Mit IRIS 3 Baum hat Widemann Systeme eine neue Version seiner webbasierten Software zur Erfassung, Verwaltung und Kontrolle von Baumbeständen vorgestellt
In Großstädten kann die Anzahl der Bäume schon mal in die Millionen gehen. Und selbst bei großen Parks, Friedhöfen oder Unternehmensgeländen ist die Wahrung der Verkehrssicherheit keine Aufgabe, die nebenbei gemacht werden kann. Die Nachweisbarkeit der durchgeführten Kontrollen und Pflegemaßnahmen ist wichtig, gerade auch für den Fall, dass Schäden etwa durch Sturm entstanden sind, und gerichtliche Auseinandersetzungen drohen. Entsprechende Lösungen für die Verwaltung sind dementsprechend hoch im Kurs. Die Ansprüche erhöhen sich folglich permanent.
Die Firma Widemann Systeme ist seit Jahren mit einer entsprechenden Lösung im deutschen Markt. Nun hat das Unternehmen mit IRIS 3 Baum eine neue Generation am Markt vorgestellt. „Darin sind viele Anforderungen auch von Metropolen eingegangen, die ihre Bäume nicht nur vor dem Hintergrund der Verkehrssicherungspflicht erfassen und managen““, sagt Jens Garbang, Geschäftsstellenleiter NRW.
Online-FachSTUNDE mit Baumkatastern im Fokus
Am 30. November 2021 führt die Firma Widemann Systeme eine Online-FachSTUNDE durch. Der kostenfreie Live-Event hat das Thema „Digitales Baumkataster und 3D-Punktwolken“. Anmeldung unter www.widemann.de/of
Berücksichtigung der FLL ist wichtig
In der webbasierten Lösung lassen sich Ersterfassungen, Kontrollen und Pflegemaßnahmen FLL-konform planen, eintragen und nachvollziehen. Durch komfortable Abfragen und Erinnerungsfunktionen können unter anderem notierte Baumschäden, die eine Verkehrsgefährdung zur Folge haben können, leicht im Blick behalten werden. So können rechtzeitig Pflegemaßnahmen zur Beseitigung der potentiellen Gefahrensituationen angewiesen werden. Vor Neuplanungen lässt sich schnell ermitteln ob zum Beispiel geschützte Tierarten in Bäumen verzeichnet sind und die Planung beeinflussen.
Die FLL-Baumkontrollrichtlinie, die vom GALK-Arbeitskreis angeregt wurde, zielt auf die Vereinheitlichung einer qualifizierten Pflege des städtischen Baumbestands. „Die komplette Berücksichtigung der Richtlinie etwa in Form von FLL-konformen Benutzerdialogen ist enorm wichtig und praxisrelevant“, sagt Garbang. Sie dient als Grundlage, „auch bei unterschiedlichen Strukturen und Verantwortlichkeiten qualitativ vergleichbare Ergebnisse in der Baumkontrolle zu erzielen“, so heißt es in der Baumrichtlinie.
Da in der Praxis eine große Anzahl von Bäumen durch Inaugenscheinnahme vom Boden aus kontrolliert und innerhalb weniger Minuten unter anderem mögliche Gefahren für die Verkehrssicherheit erkannt und entsprechende Maßnahmen festgelegt werden müssen, sind Funktionen für Baumerfassung und die Eingabe von Kontrollergebnissen in IRIS 3 Baum nicht nur richtlinienkonform, sondern die mobile Datenerhebung ist ergonomisch optimiert. Bäume können sowohl einzeln als auch flächenhaft erfasst, kontrolliert und protokolliert werden.
Die Anwendung läuft in einem Standard-Webbrowser und speichert die Daten auf einem gesicherten, zentralen Server. Hier fließen die Daten aus Begehungen oder weiteren Quellen, zum Beispiel 3D-Punktwolken aus Befliegungen, weitere Geodaten, Rasterdaten oder Planungsdaten zusammen.
KI-basierte Ansätze
Apropos Geodaten aus weiteren Quellen: Das Angebot an digitalen Geodaten erweitert sich ständig und die Daten stehen in vielen Bereichen kostenfrei für die Anwendung zur Verfügung. Das Schlagwort dafür ist OpenGeoData, wie sie zum Beispiel unter www.opengeodata.nrw.de oder www.geobasis-bb.de bereitstehen. „Besonders interessant sind auch die Aufbereitung und Auswertung solcher Daten durch den Einsatz von KI“, sagt Garbang. Die Verfahren dazu werden beständig weiterentwickelt und lernen, wie der Name schon sagt, auch selbst dazu. „Heute unterscheidet die KI etwa Bäume klar von Laternenmasten, erkennt Straßenschilder und Straßenmobiliar und benennt diese“, beschreibt Garbang.
Die Datenerfassung sei damit viel schneller und automatisch auch viel treffsicherer möglich als noch vor wenigen Jahren. Widemann Systeme nutzt für die automatisierte Auswertung von Geodaten und 3D-Punktwolken die Technologie des Unternehmens Point Cloud Technology GmbH aus Potsdam. Die Stadt Köln beispielsweise wird diese Lösung für ihr neues Baumkataster IRIS 3 einsetzen.
Praktische Funktionen
„In IRIS 3 Baum unterstützen zeitsparende Navigations- und Suchwerkzeuge sowie eine hohe Performance das schnelle Finden von Objekten“, so Garbang. Einen schnellen Überblick bieten auch die thematischen Karten. Sie können zu aktuellen Zustandsdaten (etwa zur Verkehrssicherheit, Kontrollfälligkeit oder Baumvitalität) abgerufen werden. Auch Baumkronen- und Stammdimensionen sind in der Karte darstellbar.
Geometrien von Bäumen und Flächen können selektiert, bearbeitet und ausgewertet werden. „Ein Abfragemanager macht die Kombination von Abfragekriterien einfach. Die Kombinationen können gespeichert und immer wieder verwendet werden“, berichtet der Softwareexperte. So ist es beispielsweise einfach, Bäume zu selektieren, die älter als 150 Jahre sind. Auch Kalender und Erinnerungsfunktionen unterstützen die Planung. Eine Historie informiert über ausgeführte Aktionen zur rechtlichen Dokumentation.
Und nicht zuletzt bietet IRIS 3 Baum eine barrierefreie Programmoberfläche durch Kontrastoptionen, Eingabehinweise und Tastaturbefehle. Die Oberfläche ist „schlank“ gehalten und zeigt Personen oder Gruppen nur die Funktionen und Daten, die den administrativ erteilten Benutzerrechten entsprechen.