Die BIL eG verabschiedete jetzt ihr neues Entgeltmodell für Stadtwerke und Netzbetreiber. Diesen soll dadurch eine einfache Beteiligung an der bundesweiten Leitungsauskunft ermöglicht werden.
Das erste bundesweite Online- Portal für Leitungsauskunft – BIL – hat jetzt für Stadtwerke und Verteilnetzbetreiber ein neues Entgeltmodell vorgestellt und auf seiner Genossenschaftsversammlung am 22. Juni 2016 beschlossen. Mit diesem Modell, das sich im Wesentlichen aus der Größe des Versorgungsgebietes eines Netzbetreibers ableitet, können jetzt Stadtwerke jeder Größenordnung zu sehr lukrativen Konditionen bei BIL mitwirken und von den Vorteilen des BIL-Online-Portals zur Leitungsauskunft profitieren, betont die Genossenschaft.
Das BIL-Online-Portal stellt seine Leistungen den Anfragenden zur Leitungsauskunft kostenfrei zur Verfügung und die Organisation selbst folgt als eingetragene Genossenschaft dem Solidarprinzip ohne eigene Gewinnerzielungsabsicht. „Unser Ziel ist es, in BIL alle Leitungsbetreiber in Deutschland irgendwann zu vereinen und damit einen maximalen Nutzen für alle zu erzielen“, so BILVorstand Jens Focke. „Aus diesem Grunde haben wir uns bemüht, ein Entgeltmodell zu entwickeln, das die Beitrittsschwelle für Stadtwerke so gering wie möglich hält“, so Focke.
Das individuelle Jahresentgelt kann jedes Unternehmen ab sofort im Internet unter www. bil-leitungsauskunft.de im BIL-Entgeltrechner ermitteln.
Win-Win-Situation
Das Thema Leitungs- und Planauskunft beschäftigt die Versorgungsbranche schon seit vielen Jahren. Viele Stadtwerke und Netzbetreiber bieten heute entsprechende Online-Portale und webgestützte Auskunftsanfrageeinrichtungen an. Diese Entwicklung hat allerdings auch dazu geführt, dass ein Bauunternehmen bei einer größeren Maßnahme seine Anfrage über mehrere Portale potenziell zuständiger Leitungsbetreiber stellen muss. „Das will eigentlich keiner”, weiß Jens Focke aus der Praxis. Stattdessen erstellten sich die Baufirmen üblicherweise umfangreiche E-Mailverteiler, über die im Zweifelsfall sämtliche Leitungsanfragen versandt werden.
„In der Praxis sehen sich die zuständigen Abteilungen beim Netzbetreiber daher mit einer zunehmenden Anzahl von E-Mail-Anfragen konfrontiert”, so der BIL-Vorstand. Bundesweit gehen Fachexperten zum Teil sogar von einer Verdopplung der Anfragen innerhalb der letzten fünf Jahre aus. Zwangsläufig befinden sich unter diesen „Massenaussendungen” eine Vielzahl von Anfragen, die gar nicht in den Zuständigkeitsbereich des einzelnen Betreibers fallen. Auch seien die Anfragen häufig nicht hinreichend strukturiert und aussagekräftig, sagt Focke. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Aufwand bei Stadtwerken und Netzbetreibern überproportional stark gestiegen ist.
Genau hier will BIL – das bundesweite Informationssystem zur Leitungsrecherche – Abhilfe schaffen, denn das Portal ermöglicht es der Bauwirtschaft, sämtliche Leitungsbetreiber bundesweit über einen einzigen Zugang zu erreichen – kostenfrei und unkompliziert. Durch standardisierte Abfragen zum Projekt und eine automatisierte Zuständigkeitsprüfung sorgt BIL dafür, dass der einzelne Leitungsbetreiber zum einen nur diejenigen Anfragen erhält, für die er tatsächlich zuständig ist. Zum anderen ist sichergestellt, dass die Anfragen alle erforderlichen Informationen und Dokumente enthalten – und zwar in digitaler Form. Diese können dann in den Systemen der Netzbetreiber weiterverarbeitet werden, ohne dass diese in ihren Prozessen oder Inhalten berührt werden. „Wir wissen mittlerweile, dass alleine die simple Vorschaltung des BIL-Portals als single-point-of-entry vor die interne Leitungsauskunft eines Stadtwerks oder Netzbetreibers zu einer deutlichen Reduktion und Qualitätsverbesserung der Anfragen führt“, kommentiert Jens Focke die Entwicklung. Sein Fazit:
„Mitglied bei BIL zu werden lohnt sich also schon jetzt nachweisbar. Zudem ist das Entgeltmodell so lukrativ, dass der Kostenbeitrag sicher kaum noch ein Argument sein kann, nicht bei BIL mitzumachen.“