Stirbt ein Mensch, müssen Hinterbliebene nicht nur den Tod betrauern, sondern auch erhebliche Kosten tragen und einen organisatorischen Marathon hinlegen. Letzteres gilt umso mehr für Friedhofsverwaltungen. Mittels einer GIS-Fachanwendung für Friedhöfe will Hexagon Geospatial diesen Verwaltungsaufwand nun reduzieren.
Über 800.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland. Das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Frankfurt am Main. Mit den Todesfällen einher gehen menschliche Tragödien, viel Trauer und Leid – und ein gehöriger Verwaltungsaufwand für Städte und Kommunen. Denn die müssen gezwungenermaßen mit dem Tabuthema Tod auf organisatorische Art und Weise umgehen. Festgeschrieben ist das unter anderem in den länderspezifischen Bestattungs- und Friedhofsgesetzen sowie in kommunalen Friedhofssatzungen. Unter dem Strich bedeutet das für das jeweilige Friedhofsmanagement jede Menge Arbeit, um den kompletten Bestattungs- und Friedhofsprozess abzubilden.
Digitale Fachanwendung als Schlüssel
„Friedhofsverwaltungen sollten ihre jeweiligen Aufgaben nicht singulär denken, sondern den ganzheitlichen Einsatz einer organisationsweiten und zugleich digitalen Fachanwendung in Betracht ziehen“, betont Benjamin Schnitzer, Vertrieb und Partnermanagement für den Bereich Öffentliche Verwaltungen in Deutschland bei Hexagon Geospatial. Was er damit meint: Je digitaler ein Friedhof aufgestellt ist, desto weniger Arbeit und Zeit muss auf Verwaltungsaufgaben aufgewendet werden. Die vermehrte Digitalisierung der Friedhofspläne sei der Schlüssel dazu. „Zielführend ist außerdem die Integration einer solchen Friedhofsfachanwendung in das bestehende Geoinformationssystem (GIS) der jeweiligen Stadt oder Kommune“, führt Schnitzer aus.
Für den Anwender liegt der Vorteil digitaler Friedhofsprozesse außerdem darin, dass er einen vollständigen Überblick der Friedhofsdaten erhalten kann: entweder in Form von Sachdatenlisten oder einer grafischen Darstellung des Lageplans ergänzt um die notwendigen Funktionen für eine effektive Bewirtschaftung und Verwaltung der Friedhöfe. Insbesondere Letzteres wird künftig wichtig werden. Denn: Viele Friedhöfe sollen in Zukunft in ihrer Funktion gewandelt werden. Sie sind dann nicht mehr nur die letzte Ruhestätte der Toten, sondern sollen als Begegnungsstätten für Menschen dienen. Auch ist schon jetzt ein Trend zu neuen Bestattungsformen wie Friedwälder oder Baumgräber ersichtlich.
Modernes Friedhofsmanagement
Um die vielfältigen Aufgaben im Rahmen eines modernen Bestattungs- und Friedhofsmanagement abzubilden, setzt Hexagon Geospatial mit GeoMedia Smart Client Kommunal (GMSC-K) auf eine spezielle Fachanwendung für die moderne Organisation von Friedhöfen. Die Lösung ermöglicht die digitale Abbildung des kompletten Prozesses – vom Erfassen über die Verwaltung bis hin zur Analyse und Auswertung der jeweiligen Friedhofsdaten. Diese reichen von Informationen zu verstorbenen Personen über Grabstätten, Aufbewahrungsplätze und Trauerhallen bis hin zu Gebührenorganisation und Bescheiden. „Mithilfe der Fachanwendung Friedhof ist somit eine umfassende und zugleich satzugskonforme Organisation möglich – von der Bestattung bis zum Versand der Gebührenbescheide“, führt Schnitzer aus. Hinzu kommen weitere Funktionen zur Unterstützung der Verwaltungsprozesse, beispielsweise bei der Umbettung oder Räumung einer Grabstätte oder der Pflege von Basisinformationen wie der Grabgröße, der Nutzungsdauer oder der Ruhefristen.
Die Lösung steht sowohl als Fachanwendung für die GMSC-K als auch als „Software-as-a-Service“ (SaaS) zur Verfügung. Zudem bietet Hexagon im Verbund mit Partnerfirmen einen umfassenden Digitalisierungsservice im Bereich des Friedhofskatasters an. Die Bandbreite erstreckt sich dabei vom Befliegen der Anlage mittels UAV über eine semi-automatische Erfassung und Klassifizierung der Friedhofsanlage bis zur Digitalisierung der analogen Akten. „Dank der Fachanwendung GMSC-K – Friedhof können Verwaltungen ihre Digitalisierungsbestrebungen einfach und effizient umsetzen“, betont Schnitzer und resümiert: „Damit haben wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung einer Gesamtstrategie der Digitalisierung kompletter Friedhofsprozesse erreicht.“ (jr)