Große Datenmengen prozessieren, zum Beispiel um 3D-Stadtmodelle aus 10.000den von Bildern zu berechnen, ist eine Paradedisziplin von PhotoMesh, der Photogrammetrie-Software des Unternehmens Skyline, die weltweit eingesetzt wird. Das Unternehmen, das seit 2017 auch eine Niederlassung in Deutschland besitzt, hat nun die neue Version 7.8 von PhotoMesh auf den Markt gebracht.
Hauptsitz des Unternehmens ist zwar in den USA, in der Nähe von Washington (Herndon), entwickelt wird die Software aber weitestgehend in Israel, wo die 1997 gegründete Firma ihre Ursprünge hat. Skyline bietet grundsätzlich alle notwendigen Funktionen, um hochwertige 2D- und 3D-Geoinhalte zu produzieren, zu speichern, zu analysieren und weiterzugeben. Die PhotoMesh-Software-Suite hat Funktionalitäten an Bord, die auf Computer-Vision-Algorithmen beruhen und demnach eine hohe Performance bei der Berechnung der Daten bieten. Neben PhotoMesh bildet TerraExplorer das zweite wichtige Standbein der „Digital-Twin-Software“, die auf die Visualisierung und Analyse von 3D-Stadtmodellen spezialisiert ist und kürzlich auch in der neuen Version 7.4 auf den Markt kam.
Was ist neu in PhotoMesh 7.8?
Die neue Version der Software steigert nochmals den Automatisierungsgrad bei der Erstellung von hochauflösenden, texturierten 3D-Netzmodellen aus Schräg- und Nadir-Fotografien sowie Lidar-Aufnahmen von Straßenansichten, Drohnen, UAVs und Flugzeugen. Als Ausgabeoptionen werden alle üblichen Formate, darunter standardmäßige 3D-Modell- (3DML, OSGB, DAE, OBJ), Raster- (Orthofoto, DSM, DTM) und Punktwolkenformate (LAS), unterstützt. Das 3DML-Format von PhotoMesh kann in Geodaten umgewandelt werden, die räumliche Operationen und Attributabfragen vollständig unterstützen, indem sie in TerraExplorer geladen und klassifiziert werden.
Alle unterstützten Formate können von TerraExplorer Pro auf dem SkylineGlobe Server veröffentlicht werden. Von der Cloud-Lösung (privat) aus können sie in den 3D-Viewern von Skyline (TerraExplorer for Desktop, TerraExplorer for Web und TerraExplorer for Mobile) und den Viewern von Drittanbietern (Cesium, Esri etc.) angezeigt werden.
Neue Funktionen
Eine entscheidende Verbesserung ist nach Angaben des Unternehmens die höhere Qualität der Orthofotos. „PhotoMesh 7.8 erzeugt automatisch außergewöhnlich scharfe, echte Orthofotos, die die Verwendung traditioneller visueller und analytischer Werkzeuge ermöglichen“, so Tomas Orlik, Managing Director DACH and CEE bei der SkylineGlobe GmbH. Die qualitätsoptimierte Bildkomprimierung von PhotoMesh sorge für eine sauberere und hochwertigere Orthofotoausgabe. Die neue Voreinstellung, so Orlik, verbessert die Qualität der Texturauflösung, die Kompressionsrate für die Fotos, die Komprimierungsrate für das endgültige Orthofoto und die Qualität für die Ortho-Texturierung. Im Ergebnis folgen daraus etwa schärfere Gebäudekanten oder geringeres Rauschen, also weniger Floater und verbesserte Präzision der photogrammetrischen Punktwolke.
Eine zweite entscheidende Verbesserung ist, so Skyline, die integrierte Unterstützung für hochauflösende Inspektionsprojekte im Nahbereich. Mit PhotoMesh 7.8 können so sehr realistische 3D-Modelle im Nahbereich erstellt werden, wie etwa Mobilfunkmasten, Brücken, Fabriken und vieles mehr. Diese neueste Version von PhotoMesh bietet auch Verbesserungen für die Arbeit mit Datenerhebungen im Nahbereich, die im Sub-Zentimeter-Bereich liegen.
Dazu wurde der Aerotriangulationsprozess modifiziert. Er unterstützt nun die Datenerfassung von Objekten im Nahbereich, wie z. B. Türmen und Antennen. Auch der Hintergrund kann nun automatisch identifiziert und bereinigt werden. Auch die bessere Schärfung und Modellierung dünner Elemente wie Masten und Rohre ist nach Angaben von Skyline möglich, um so qualitativ hochwertigere, detaillierte Punktwolken und Netzmodelle zu erstellen. Hervorzuheben sei auch, so Orlik, die Rauschunterdrückung an den Rändern komplexer Modelle. „Verbesserte Modellqualität findet sich auf auf allen Ebenen der Auflösungspyramide“, so der Geschäftsführer.
Zusätzlich bietet PhotoMesh 7.8 auch eine neue Option zur Verwendung von Referenzprojekten, um die Projektausrichtung zu verbessern. Dieser Mechanismus führt automatisch eine Georeferenzierung eines neuen Projekts auf der Grundlage der Aerotriangulationsergebnisse eines zuvor erstellten Projekts durch. So soll sichergestellt werden, dass beide Projekte vollständig aufeinander abgestimmt sind.
Eine weitere neue Funktion ist die Möglichkeit, unverzerrte Fotos vorzubereiten und zu exportieren. Während der Fotovorbereitung berechnet PhotoMesh die Verzerrungsparameter der Fotos (die sich aus den Objektiveigenschaften der meisten Kameras ergeben) und verwendet diese Parameter, um die Fotos unverzerrt zu machen, so dass Feature-Matching, Aerotriangulation und 3D-Rekonstruktion korrekt durchgeführt werden können. (sg)