Mit dem neuen Institut für Datenwissenschaften widmet sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zukunft verstärkt den Herausforderungen, die die Digitalisierung und die Industrie 4.0 mit sich bringt. Die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund eröffnete jetzt gemeinsam mit Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, und Wolfgang Scheremet, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundeswirtschaftsministerium, das DLR-Institut in Jena.
Zu Beginn soll das Institut über vier Abteilungen verfügen: Die Abteilung für Datenmanagement und -analyse von Big Data, also großen, komplexen Datenmengen, wird erforschen, wie beispielsweise heterogene und unstrukturierte Daten automatisch analysiert und verarbeitet werden können oder auch wie zukünftige Datenbanken für den Umgang mit diesen Daten aufgebaut sein müssen. Die Abteilung „Smart Systems“ ist unter anderem auf die Digitalisierung der Industrie 4.0 und das Internet der Dinge ausgerichtet – Bereiche, in denen zunehmend Produkte miteinander vernetzt sind und Daten austauschen.
Zudem sollen – vergleichbar mit der Produktion in der Luftfahrt – auch Raumfahrtmissionen von der ersten Idee über die Konstruktion bis hin zur Durchführung verstärkt über gemeinsame Plattformen virtuell und vernetzt erfolgen. Die Forschung und Entwicklung soll in diesem Bereich in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und Raumfahrtagenturen erfolgen. Weitere Abteilungen setzen ihren Fokus auf die IT-Sicherheit sowie die „Citizen Science“, bei der zum Beispiel Daten der Bürger zur Bodenfeuchtigkeit genutzt und verarbeitet werden, um Satellitendaten zur Erdbeobachtung zu kalibrieren.
Das neue Jenaer Institut wird mit jährlich 7,8 Mio. Euro durch den Bund und das Land Thüringen finanziert, der Bund trägt dabei 90 Prozent. Das Land Thüringen stellt darüber hinaus in der Aufbauphase des Instituts die Mittel für die Unterbringung des Instituts in Jena bereit.