Ein Radarsystem, das tief fliegende Drohnen erkennt, hat das Kopenhagener Unternehmen Weibel Scientific entwickelt, eine Ausgründung aus der Technischen Universität Dänemark. Die Technik basiert auf Forschungsarbeiten der Gründer an der TUD. Sie soll Angriffe von Terroristen und anderen Kriminellen effektiv verhindern. Weibel arbeitet mit einem Kombisystem. Genutzt wird der Doppler-Effekt, den jeder von vorbeifahrenden Rettungs- und Polizeifahrzeugen kennt. Die Frequenz nimmt ab, wenn sich das Fahrzeug entfernt – und das umso stärker, je schneller es sich bewegt. Umgekehrt steigt die Frequenz an, wenn die Sirene sich nähert. Ebenso ergeht es Radarsignalen. Das Doppler-System erkennt an Hand der Frequenzänderung des reflektierten Radarsignals mit hoher Präzision, ob sich ein Objekt nähert und wie schnell es ist.
Weil das System mit einer zweiten Technik, dem gepulsten Radar, kombiniert wird, lässt sich außerdem noch feststellen, ob die bedrohliche Drohne direkten Kurs auf das Ziel nimmt, das zu beschützen ist, oder ob es in einer gewissen Entfernung vorbeifliegt. Auch diese Kombination aus zwei Radar-Typen wäre überfordert, wenn sich eine Drohne extrem langsam nähert, weil die verräterische Änderung der Radarfrequenz sehr klein ist. Um Fehlalarme zu vermeiden – etwa durch Vögel, die den Radarstrahl kreuzen – setzt Weibel zusätzlich optische Sensoren ein, die außerdem noch die Identifizierung eines anfliegenden Objekts erleichtern.