LBD bringt wesentliche Weiterentwicklung ihrer All-in-one-Software INFRA für die Digitale Wärmeplanung auf den Markt. Der Umgang mit Daten und die Ermittlung von Potentialen sind nun noch smarter und effizienter.
Wie ein virtuelles Online-Game, nur mit fachlich hochbelastbaren Daten und Berechnungen: Die LBD-Beratungsgesellschaft mbH hat eine neue Version ihrer browserbasierten All-in-one-Software INFRA für die digtale, kommunale Wärmeplanung vorgestellt. Mit Hilfe von Geodaten und intelligenten Algorithmen werden alle Elemente der Wärmeplanung gemäß Wärmeplanungsgesetz abbildet. INFRA basiert dabei auf über 30 Jahren inhaltlicher Expertise des Unternehmens rund um die energiewirtschaftliche Beratung.
Kern der neuen Version ist das neue Feature „INFRA-Datenpilot“. Es ermöglicht Anwendern ein selbständiges und flexibles Datenmanagement auf Expertenniveau. So werden z.B. alle 3D-Gebäude- und Landschaftsmodelle inkl. Gebäudestrukturdaten, Baualtersklassen, Flurstücke, Baublöcke und Ortsteile aller Gemeinden in Deutschland vorgehalten, so dass Fachplaner und Ingenieurbüros neue Projekte selbstständig in kurzer Zeit anlegen können. Zudem ermöglicht INFRA eine selbstständige Verwaltung und Weiterverarbeitung der Daten. Über die Auswahl gezielter Up- und Download-Funktionen können so z.B. Daten von Versorgungsunternehmen einfach integriert oder gezielt aus dem System extrahiert werden.
„Mit INFRA stellen wir dem Markt ein agiles Werkzeug zur Verfügung, das den Analyse- und Planungsaufwand bei der Wärmeplanung erheblich reduziert und zugleich die Umsetzungswahrscheinlichkeit für Wärmenetze oder alternative Versorgungsszenarien deutlich steigert“, erläutert LBD-Geschäftsführer Sascha Schlosser. Damit wird das browserbasierte Tool zum fundamentalen Prozessbeschleuniger für die kommunale Wärmewende. Innerhalb von Mi- nuten können Kommunen als Mandanten angelegt werden. Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen sind bereits im Tool integriert. Fachplaner und Ingenieurbüros können die Basisdaten selbstständig mit weiteren Informationen aus dem Untersuchungsgebiet ergänzen.
Im ersten Schritt ist für jedes Gebäude u.a. eine generische Wärmebedarfsschätzung hinterlegt, die spezifiziert und angereichert werden kann, so dass sukzessive zunehmend belastbare Daten zum Gesamtwärmebedarf erzeugt werden können. Im Tool kann dann auch individuell festlegen, bis wann Klimaneutralität angestrebt wird, wo vorhandene Abwärmequellen eingebunden werden sollen und auf Basis welcher Potenziale grüne Wärme erzeugt werden soll.
Machbarkeit mit wenigen Mausklicks
Der Netzprojektplaner ist ein weiteres neues Feature, das speziell für die Planung von Wärmenetzen entwickelt wurde. „Er liefert nach dem 80:20-Prinzip eine belastbare Darstellung digital simulierter Wärmeprojekte für die lokale Wärmeplanung – vom Quartier bis zu ganzen Kommunen, von der Erzeugungsanlage über die automatisierte Trassenverlegung bis hin zum dynamischen Hausanschlussgrad. Am Ende stehen eine ganzheitliche Energiebilanz und eine erste Wirtschaftlichkeitsanalyse“, so Schlosser.
Wärmenetzgebiete werden algorithmisch ermittelt und ausgegeben, können aber auch frei mit dem Netzprojektplaner festgelegt und geprüft werden: Was kostet der Netzbau unter den zugrunde gelegten Prämissen? Ist das Wärmenetz wettbewerbsfähig zu alternativen Wärmeversorgungsoptionen wie Wärmepumpen oder synthetische Gasen? Welche Gebäude lassen sich nicht sinnvoll anschließen? Welche Netzlängen und Rohrstärken hätte das zukünftige Wärmenetz? „Das Tool erzeugt eine indikative Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, mitsamt Kosten, Deckungsbeiträgen und Materialkonzept“, erläutert Schlosser. „Wenn sich herausstellt, dass die getroffenen Annahmen wirtschaftlich nicht funktionieren, können diverse Eingangsparameter verändert sowie alternative Modelle ad hoc berechnet und geprüft werden.“
LBD stellt INFRA nach dem Modell Software-as a-Ser- vice (SaaS) zur Verfügung. So können Planer und Ingenieurbüros damit in den Kommunen restriktionsfrei arbeiten – professionell und flexibel. Rund 150 kaufmännische, energiewirtschaftliche sowie weitere allgemeine Prämissen und Parameter lassen sich individuell konfigurieren und parametrieren, in unterschiedlichen „Szenarien“ abspeichern und anwenden.
Diese Szenarien können in weiteren Projekten genutzt werden, da alle Projekte in einem Mandanten abgebildet und bearbeitet werden können. Dabei besteht auch die Möglichkeit, ggf. mehrere Gemeinden und Projektgebiete miteinander zu verknüpfen und zu beplanen, z.B. im Rahmen einer interkommunalen Wärmeplanung.
Wärmewende nimmt in 3D-Gestalt an
In der mancherorts noch eher zäh anlaufenden kommunalen Wärmeplanung könnte INFRA ein echter „Game Changer“ sein, meint Sascha Schlosser. „Wir haben die Reaktionen bei Kunden erlebt: Sie sind begeistert! Im Netzprojektplaner live zu sehen, wie sich innerhalb von Minuten Wärmenetze oder andere Potentiale für die erneuerbare Energieerzeugung konfigurieren, simulieren und prüfen lassen, wirkt überaus beflügelnd. Die Wärmewende, von der viele Akteure bislang oft noch eine abstrakte Vorstellung haben, nimmt vor den Augen der Betrachter in 3D-Gestalt an.
Der Software-Einsatz macht den Planungsprozess konkret, greifbar und erlebbar. Fundierte Entscheidungsgrundlagen ermöglichen eine realistische Meilensteinplanung. Durch die Verbindlichkeit der ad hoc bereitgestellten Berechnungen wird wertvolle Akzeptanz aufgebaut und zugleich im Planungsprozess kostbare Zeit eingespart, die wir unter anderen Umständen im Dekarbonisierungsprozess verlieren würden.“