorttransparenten Förderung und der dynamisch verteilten Datenfusion über feste und bewegliche Quellen. „Unser Ziel ist es, die Vorteile massiver raum-/zeitbezogener föderierter Datenwürfel zu erschließen und zu zeigen, wie sie zu einem besseren Verständnis unseres Planeten beitragen können“, kommentiert Baumann. (jr)