Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums hat die Helmholtz-Allianz „Fernerkundung und Dynamik des Erdsystems“ (EDA) am 23. November 2017 in Berlin die wichtigsten Forschungsergebnisse vorgestellt und einen Ausblick für Deutschland im Bereich Klimaschutz und Erdbeobachtung gegeben. Ziel der Forschungsallianz ist es, mit Hilfe von neuartigen Satellitenprodukten akkurate Prognosen zum Klimawandel und anderen Umweltprozessen aufzustellen. Dies soll Politik und Gesellschaft befähigen, die bestmöglichen Handlungsentscheidungen zu treffen – auf lokaler, regionaler wie auch globaler Ebene. Im Fokus der Arbeiten steht „Tandem-L“, ein Vorschlag für eine neue deutsche Radarsatellitenmission.
Die vorgeschlagene Satellitenmission Tandem-L soll keine Rohdaten, sondern bereits veredelte Informationsprodukte liefern, die für wissenschaftliche Prognosen zum Klimawandel dringend notwendig, aber bisher nicht verfügbar sind. Nutzer können die fertigen Satellitenprodukte dann direkt in ihre Vorhersagemodelle integrieren. Dazu gehören etwa die globale Vermessung von Wäldern im Jahresverlauf zur Bestimmung der Biomasse, die Analyse von Gletscherbewegungen oder die Überwachung regionaler Wasserressourcen. Insgesamt 24 Produkte haben die EDA-Wissenschaftler erarbeitet und die Algorithmen zur Bestimmung der verschiedenen Parameter der Bio-, Geo-, Kryo- und Hydrosphäre entwickelt.
Derzeit findet die forschungspolitische Bewertung des Missionsvorschlags statt. Die Entscheidung bezüglich der Realisierung von Tandem-L soll voraussichtlich im März 2018 bekanntgegeben werden.