Mit einer sogenannten White-Sport-Analyse lassen sich Lücken in einem geographischen raum ausfindig machen. Aus technischer Sicht betrachtet werden für so ein Verfahren Algorithmen genutzt, um die Verteilung von Geodaten festzustellen und daraus bislang noch nicht besetzte Gebiete zu ermitteln. Damit eigenen sich White-Spot-Analysen gut, um Fragen aus dem Bereich des Geomarketings zu beantworten – etwa: Wo sind die regionalen Schwerpunkte der relevanten Alters-Zielgruppen und auf welche Gebiete muss sich die Distributions-Logistik fokussieren?
White-Spot-Analysen werden also eigentlich von beispielsweise Einzelhandels-Filialisten und Franchise-Unternehmen genutzt, um wirtschaftlich vielversprechende, zukünftige Standorte zu identifizieren. Dabei stellen Geomarketing-Softwares unzählige Daten auf fein aufgelösten Raster-Zellen zur Verfügung, die von den Anwendern genutzt werden, um die Bereiche mit der höchsten Zielgruppendichte und den besten Erfolgsaussichten zu identifizieren.
White-Spot-Analysen im Zuge der Corona-Pandemie
Eine alternative Anwendungsmethode der White-Spot-Analysen hat die Firma gb consite evaluiert: Im Zuge der Corona-Pandemie könnte diese Methode zum Beispiel auch dazu genutzt werden, um Bereiche medizinischer Notwendigkeiten zu ermitteln. Denn: Mithilfe von White-Spot-Analysen können schnell solche Gebiete erkannt werden, in denen bestimmte Krankheitsbilder – wie zum Beispiel eine Covid-19-Infektion – vorherrschen. Zudem könnten White-Spot-Analysen dabei helfen, die Impf-Logistik zu beschleunigen, da auch Facetten wie das Alter der Bewohner eines bestimmten Gebiets mit dieser Methode erhoben werden können. Weil die deutsche Impfstrategie vorsieht, dass zunächst Risikogruppen und ältere Mitbürger eine Impfung erhalten, ist eben dieser Aspekt in der Organisation essentiell. Die Anforderung besteht dabei daraus, die Bereiche mit einer besonders hohen Dichte an der priorisierten Altersgruppe in Deutschland zu identifizieren und diese Regionen schwerpunktmäßig mit Impfstoff zu versorgen.
Die Informationen einer White-Spot-Analyse könnten damit laut gb consite eine wichtige Planungshilfe für die Distributions-Logistik des Corona-Impfstoffes innerhalb von Deutschland bieten. Die Verteilung darf nämlich nicht zu gleichen Teilen in alle Regionen erfolgen, sondern es gilt zu beachten, dass die mit der Geomarketing-Software leicht identifizierbaren Impf-Spots schwerpunktmäßig mit Impfstoff-Dosen versorgt werden. (jr)