Der Lehrstuhl für Geoinformatik der Technischen Universität München (TUM) ist mit dem Projekt „Smart District Data Infrastructure – Intelligente 3D-Stadtmodelle“ Preisträger im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016. Die Auszeichnung nahm Prof. Thomas H. Kolbe am 11. November auf dem Center-Day des Leonhard Obermeyer Center (LOC) entgegen. Das LOC bündelt die Kompetenz von über 60 Forschern an fünf Lehrstühlen der TUM im Bereich digitales Planen und Bauen.
Zum Thema „NachbarschafftInnovation – Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ des Wettbewerbs „Land der Ideen“ liefert das Projekt der Geoinformatiker eine Antwort auf die Frage, wie smarte dreidimensionale Stadtmodelle Metropolen helfen können, zukünftige Entwicklungen zu simulieren und Lösungen zu entwickeln. In der Smart District Data Infrastructure (SDDI) werden alle Informationen, Sensoren und Anwendungen unterschiedlicher Fachdisziplinen in einem gemeinsamen, sogenannten semantischen 3D-Stadtmodell, das auf dem internationalen CityGML-Standard basiert, zusammengeführt. Dieses 3D-Modell ist zugleich Visualisierung, fachübergreifende Datendrehscheibe und wesentliche Grundlage für die meisten Simulationen und Analysewerkzeuge.
So können zum Beispiel der Energiebedarf der Gebäude, ihre baulichen Zustände wie etwa der Sanierungsgrad und sozio-ökonomischen Kennzahlen, zu denen unter anderem die Einwohnerzahl gehört, im virtuellen Modell miteinander in Beziehung gesetzt werden. Es ist auch möglich, die Auswirkungen geplanter Umbauprojekte auf die verschiedenen Bereiche wie Umwelt, Mobilität, Energie und Soziales gleichzeitig zu betrachten. Mit der SDDI werden dabei bestehende Informationssysteme nicht ersetzt, sondern auf der Basis internationaler Standards intelligent miteinander vernetzt.