Das Metasystemportal Leico – Leitungs-check-online ermöglicht deutschlandweit gebündelte Leitungsanfragen bei rund 17.000 in der Datenbank hinterlegten Infrastrukturbetreibern. In Anbindung an das von der infrest GmbH betriebene Portal können Infrastrukturbetreiber zusätzlich Software-as-a-Service (SaaS)- Lösungen zur Erteilung von Leitungsauskünften für ihre eigenen Netzbereiche nutzen.

Verlegung eines Breitband-Netzes. Immer mehr Kabelunternehmen beteiligen sich proaktiv bei dem Leico-Portal. Quelle: Foto: CSschmuck / stock.adobe.com
Im Jahr 2024 wurden über das Leico-Portal mehr als 812.000 Leitungsanfragen und Meldungen an die zuständigen Netz- und Infrastrukturbetreiber versendet. Neben klassischen Leitungsanfragen ermöglicht das Portal Städten und Gemeinden auch die digitale Umsetzung kommunaler Antragsverfahren – ein in dieser Form einzigartiger Service. In Berlin werden so bereits Anträge auf Sondernutzung nach dem Berliner Straßengesetz und auf Zustimmungen nach dem Telekommunikationsgesetz sowie das digitale Verfahren zur verkehrsrechtlichen Anordnung (VRAO) abgewickelt. Im vergangenen Jahr wurden rund 12.400 dieser Anträge und Genehmigungen digital über Leico bei der Berliner Verwaltung eingereicht, ein Plus von 37,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Vollautomatische Auskunftslösung für Breitbandnetzbetreiber
Das Leico Portal ist aber nicht nur für das Einholen von Leitungsauskünften einsetzbar. Infrastrukturbetreiber können das Portal der infrest auch nutzen, um halb- bzw. vollautomatische Lösungen zur Bearbeitung eingehender Anfragen zu möglichen Leitungsverläufen im eigenen Netzbereich aufzubauen. In den vergangenen Monaten haben sich mit der Deutschen GigaNetz GmbH und der Meridiam Glasfaser GmbH & Co. KG gleich zwei deutschlandweit aktive Breitband-Carrier für den Einsatz der vollautomatischen infrest-Auskunftslösung entschieden.

Glasfaser-Anbieter wie die Deutsche GigaNetz nutzen die vollautomatische Auskunftslösung der infrest zur Bearbeitung eingehender Anfragen zu möglichen Leitungsverläufen im eigenen Netzbereich.
Quelle: Deutsche GigaNetz
Die Unternehmen haben ihre Netzbereiche im Leico Portal der infrest hinterlegt und bieten anfragenden Planungs- und Bauunternehmen die Möglichkeit, Leitungsauskünfte über Leico einzuholen. Die über Leico eingehenden Anfragen zu Leitungsverläufen werden über die per WebMapService (WMS) direkt angebundenen Geoinformationssysteme (GIS) der Glasfasernetzbetreiber verarbeitet. In einem vollautomatischen Prozess werden dort die entsprechenden Pläne erstellt und den Anfragenden gemeinsam mit allen notwendigen Dokumenten, die im Portal hinterlegt sind, über Leico zur Verfügung gestellt. „Die regelwerkskonforme und vollautomatische Erteilung von Leitungsanfragen kommt beiden Seiten zugute,“ so infrest Geschäftsführer Jürgen Besler. „Die Breitbandnetzbetreiber erhöhen die Sicherheit ihrer Assets und entlasten ihre Mitarbeiter durch automatisierte Prozesse. Die anfragenden Unternehmen profitieren von der direkten Bearbeitung ihrer Anfragen und der schnellen Bereitstellung der Leitungsauskünfte in Leico.“
Koordinierung von Netz- und Tiefbauarbeiten
Neben Leico betreibt die infrest mit dem infrest Baustellenatlas eine weitere leistungsfähige SaaS-Lösung, mittels der Städte und Landkreise gemeinsam mit den Infrastrukturbetreibern ihre Baumaßnahme im Einzugsgebiet schon frühzeitig während der Planung koordinieren können. Nachdem sich die infrest Anfang des Jahres bereits bei einer Ausschreibung der Stadt Essen durchsetzen konnte, hat sich im Februar mit Oberhausen eine weitere Stadt aus dem Ruhrgebiet für den Einsatz des infrest Baustellenatlas (BSA) entschieden. Mit an Bord sind neben den kommunalen Bauverwaltungen jeweils die städtischen Energie- und Wasserversorger sowie die Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs. Sie alle werden zukünftig ihre anstehenden Straßen- und Tiefbauarbeiten und relevante Verkehrsinformationen
(z. B. Umleitungen) im infrest Baustellenatlas hinterlegen. Bei zeitlichen und räumlichen Überschneidungen der geplanten Baumaßnahmen werden die Verantwortlichen vom System automatisch informiert und können im direkten Austausch mit ihren Kollegen mögliche Koordinierungspotenziale prüfen.