Mehr als 30 Organisationen, darunter 14 Kommunen und Mitglieder des Smart City Standard Forums des Deutschen Instituts für Normung (DIN), haben Ende März 2022 an der Auftaktsitzung der neuen Arbeitsgruppe „Digitaler Zwilling für Städte und Kommunen“ (DIN SPEC 91607) teilgenommen. Ziel der neuen Arbeitsgruppe ist es, einen nationalen DIN-Standard für Digitale Zwillinge zu erarbeiten. Initiiert wurde die Gruppe durch das Kooperationsprojekt „Connected Urban Twins“ (CUT) der Städte Hamburg, Leipzig und München sowie der msg systems AG.
Hintergrund
Immer mehr Städte und Kommunen beschäftigen sich mit Digitalen Zwillingen, um diese im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung oder in Beteiligungsprozessen einzusetzen. Datenbasierte Stadtmodelle sind dabei essenziell, um künftige Szenarien der Stadtentwicklung zu simulieren und entsprechend zu planen. Im CUT-Projekt erweitern die Städte Hamburg, Leipzig und München daher seit vergangenem Jahr das bisherige Wissen und treiben diese Entwicklungen von Anwendungen, Standards und eines Baukastensystems für andere Städte und Kommunen gemeinsam voran.
Die DIN SPEC 91607 ist Teil der „DIN SPEC“-Reihe des DIN Smart City Forums. Der neue Standard soll als Leitfaden für die Planung, Konzeption und Umsetzung eines Digitalen Zwillings für Städte und Kommunen dienen und durch die Nutzung verfügbarer Standards Doppelarbeit, Herstellerabhängigkeiten oder auch einen technischen Flickenteppich vermeiden.
„Die Umsetzung von DIN-Standards ist ein wichtiger Schritt, um Städte und Kommunen zu befähigen, Digitale Zwillinge in der Stadtentwicklung zu etablieren“, betont Dr. Nora Reinecke, die die Gesamtleitung im CUT-Projekt innehat. „Indem auf vorhandenes Wissen zurückgegriffen wird, können neue Innovationen angestoßen werden. Wir freuen uns sehr, dass die Städte und Kommunen stark in dieser Initiative vertreten sind.“ Joachim Schonowski, Leiter der DIN SPEC-Arbeitsgruppe bei der msg systems AG, fügt hinzu: „Es ist wichtig, dass der nationale Standard nicht nur die technische Seite der Nachhaltigkeitsraute abbildet, sondern auch ökologische, soziale und ökonomische Themen wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, Planungsprozesse mit Bürgerbeteiligung oder Betreiber und Geschäftsmodelle im Sinne einer nachhaltigen Logik und Wirksamkeit integriert.“ (jr)