Der Münchner Software-Anbieter ProVI veröffentlicht im September eine neue Version seiner gleichnamigen BIM-Lösung für die Verkehrswege- und Infrastrukturplanung. ProVI 7.0 soll dabei einige Optimierungen und Neuerungen bereithalten. So finden sich in der Version 7.0 vor allem Verbesserungen in den Bereichen BIM-Knoten, Plätze und Revit-Export von Bahnsteigen wieder. Zusätzlich ist als Neuentwicklung ein ergänzendes Modul zur Planung von Leit- und Sicherungstechnik (LST) erwerbbar (BUSINESS GEOMATICS berichtete).
Mit dem neuen Modul ProVI LST zur Planung von Leit- und Sicherungstechnik können Trassierungs- und LST-Daten in einer gemeinsamen ProVI-Datenbank verwaltet, bearbeitet und ausgewertet werden. Während der Eingabe von Objekten werden automatisch Prüfungen bezüglich der Berechenbarkeit und Richtlinienkonformität durchgeführt. Das Datenmodell ist an das PlanPro-Modell der DB Netz AG angelehnt und mit diesem kompatibel. Neben der digitalen Planungsmethode mit einer PlanPro-XML Datei wird auch die konventionelle Planung unterstützt. Wesentliche Funktionen des Moduls sind die Definition von Weichen, Signalen, Gleisfreimeldung, Schlüsselabhängigkeiten, Nahbedienbereichen, Flankenschutz, Fahrstraßen, Zugbeeinflussung, Gefahrpunkten und D-Wegen. Integrierte Automatisierungen wie die automatische Generierung von Achszählpunkten und den daraus resultierenden Freimeldeabschnitten bewirken eine deutliche Reduzierung des Eingabeaufwands für den Planer. Das LST-Modul wird separat lizenziert und benötigt als Grundlage eine Lizenz von ProVI Schiene oder ProVI Schiene LT.
Auch im Bereich der BIM-Knoten hat sich einiges getan. So kann im Knotenpunkteditor nun auch der Schichtaufbau über den Randaufbau der Ab- und Einbiegegrate modelliert werden. Außerdem lassen sich Knotenpunkte in Lageplan und Querschnitt des Querprofileditors darstellen. Beim Zeichnen von Querschnitten werden in ProVI 7.0 auch die im Trassenprojekt eingestellten Knotenpunkte berücksichtigt und in den Modellkollektionen können Knotendateien mit aufgenommen werden. Außerdem gibt es mit KNOMAS ein neues Programmmodul zur Berechnung von Volumina und Oberflächen der Schichten im Knotenbereich. Darüber hinaus überzeugt ProVI 7.0 mit BIM-Neuerungen im Bereich der Bauteilattribute und Bauteilausgabe.
Im ProVI Platzeditor können nun sowohl punkt- als auch linienförmige Objekte analog zu den QP-Objekten im Querprofileditor definiert werden. Dies ermöglicht es Anwendern, beispielsweise Bäume, Leuchten, Hydranten, Richtungspfeile und Parkplatzsymbole, aber auch Bodenmarkierungen, Parkflächenmarkierungen, aufgesetzte Bordsteine und Mauern in Platzprojekte einzufügen. Außerdem können ab sofort Toleranzen für die Schnittlinieneinrechnung im Rahmen der Bauteilausgabe der Teilgebiete (Schichten) eingegeben werden.
ProVI wurde an die aktuellen Baustandards der DB Station und Service (Version 2.7) angepasst. Es gibt somit keine adaptiven Familien mehr und Bahnsteigbelag, Schichten sowie Objekte des Blindenleitsystems werden ausschließlich mit Geschossdecken realisiert. Für Fundament, Sauberkeitsschicht und Hinterfüllung werden nicht-adaptive Familien verwendet, was einen deutlichen Performancegewinn bringt. Auch an anderen Stellen wurde die Softwareleistung verbessert. So zeichnet sich ProVI 7.0 zum Beispiel durch eine bessere Performance beim IFC Import aus: Das Importieren großer Modelle benötigt jetzt bis zu 45 Prozent weniger Zeit. (jr)