Welchen Nutzen bringt die neue Version des CAIGOS-GIS, das entwicklungstechnisch ein Masterrelease darstellt, bei den täglichen Arbeitsabläufen?
Die neue Architektur der CAIGOS-Lösung ist durchgängig in den modernen Programmiersprachen C++ oder Python programmiert. Nun sind solche Technologiesprünge aus Sicht der Entwicklung zweifelsfrei enorm wichtig, um die Zukunftsfähigkeit von Softwarelösungen zu gewährleisten. Doch für die rund 1.000 CAIGOS-Kunden ist vor allem interessant, wie sich die Neuerungen ko

Neues Spültool in der Kanal-Fachschale: Die Maske informiert über den im Innendienst formulierten Arbeitsauftrag. Mobile Mitarbeiter können Änderungen und Ergänzungen vollziehen. Bild: CAIGOS
nkret zeigen: Was bringt eine neue Softwaregeneration für die mehr als 1.000 CAIGOS-Kunden? Wie vermitteln sich die Neuerungen in der täglichen Arbeit? Welche Erleichterungen gibt es bei Prozessen und Workflows? „Dies sind typische Fragen, die ich in direkten Gesprächen vor Ort immer wieder gestellt bekomme“, sagt Frank Leibrock, Vertriebsleiter bei Caigos .
Die Antworten auf diese Fragen sind vielschichtig, denn tatsächlich sind die Neuerungen sehr grundlegend. Auf einen Blick lassen sie sich nicht abschätzen. Kunden entdecken in der Regel erst mit der Zeit, wie sie die einzelnen Vorteile jeweils für sich nutzen können. Es sind jedoch immer wieder grundlegende Dinge, die ins Auge fallen. So gibt es in CAIGOS bereits seit Jahren eine einheitliche Datenhaltung für alle der über 40 von CAIGOS angebotenen Fachanwendungen. Konkret heißt das: Informationen zur Fachschale Kanal sind nicht länger mehr nur dort auffindbar, sondern können auch Mitarbeitern anderer Abteilungen, falls gewünscht zugänglich gemacht werden. „Der Kunde kann mit jeder unserer Fachanwendungen auch direkt alle Werkzeuge nutzen, die das Gesamtsystem bietet“, beschreibt der Vertriebsleiter. Wie alle Anwendungen für Bearbeitung und Auskunft (sowohl die interne Auskunft als auch das Geoportal) greifen auch die mobilen Lösungen auf die gleichen Daten zu, die von dem zentralen CAIGOS-Server zur Verfügung gestellt werden. Umgekehrt sind demnach auch alle Aktualisierungen sogleich in allen Anwendungen sichtbar, die diese Daten nutzen. Datenredundanzen können damit strukturell vermieden werden.
Mobile Portale auch für kleinere Städte

Kartenauskunft der Stadt Worms: Die Website profitiert von dem responsive Design von CAIGOS etwa bei der mobilen Bürger-Auskunft. Auch kleinere Städte nutzen dies. Bild: CAIGOS
Diese Merkmale finden sich dann in allen typischen Ver- und Entsorgungs- sowie kommunalen Aufgabengebieten wieder. Die Kommune kann beispielsweise einen Bebauungsplan im Sinne eines Facharbeitsplatzes, also mit allen dafür notwendigen Spezialwerkzeugen im Desktop bearbeiten. Sie kann dabei die zugehörigen Dokumente und die entsprechenden Metadaten verwalten, eine interne Auskunft via Internet für die eigenen Mitarbeiter aufsetzen, beziehungsweise den B-Plan gleichzeitig direkt per App auf ein Tablet oder ein Smartphone bringen oder im Geoportal den Bürgern die Informationen präsentieren.
„Viele unserer Kunden realisieren schon seit Jahren Geoportale, neu ist nun, dass die Darstellungen auch in den unterschiedlichen Geräteklassen, vor allem für Bürger maßgeschneidert dargestellt werden“, beschreibt Frank Leibrock. Dafür verantwortlich ist das sogenannte Responsive Design, das bei der CAIGOS-Portal-Entwicklung berücksichtigt wurde. Das Benutzerinterface passt sich dabei automatisch an das verwendete Endgerät an. Kunden haben also für jedes beliebige Endgerät eine optimierte Darstellung. „Diese gesteigerte User Experience ist enorm wichtig, um die notwendige Akzeptanz von mobilen GIS-Daten für fachbereichsübergreifendes Arbeiten und gerade auch für Bürger zu schaffen“, ist der Saarländer überzeugt.
Selbst bei den Bürger-GIS ist es zum Beispiel auch möglich, Entfernungen und Flächen zu messen. Auch kleine Städte wie Ettenheim, eine 13.000 Einwohner Kommune in Baden-Württemberg, bieten auf diese Weise Web-Dienste an.
Besonders für fachlich geprägte mobile Prozesse zur Erfassung und Aktualisierung der Daten ist es wichtig, dass die mobilen Apps von CAIGOS sowohl on- als auch offline genutzt werden können. Selbst wenn kein Mobilfunkempfang vorhanden ist, kann also der Anwender weiter produktiv arbeiten – eine Eigenschaft, auf die viele Anwender von mobilen GIS heutzutage großen Wert legen. Die Veränderungen werden dazu im Offline-Betrieb gesammelt und per Knopfdruck mit dem Server abgeglichen, wenn das Gerät in der Ladestation hängt. Durch die intuitive Suche (Google-like) können Auswertungen sehr einfach gemacht werden – der Anwender kann also auch ohne Schulung mit dem System arbeiten.
Die Erfassung beispielsweise von Wartungsarbeiten oder Baumkontrollen können daher mit kleinen Geräten erfolgen, ohne dass eine Verwaltung umfassende Schulungsprogramme auflegen muss. Auch zwischen Kommune und Dienstleister können Daten einfach per Knopfdruck ausgetauscht werden.
Spezielle Anwendungen
Im Kanalbereich hat CAIGOS bereits ein Spültool in die Software integriert, das genau auf die Aufgaben im Fahrzeug für die Kanalreinigung zugeschnitten wurde. Auch hier geht der Datenaustausch per „Knopfdruck“ zwischen Server und Laptop. Die Kollegen auf den Autos werden eng durch die CAIGOS Workflow-Technik geführt. Dabei können die Kunden jederzeit den Workflow weiterentwickeln. Ein Pilotkunde dafür ist der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Worms (ebwo), bei dem das Tool auf mehreren Fahrzeugen eingesetzt wird. Dort testen die Mitarbeiter aus, wie beispielsweise die Datenerfassung per Touchscreen-Stift funktioniert. Dazu wird ein Tagesprotokoll je Fahrzeug angefertigt, auf dem Personal, Arbeitszeit, Kilometerstand, Pumpen- und Kompressorstunden oder Wasserentnahmestellen und -mengen protokolliert werden.
„Dadurch verringert sich nicht nur die Dokumentationspflicht, alle Daten stehen dann automatisch im Betrieb zur Verfügung und können dort verwertet beziehungsweise ausgewertet werden“, sagt Leibrock. Die Karten des von der Reinigung betroffenen Netzgebiets werden dabei automatisch vom CAIGOS-Server auf die mobilen Endgeräte übertragen. In diesem Sinne soll es weiter gehen mit dem Funktionsumfang bei den mobilen CAIGOS-Lösungen. Einige Kommunen etwa protokollieren ihre Straßenkontrollen mit CAIGOS. Bei vielen arbeitet der Außendienst noch analog, die Erfassung mit mobilen Geräten ist aber in Planung. Für solche Aufgabenstellungen entwickelt CAIGOS derzeit die mobilen Apps. Diese individuelle App-Entwicklung bietet das Unternehmen inzwischen grundsätzlich an, nach dem Motto: Je mehr die Kunden die technischen Potenziale der neuen Lösung erkunden, desto mehr Ideen entstehen, wie man dies in der eigenen Verwaltung nutzen kann.