Die infrest – Infrastruktur eStrasse GmbH aus Berlin zeigt auf der INTERGEO in Essen Neuentwicklungen rund um das infrest Leitungsauskunftsportal sowie den Baustellenatlas.
Mehr als 13.500 hinterlegte Infrastrukturbetreiber und mehr als 770.000 versendete Leitungsanfragen und Meldungen im Jahr 2021 – die infrest – Infrastruktur eStrasse GmbH hat sich als wichtiger Partner der deutschen Bauwirtschaft etabliert, wenn es um das Thema sicherer Tiefbau geht. Nun baut das Berliner Unternehmen seine portalbasierten Lösungen rund um das Auskunftsportal sowie den Baustellenatlas weiter aus. Auf der INTERGEO in Essen zeigt die infrest unter anderem Lösungen zur vollautomatischen Erteilung von Leitungsauskünften für Infrastrukturbetreiber sowie zur Anbindung digitaler Genehmigungsverfahren über das infrest Leitungsauskunftsportal. Außerdem hat das Unternehmen den kürzlich in Richtung Verkehrsplanung erweiterten infrest Baustellenatlas zur Koordinierung der Planung und Durchführung von Tiefbauarbeiten mit im Gepäck.
Vollautomatische Planauskunft
„Mit unseren Lösungen können auch solche Netzbetreiber, die kein eigenes Planauskunftssystem im Einsatz haben, ihren Anlagenbestand aber in einem webbasierten Geoinformationssystem (GIS) verwalten wollen, eine vollautomatische Planauskunft über eine Systemkopplung mittels WebMappingService (WMS) einrichten“, berichtet Jürgen Besler, Geschäftsführer bei infrest. Die Leitungsauskünfte werden dann mittels eines WMS-Aufrufes automatisiert erstellt und den Auskunftssuchenden samt zugehörigen Unterlagen wie Leitungsschutzanweisung oder Legende im infrest Leitungsauskunftsportal zum Download zur Verfügung gestellt. „Der Netzbetreiber erhält dabei einen Zugang zum infrest Leitungsauskunftsportal, über den er jederzeit und von jedem Ort aus Einsicht in alle eingegangenen Anfragen und Auskünfte erhält“, führt Besler aus.
Darüber hinaus hat die infrest gleich mehrere Schnittstellen zu bekannten Fachverfahrensherstellern – zum Beispiel zu Archikart, Caigos oder Dr. Haller – entwickelt, mittels derer Kommunen ihre Antragsverfahren für Tiefbauarbeiten im Bereich der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur über das Leitungsauskunftsportal konform zum Onlinezugangsgesetz (OZG) digitalisieren können. Kommunen sollen somit Bescheide medienbruchfrei inklusive dem Nachforderungsmanagement umfassend digital übermitteln können. „Einige Bundesländer haben diesen Mehrwert bereits für sich erkannt“, so Besler. So werden beispielsweise in Berlin Genehmigungs- und Antragsverfahren zur Verlegung von Telekommunikationsleitungen sowie zur Sondernutzung bereits digital abgewickelt. „Weitere digitale Antragsverfahren starten demnächst in Teilen von Brandenburg und Rheinland-Pfalz.“
Baustellenatlas: Koordination von Tiefbau- und Verkehrsplanung
Ebenso hat die infrest ihren Baustellenatlas weiterentwickelt. Die Lösung wurde ursprünglich für die Planungs- und Baukoordination in Berlin entwickelt, ist inzwischen auch in Köln, Düsseldorf, Brandenburg an der Havel, Gelsenkirchen sowie auch im vom Hochwasser betroffenen Landkreis Ahrweiler im Einsatz. Der Baustellenatlas versetzt Infrastrukturbetreiber in die Lage, ihre Tiefbaumaßnahmen gemeinsam mit den Kommunen bereits weit vor Beginn der Bauarbeiten zu koordinieren. „Das sorgt bei allen Beteiligten für eine höhere Planungssicherheit“, so Besler. Schließlich gehen Tiefbauarbeiten innerhalb der Verkehrsflächen immer mit Verkehrseinschränkungen einher, die in den Verkehrsfluss eingerechnet werden müssen.
Um mehr Transparenz in dieser Hinsicht zu schaffen und die Planungen neuer Baumaßnahmen zu erleichtern, hat das Berliner Unternehmen den webbasierten Baustellenatlas kürzlich in Richtung Verkehrsplanung erweitert. Damit können Infrastrukturbetreiber beziehungsweise die von ihnen beauftragten Verkehrsplaner nun auch die für die Baumaßnahmen notwendigen Verkehrsänderungen inklusive möglicher Umleitungen in der Lösung hinterlegen. Die Erweiterung stelle, so Besler, einen Meilenstein in der Entwicklung dar, denn „demnächst können auch Bauabschnitte bei umfänglicheren Maßnahmen dezidiert angegeben werden“.
Störungsfreier Schienenverkehr
Ähnliches gilt für den Schienenverkehr, wie der Geschäftsführer erläutert: „Um zu vermeiden, dass die Planung neuer Baumaßnahmen den fahrplanmäßigen Verkehrsfluss im Schienenverkehr behindert, können die Verkehrsbetriebe die Baumaßnahmen sowie den dadurch notwendigen Schienenersatzverkehr ebenfalls im Baustellenatlas hinterlegen.“ Auf diese Weise lassen sich zur besseren Planung unter anderem Informationen zur Staugefährdung, zur Anzahl der betroffenen Fahrspuren sowie der Art der betroffenen Verkehrsteilnehmer (ÖPNV, Fahrradfahrer, Fußgänger etc.) angeben. Werden nun neue Tiefbaumaßnahmen auf der Umleitungsstrecke geplant, informiert die infrest-Lösung die verantwortlichen Planer und Verkehrsunternehmen automatisch. Diese können dann gemeinsam eine Lösung entwickeln, um zusätzliche Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.
Über eine Schnittstelle können Informationen aus dem Baustellenatlas zudem in den nationalen MobilitätsDatenMarktplatz (MDM) übertragen werden. Besler resümiert: „Mit den realisierten Erweiterungen im Baustellenatlas haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht, der für alle Beteiligte mehr Transparenz schafft und eine engere Verzahnung der Tiefbau- und Verkehrsplanung ermöglicht. Er reiht sich in das Produktportfolio der infrest zum digitalen Baustellenmanagement ein.“ (jr)