Virtual City Systems (VCS) veröffentlicht eine komplett überarbeitete Version seiner VC Suite.
Das Softwarehaus aus Berlin, bekannt für seine Expertise für 3D-Stadtmodelle und Digitale Zwillinge, geht mit dem Release neue Wege, indem es seinen Kartenviewer, die VC Map, komplett Open Source stellt. Aber auch im Backend gibt es zahlreiche Neuerungen, die auf ein geändertes Marktumfeld und neue Anforderungen reagieren. Die wichtigste sichtbare Neuerung des Release ist die VC Map 5.0. Diese hat ein komplett neues User Interface bekommen, welches Klickwege verkürzen und die Bedienbarkeit verbessern soll. Dazu wurden Funktionen geclustert und angeordnet, alle UI-Elemente neu gestaltet und ergänzende Komponenten eingeführt. „Vor allem aber wurde der Plugin-Mechanismus grundlegend überarbeitet, so dass Entwickler:innen sehr einfach zusätzliche Module für die VC Map entwickeln können. Dies ermöglicht es Kund:innen und Integrationspartner:innen, viel schneller eigene Funktionen als Plugin umzusetzen.
Open Source Gebot
Auch die Erstellung von VC Maps wird aufgrund eines neuen WYSIWYG-Editors intuitiver. Nutzer können direkt in einer VC Map Kartentypen, Ebenen und Tools hinzufügen und das Verhalten der Anwendung konfigurieren. Alle Änderungen werden direkt angezeigt. Dabei können Karteninhalte auch zu Modulen zusammengefasst werden, die in unterschiedlichen Anwendungen wiederverwendet werden können, so dass beispielsweise ein Basismodul mit den Geobasisdaten nur einmal konfiguriert werden muss und in verschiedenen Anwendungen genutzt werden kann.
Mit den Neuerungen in der VC Map und dem Schritt, den Kartenviewer als Open Source zu veröffentlichen, reagiert VCS auf Ideen und Anforderungen seiner Partner, aber auch auf das Open Source Gebot im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities (MPSC). „Die Veröffentlichung als Open Source ermöglicht es, die VC Map in den MPSC-Projekten einzusetzen und auf dieser Technologiebasis neue Funktionen oder Erweiterungen zu realisieren“, sagt Geschäftsführer Dr. Lutz Ross. Erste Beispiele sind die Integration der VC Map in die Beteiligungsplattform Consul zusammen mit der Firma Demokratie.Today oder die Kopplung mit dem Urban Cockpit vom Urban Software Institut.
Neue Möglichkeiten für Kunden und Partner
Im Backend der VCS-Lösung gibt es zwei zentrale Neuerungen. Zum einen ein neues Job-Framework für die Steuerung von Backendprozessen, zum anderen eine neue API auf Basis der OpenAPI Spezifikation. Beide Neuerungen erweitern die Nutzungsmöglichkeiten für den VC Publisher. Das neue Job-Framework steuert alle Arten von Prozessen im Backend, wie beispielsweise Datenkonvertierungen, Veröffentlichungen oder Simulationsprozesse. „Durch die neue Version wird es wesentlich einfacher Prozesse zu definieren und den VC Publisher zukünftig zu erweitern, z.B. durch Einbindung weiterer Konvertierungs-, Analyse- und Simulationslösungen“, so Ross. Die OpenAPI-Schnittstelle ermöglicht es Kunden und Partnern, alle Prozesse und Aktionen auch extern anzusteuern und damit den VC Publisher in bestehende Infrastrukturen zu integrieren, Automatisierungen umzusetzen oder programmatisch eigene Datenebenen im Backend zu registrieren.
Ein erster, bereits implementierter Use-Case ist die automatische Konvertierung von heterogenen Geodaten und deren Registrierung im Backend des VC Publisher über einen FME Server Prozess für einen Kunden. „Mit beiden Neuerungen reagieren wir auf einen Trend hin zu modularen, über APIs verbundene IT-Lösungen, die passgenau auf die Bedürfnisse der Kunden und Partner zugeschnitten werden können, und schaffen Grundlagen, die die Entwicklung neuer Lösungen vereinfachen“, so der VCS-Geschäftsführer. Ein Beispiel dafür ist ein Projekt des niederländischen VCS-Partners Future Insight B.V., der eine Open Urban Plattform für Rotterdam entwickelt, wobei die VC Map als 2D/3D-Viewer dient und Backendprozesse über die OpenAPI Schnittstelle realisiert werden.
„Mit den Neuerungen des VC Suite 5.0 Release verbessern wir die Bedienbarkeit unserer GeoIT-Lösung und schaffen wichtige Grundlagen für zukünftige Weiterentwicklungen und die Integrierbarkeit mit anderen Lösungen und Systemen“, so Ross.
Nicht nur in Deutschland Trend
Gerade im MPSC-Kontext entstehen zunehmend so genannte System of Systems, die spezifische Lösungen und Funktionen über offene Standards und Schnittstellen kombinieren. Beispielsweise gibt es, so Ross, eine zunehmende Anzahl von Kunden, die den VC Publisher zur Datenaufbereitung für das Masterportal nutzen. Oft kommen darüber hinaus das Masterportal und die VC Map parallel zum Einsatz, wie beispielsweise in Hamburg, Wien und Bremen. Aber der Trend sei nicht auf die Smart City Bewegung im deutschsprachigen Raum beschränkt, sondern finde sich auch in anderen Ländern in ähnlicher Form wieder.
Auf der Roadmap für das kommende Jahr stehen schon die nächsten Herausforderungen. Dazu gehören für das Unternehmen ein Single-Sign On, die Unterstützung von CityGML 3.0, die Umsetzung der neuen OGC 3D Tiles Standard Version 1.1 und die Weiterentwicklung des Planungsmoduls VC Planner.