Ein multidisziplinäres Forschungsteam an der Alpen-Adria-Universität um Christian Bettstetter und Friederike Wall hat erste Ergebnisse zur Frage vorgelegt, unter welchen Umständen die (selbstorganisierte) Warenauslieferungper Drone effizient funktionieren könnte. Doktorand Pasquale Grippa hat die Erkenntnisse im Rahmen der Tagung „Robotics. Science and Systems“ ab 12. Juli am Massachusetts Institute of Technology (MIT) vorgestellt.
Basierend auf Fragen zur automatisierten Aufgabenverteilung in einem Netzwerk von Drohnen hat das Forschungsteam verschiedene Szenarien und deren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Systems berechnet. Die Ergebnisse zeigen: Wenn immer die älteste Anfrage als nächstes bedient wird (first job first), kann es passieren, dass das System schon beim Ausfall eines einzigen Transportmittels instabil wird. Bedient man hingegen immer die örtlich nächste Anfrage (nearest job first), tritt ein solcher Schwelleneffekt nur in einigen Szenarien auf. Zudem kann ein nearest job first-Verfahren sehr gut in verteilter Weise implementiert werden, so dass jedes Transportmittel selbst entscheidet, welche Anfrage es als nächstes abarbeitet, wodurch sich der Grad der Autonomie über das rein autonome Fliegen hinaus erhöht. Basierend auf diesen Ergebnissen stellt das Team eine Methodik zur Dimensionierung eines drohnenbasierten Lieferdiensts vor, wie sie zum Beispiel von einer Firma für die Planung des Systems verwendet werden kann.
Umgesetzt wurde die Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit der Lakeside Labs GmbH. Mit im Forscherteam war auch ihre PostDoktorandin Doris Behrens.