Die Karlsruher Disy Informationssysteme GmbH hat für den Deutschen Wetterdienst mehrere Webanwendungen optimiert. Unter anderem entwickelte der Softwarespezialist ein Konzept für ein responsives Webdesign, das auf allen Endgeräten abrufbar ist.
Bereits seit über 60 Jahren gibt es den Deutschen Wetterdienst (DWD), der als Bundesbehörde das Wetter überwacht und dokumentiert – und vor wetterbedingten Gefahren wie Sturm, Glatteis oder Hitze warnt. Neben der öffentlichen Bereitstellung seiner Daten bietet der DWD auch nutzerspezifische Angebote zur Klimaberatung an. Mehrere auf diesen Klimadaten des DWD basierende Webanwendungen wurden nun gemeinsam mit Softwareanbieter Disy Informationssysteme neu aufgesetzt und optimiert. So entwickelte Disy im Rahmen der Zusammenarbeit eine neue Webtechnologie für das bereits bestehende Glätte-Modul. Nach Angaben des DWD solle sich das Modul nun einfacher bedienen und pflegen lassen. Zudem implementierte der Softwareanbieter aus Karlsruhe ein responsives Webdesign. Um am Ende ein zufriedenstellendes Produkt anbieten zu können, analysierte und bewertete Disy im Vorfeld dazu die bestehende Softwarestruktur. Darauf aufbauend konnten die Softwarespezialisten empfehlen, welche Strukturen übernommen werden und welche neu entworfen werden sollten. Mit Erfolg: Erste positive Rückmeldungen erhielt der Wetterdienst von Sozialversicherungsträgern, die im Rahmen ihrer Unfalluntersuchungen auf das Glätte-Modul zugreifen.
Weitere Zusammenarbeit
Des Weiteren setzte Disy unter Verwendung der selben Technologie das Beratungsmodul „Thermische Belastung“ auf. Damit können Sozialversicherungsträger im Nachhinein Unfälle beziehungsweise Einschränkungen aufgrund von Wärmebelastung oder Kältestress bewerten. Dafür zeigt das Modul für die jeweils aufgerufene Messstation unter anderem die „gefühlte Temperatur“, die mit dem Klima-Michel-Modell des DWD berechnet wird.
Zudem entwickelte Disy ein weiteres Modul, das für das Test Reference Year (Testreferenzjahr; TRY) des DWD eine nutzergerechte Bereitstellung realisieren soll. Das TRY ist ein exemplarisches Jahr, welches mittlere Witterungsverläufe zeigt, die aus Datensätzen ausgewählter meteorologischer Parameter für jede Stunde eines Jahres berechnet werden können. Das neuaufgesetzte Modul ermöglicht dabei eine deutschlandweite Abfrage in einem räumlichen Raster von einem Kilometer mal einem Kilometer an jedem Gitterpunkt. Solche Daten werden beispielsweise von Architekten oder Planern genutzt, um etwa Heizungsanlagen richtig auslegen zu können und den Energieverbrauch zu kalkulieren. Seit der Freischaltung des Moduls gab es nach DWD-Angaben bereits mehrere Tausend Anfragen.
Positiv auch: Die Daten lassen sich in andere Systeme über eine sogenannte ReST-Schnittstelle einbinden. Insgesamt zeigte sich der DWD mit der Zusammenarbeit zufrieden. Disy habe bei allen drei Projekten bewiesen, dass der Umgang mit technisch und fachlich komplexen Daten ihr Metier ist, indem sie kundenspezifische und tragfähige Lösungen schaffen, heißt es aus DWD-Kreisen. Denkbar sei es darüber hinaus auf dieser technischen Grundlage auch weitere Module – etwa im Bereich der Stadt- und Regionalplanung – zu entwickeln.