TomTom hat gestern die Resultate seines jährlichen Traffic Index veröffentlicht, der weltweit die Verkehrsbelastung in Städten untersucht. Demnach ist Stuttgart erneut die staureichste in Deutschland. Fahrer müssen im Tagesdurchschnitt für eine Fahrt, die ohne Vorkommnisse 60 Minuten dauert, 34 Minuten zusätzliche Fahrtzeit einplanen. In den Stoßzeiten spitzt sich die Lage zu: Autofahrer sind abends bis zu 75 Prozent länger unterwegs als bei geringem Verkehrsaufkommen. Auf das Jahr summiert sich der Zeitverlust für einen Stuttgarter Pendler auf 132 Stunden (zusätzliche Zeit im Verkehr während der Stoßzeiten im Vergleich zu einer Stunde freier Fahrt, multipliziert mit 230 Arbeitstagen pro Jahr), was etwa 16,5 Arbeitstagen entspricht. Auf den Plätzen zwei bis fünf landen Köln mit einem durchschnittlichen Fahrtzeit-Plus von 34 Prozent, Hamburg mit 33 Prozent, neu dabei Nürnberg mit 30 und München ebenfalls mit 30 Prozent.
Für seinen sechsten jährlichen Traffic Index verwendet TomTom Daten aus dem Jahr 2016 und bildet damit die Stauentwicklung in 390 Städten in 48 Ländern auf sechs Kontinenten ab – von Rom über Rio, von Singapur bis San Francisco. Das Unternehmen sammelte knapp 19 Billionen Daten über neun Jahre hinweg. Im europäischen Vergleich löst Bukarest (50 Prozent Zeitverlust) den Spitzenreiter des vergangenen Jahres Moskau (44 Prozent) ab. Sankt Petersburg (41 Prozent), London (40 Prozent) und Marseille (40 Prozent) folgen auf den Plätzen 3 bis 5. Obwohl Deutschland wirtschaftlich zu den stärksten Ländern der Welt zählt, schneiden deutsche Städte auf europäischer wie globaler Ebene bei der Verkehrsbelastung vergleichsweise gut ab. Stuttgart etwa – die Stadt mit der deutschlandweit höchsten Verkehrsbelastung – landet im internationalen Vergleich aller erfassten Städte nur auf Rang 67.