Das Hochwasserkompetenzzentrums am Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) arbeitet zusammen mit dem Umweltministerium an einer deutschlandweiten Hinweiskarte zu Starkregengefahren des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG). Diese soll zukünftig auf derartige lokale Gefahren hinweisen.
Bereits 2021 hat das BKG für Nordrhein-Westfalen eine entsprechende Karte veröffentlicht. Dieses Jahr folgen zehn weitere Bundesländer. Ende 2024 wird die gesamte Fläche Nord-, West- und Ostdeutschlands als Hinweiskarte für Starkregen vorliegen. Bis Ende 2025 soll die Hinweiskarte auch um die restlichen Bundesländer ergänzt werden.
Eine Auswertung des Deutschen Wetterdiensts für den Zeitraum von 2001 bis 2022 hat allein für Niedersachsen mehr als 700 Niederschlagsereignisse mit einem maximalen Starkregenindex (SRI) ab Stufe 7 („außergewöhnlicher Starkregen“) ergeben. Der Starkregenindex (SRI) ist ein Wert, den die Intensität eines Niederschlagsereignisses beschreibt.
Die deutschlandweite Hinweiskarte wird die maximalen Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten von einem außergewöhnlichen (SRI 7) sowie extremen Starkregenereignis (SRI 9) darstellen. Anhand der Hinweiskarten kann jede und jeder erkennen, welche Regionen bei einem SRI 7 betroffen sind. Die Karte ist so genau, dass auch einzelne Gebäude zu erkennen sind.
Voraussichtlich noch bis Ende des Jahres werden die Hinweiskarten über den Kartenserver des Bundes (Geoportal.de) veröffentlicht. Über die Karten, ihre Auslegung und zur generellen Problematik von Starkregenereignissen informierten die NLWKN-Experten Tobias Drückler und Malte Schilling die niedersächsischen Landkreise und Kommunen bis Ende 2024.
„Aufgrund der erhöhten Nachfrage zu den Gefahren aus Starkregen und Sturzfluten berät das Hochwasserkompetenzzentrum des NLWKN seit 2023 die Kommunen und Landkreise. Dabei wird neben der klassischen Beratung zu vorsorgendem Hochwasserschutz auch zum Thema Starkregengefahrenanalyse und der darauf aufbauenden Starkregenvorsorge beraten. Das zukünftige Portal des BKG wird es Bürger*innen ermöglichen, sich über eine mögliche direkte eigene Betroffenheit zu informieren. Weitergehende Informationen über die Starkregenproblematik finden sich auf der Internetseite des Umweltministeriums,“ resümiert Tobias Drückler.