Im Rahmen der durch das Corona-Virus notwendigen Social Distancing-Maßnahmen hat die PTV Group ein Konzept vorgestellt, um die Auswirkungen verschiedener Methoden abschätzen zu können. Dafür sei, so der Mobilitätsdienstleister aus Karlsruhe, die Fußgängersimulation ein geeignetes Werkzeug, da sich auf diese Weise Situationen mit und ohne Social Distancing virtuell planen und durchspielen lassen. Das sorge dafür, dass sich neue Mobilitätsszenarien für die Zukunft unserer Städte leichter verstehen und nachvollziehen lassen, führt PTV aus.
Eine der Maßnahmen, die der Mobilitätsdienstleister mit seiner Fußgängersimulations-Lösung durchgespielt hat, ist die Einführung von Einbahngehwegen. Da dabei kein Gegenverkehr mehr stattfinden würde, gebe es weniger zwischenmenschliche Kontakte und damit auch weniger Übertragungsmöglichkeiten von Covid-19. Der größte Effekt stelle sich jedoch erst ein, so PTV, wenn sich alle Fußgänger im richtigen Abstand gleichschnell bewegen und auf Überholvorgänge verzichten würden. Darüber hinaus zeige das Modell, dass der Fußverkehr ohne Gegenverkehr insgesamt schneller vorankommt – eine Überlegung, die damit nach Ansicht des Mobilitätsspezialisten auch ohne Corona von Interesse für Städte sein kann.
Auch untersuchte die PTV Group die Möglichkeit, Tram- und U-Bahn-Waggons im öffentlichen Nahverkehr je nach Zielstation zu befüllen, um Gehflächen einsparen zu können beziehungsweise um die Zahl der Passagen, die kleiner als zwei Meter sind, zu verringern. Dazu sollen die Fahrgäste bereits am Gleis und schon vor dem Einstieg so an die Eingangstüren der Tram oder des Zuges gelotst werden, dass sie in den Waggons gemäß Zielstation sortiert einsteigen und transportiert werden. (jr)