Arianespace hat einen Vertrag mit der Europäischen Kommission (Directorate General for Defence, Industry and Space, GD DEFIS) über fünf Launches der Trägerrakete Vega C- für die Copernicus-Komponente des EU-Weltraumprogramms bekannt gegeben. Die leichte Vega C wurde eigens nachgerüstet, um Satelliten der Klasse der Copernicus-Komponente befördern zu können. Mit Vega C und Ariane 6 kann Arianespace Lösungen anbieten, um die verschiedensten Nutzlasten für ein breites Spektrum von Anwendungen in den Orbit zu bringen.

Die leichte Trägerrakete Vega C wurde nachgerüstet, um Satelliten der Klasse der Copernicus-Komponente befördern zu können.
„Ich möchte der Europäischen Kommission und insbesondere den Teams der GD DEFIS sowie der ESA dafür danken, dass sie uns weiterhin den Launch der Sentinel-Satelliten des Copernicus-Programms anvertrauen“, sagte Stéphane Israël, CEO von Arianespace. „Die Unterstützung der Ambitionen der Europäischen Union und die Sicherung ihres souveränen Zugangs zum Weltraum sind ein Kernbestandteil unserer Mission. Dieser Vertrag stellt erneut die Vielseitigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der neuen europäischen leichten Trägerrakete Vega C unter Beweis, für die sich das Auftragsvolumen auf jetzt 13 Launches erhöht.“
Timo Pesonen, Generaldirektor der GD DEFIS, sagte: „Dank dieses neuen Vertrags mit Arianespace sichert die Europäische Kommission die Copernicus-Starts für die nächsten sechs Jahre ab. Diese Starts werden gewährleisten, dass die Copernicus-Konstellation mit Unterstützung der ESA erweitert wird und neue Kapazitäten zur Erdbeobachtung in die Umlaufbahn gebracht werden. Wir freuen uns auf diese neue Partnerschaft mit Vega C und Arianespace, die für die Umsetzung des EU-Raumfahrtprogramms von entscheidender Bedeutung ist.
Mehrere Sentinel-Satelliten betroffen
Sentinel-1D wird mit einem Radar mit synthetischer Apertur (Synthetic Aperture Radar – SAR) ausgestattet sein, um eine wetterunabhängige Ozean- und Land-Beobachtung mit hoher Auflösung für verschiedenste Zwecke zu ermöglichen. Er wird die anfängliche Kapazität der Sentinel-1-Vorgänger-Satelliten ergänzen, um eine Komplettlösung für die Umwelt- und Sicherheitsüberwachung mittels weltraumgestützter Radarsysteme anzubieten. Der rund 2,3 Tonnen schwere Satellit wird in einem sonnensychronen Orbit in einer Höhe von rund 690 Kilometer positioniert. Der Start ist ab der zweiten Jahreshälfte 2024 geplant. Im April 2021 wurde Arianespace für den Start von Sentinel-1C ausgewählt, der für die erste Jahreshälfte 2023 an Bord einer Vega C geplant ist. Arianespace hatte 2014 und 2016 Sentinel-1A bzw. Sentinel-1B ins All gebracht.
Sentinel-2C wird optische Bilddaten in hoher Auflösung für Dienstleistungen am Boden liefern. Der Satellit wird mit seiner großen Schwadbreite und seiner hohen Überflugfrequenz die Beobachtung von Veränderungen in der Beschaffenheit der Erdoberfläche unterstützen. Der rund 1,2 Tonnen schwere Satellit wird in einem sonnensychronen Orbit in einer Höhe von rund 780 Kilometer positioniert. Der Start ist für Mitte 2024 geplant. Arianespace hatte 2015 und 2017 Sentinel-2A bzw. Sentinel-2B ins All gebracht.
Sentinel-3C wird Optik-, Radar- und Höhenmessdaten mit hoher Genauigkeit für Meeres- und Boden-Dienstleistungen liefern. Der Satellit misst Variablen wie die Topografie der Meeresoberfläche, die Oberflächentemperatur von Land und Meer sowie die Farbe von Land und Ozeanen mit hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Der rund 1,2 Tonnen schwere Satellit wird in einem sonnensychronen Orbit in einer Höhe von rund 810 Kilometer positioniert. Der Start ist für 2024 bis 2025 geplant.
Kohlendioxid in der Atmosphäre
Sentinel CO2M-A und CO2M-B werden ein Spektrometer für den Kurzwellen- und Nahinfrarot-Spektralbereich an Bord haben, um das vom Menschen erzeugte Kohlendioxid in der Atmosphäre zu messen. Damit erhält die EU eine einzigartige, unabhängige Informationsquelle zur Überwachung und Bewertung der Wirksamkeit der von der Politik initiierten Maßnahmen zur Dekarbonisierung Europas und zur Einhaltung nationaler Ziele zur Senkung der Emissionen. Die Messungen aus der Mission werden aktuelle Ungenauigkeiten bei der Schätzung der CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe auf nationaler und regionaler Ebene verringern. Die Satelliten, von denen jeder rund 1,5 Tonnen wiegt, werden in einem sonnensychronen Orbit positioniert. Beide Starts sind für 2025 bis 2026 geplant.
Die Sentinel-Satelliten sind Teil von Copernicus, eines der Flaggschiffe des Weltraumprogramms der Europäischen Union, das zu den weltweit führenden Erdbeobachtungssystemen zählt. Copernicus umfasst gegenwärtig sieben spezifische Sentinel-Satelliten: den Radarbild-Satelliten Sentinel-1A, die optischen Bildsatelliten Sentinel-2A und -2B, Sentinel-3A und -3B für die Überwachung der Ozeane und der Atmosphäre, Sentinel-5P für die Überwachung der Luftqualität sowie Sentinel-6 für die Überwachung der Meeresoberflächen.
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