Ähnlich wie die Hitzesommer 2018 und 2019 war auch der diesjährige Sommer außergewöhnlich trocken. Durch Dürre und Borkenkäfer geschädigt, sind die Wälder in NRW sehr anfällig für Brände. Bei der Bekämpfung nutzen Feuerwehren seit einigen Wochen eine digitale Waldbrandabwehrkarte von Wald und Holz NRW. Aktuelle Satellitendaten der ESA zur Vitalität der Nadelbäume unterstützen sie bei der Einschätzung der Gefahrenlage und Löschstrategien.
Besonders Fichten leiden am anhaltenden Klimawandel. Hartwig Dolgner, Teamleiter Walderhaltung und Sicherung der Waldfunktionen von Wald und Holz NRW: „Die letzten Jahre waren im Durchschnitt viel zu trocken. Dadurch steigt auch die Gefahr von Waldbränden. Eine wichtige Aufgabe unserer Forstleute und der Feuerwehr ist es deshalb, potenzielle Gefahrenquellen im Wald zu ermitteln und Brände zu verhindern. Der Vitalitätslayer ist ein hervorragendes Hilfsmittel zur Identifizierung von Waldbrandgefahrenquellen.“
Auf Basis von Sentinel-2-Daten können Experten von Wald und Holz NRW eine Gefahrenkarte für Waldbrände in Nordrhein-Westfalen erstellen. Foto: Wald und Holz NRW
Geodaten-Experten bei Wald und Hold NRW werten daher den Gesundheitszustand von Bäumen mithilfe von Sentinel-2-Satellitenbildern der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) aus. Die Waldbrandabwehrkarte enthält neben der aktuellen Waldbrandgefahr eine Kartenebene (Layer) mit Informationen zur Vitalität der Nadelwälder. Unter www.waldinfo-nrw.de stehen die Karten Privat- und Kommunalwaldbesitzern sowie Waldinteressierten kostenfrei zur Verfügung.
Die ESA-Satelliten erfassen zunächst die Chlorophyll-Produktion der Baumkronen. Später erstellen Experten daraus farblich gekennzeichnete Schadstufen. Gesunde Nadelwälder, deren Nadeln eine große Menge Chlorophyll produzieren, sind grün gefärbt. Von Schädlingen befallene, vertrocknete oder umgefallene Bäume sowie Kahlflächen sind in der Karte rot markiert. Je dunkler die Fläche, desto stärker ist der Wald durch Borkenkäfer, Dürre oder Stürme geschädigt. Wald und Holz NRW stellt den Vitalitätslayer dem Informationssystem Gefahrenabwehr des Innenministeriums NRW bereit. Dort steht er Feuerwehren und anderen Katastrophenschutzbehörden zur Verfügung. Das interne Portal enthält darüber hinaus auch Karten mit Waldwegen und Wasserentnahmestellen. (jr)