Der Ausschuss für Vermessungswesen und Geoinformation des Landkreistags NRW hat ein Positionspapier zur Bedeutung von Geoinformationen für die digitale Zukunft veröffentlicht. Die zentrale Botschaft: Die Vernetzung mit Geodaten ist unerlässlich bei der Digitalisierung der Verwaltung.
Das Positionspapier hat den Titel „Kreise in NRW: Mit Geoinformationen in die digitale Zukunft“. Es wurde von einer Projektgruppe unter Leitung von Dr. Stefan Ostrau, Fachbereichsleiter und Digitalisierungsbeauftragter im Kreis Lippe, erstellt.

Titelbild des Positionspapiers. Der QR-Code führt zu dem Dashboard, auf dem in Form einer interaktiven Karte weitere Beispiele aus den NRW-Kreisen zu beschrieben werden.
Die Verwaltungsdigitalisierung, so eine der zentralen Thesen, kann auf Dauer nur durch eine Vernetzung mit Geodaten gelingen. Alles folge einem großen Plan, dem Aufbau der Geodateninfrastruktur in Deutschland (GDI-DE). Dahinter verbirgt sich eine Dateninfrastruktur mit dem Ziel, Geoinformationen auf standardisierte und einfache Weise über das Internet bereitzustellen.
Kommunale GDIs seien folglich in einem breit gefassten Digitalisierungskontext zu sehen, beispielsweise auch verstärkt in die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes und der Registermodernisierung einzubeziehen. Gleichzeitig liefen sie einen wesentlichen Beitrag dazu, die großen klimaschutz-, mobilitäts- und strukturpolitischen Aufgaben der Zukunft zu lösen.
Anhand von 25 Beispielen des Positionspapieres wird der Einsatz von Geoinformationen in den NRW-Kreisen beschrieben: Von der Klimafolgenanpassung und die Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes über eine intelligente städtische und regionale Planung bis hin zur Darstellung von Basisinfrastrukturen und intelligenten Mobilitätskonzepten.
Viele Kreise bauen mittlerweile sogenannte Digitale Zwillinge auf, die „als Schaufenster der immer größeren Datenflut dienen“, so die Studien-Autoren. Urbane Datenplattformen bilden dabei das „Gehirn“ dieser Daten.
Neben dem Positionspapier hat das Expertenteam aus den NRW-Kreisen ein Dashboard in Form einer interaktiven Karte mit zahlreichen weiteren Beispielen aus den NRW-Kreisen zusammengestellt. Mit Hilfe von Steckbriefen wird jeweils erklärt, welche praktischen Aufgaben mittels Geoinformationen und Digitalen Zwillingen unterstützt werden und worin die Mehrwerte bestehen.
Erläutert werden auch die Aufgaben dahinter, dem sogenannten Geodatenmanagement. Diese Querschnittsaufgabe umfasst die Daten, die Informationstechnologie sowie das Management innerhalb der Verwaltungen. Bewerkstelligt wird das Geodatenmanagement in der Regel in den Vermessungs-, Kataster- und Geoinformationsämtern der NRW-Kreise.