Die Fachkommission Geoinformation, Vermessung und Bodenordnung des Deutschen Städtetages hat das Expertenpapier „Urbane Digitale Zwillinge veröffentlicht.
Was einst mit dem Klötzchenmodell im Rahmen von 3D-Stadtmodellen anfing, wird heute gerne als Digitaler Zwilling bezeichnet. Die geografische und prozessorale Abbildung von Städten hat sich zwischenzeitlich funktional stark weiterentwickelt. Der Deutsche Städtetag hat sich nun in einem Expertenpapier mit dem Thema näher beschäftigt und versucht vor allem, Präzision in die Fachbegriffe zu bringen, die sich in den letzten Jahren herausgebildet haben, schließlich wird gerade der Terminus Digitaler Zwilling geradezu inflationär benutzt und schafft an vielen Stellen mehr Verunsicherung in der Fachkommunikation als eigentlich gewollt.
„Urbane Digitale Zwilling“, so der Titel des Expertenpapiers, schafft damit die thematische Klammer und geht grundsätzlich davon aus, dass die digitale Repräsentation der Stadt in Echtzeit und die Visualisierung, Analyse und Berechnung von zukunftsorientierten Planungen immer wichtiger wird. Kurz, Urbane Digitale Zwillinge (UDZ) sind „Sache der Chefinnen und Chefs in den Rathäusern“, so das Papier.
Das Papier dient daher dazu, die Begriffe Geodateninfrastrukturen, Urbane Datenplattform und Urbaner Digitaler Zwilling zu definieren und miteinander in Beziehung zu setzen. Es versucht auch den aktuellen Stand bei der Umsetzung auf, gibt gute Beispiele und soll zur Diskussion anregen. Dabei stellt es auch fest, dass es eine Blaupause für einen Urbanen Digitalen Zwilling nicht gibt.
Das Papier stellt auf übergeordneter Ebene fest, dass Geodateninfrastrukturen (GDI) bereits oder werden in Zukunft zu Urbanen Datenplattformen (UDP) ausgebaut werden, die wiederum die infrastrukturelle Basis von Urbanen Digitalen Zwillingen (UDZ) bilden Dazu werden die jeweiligen Begriffe in dem Papier definiert. Grundlage dazu bilden die Arbeiten aus dem Projekt Connected Urban Twins (CUT), bei dem die Städte München, Leipzig und Hamburg mit wissenschaftlicher Begleitung kooperieren. Die vom CUT initiierte DIN SPEC 91607 „Digitaler Zwilling für Städte und Kommunen“ bildet die Grundlage des Papiers.