Seit mehr als 30 Jahren berät die LBD Energieversorger, Kommunen, Industrie und die Wohnungswirtschaft in strategischen Themen und Energiefragen. Mit INFRA|Wärme hat das Berliner Unternehmen einen SaaS-basierten Service entwickelt, der alle Komponenten der Wärmeplanung abdeckt.
INFRA|Wärme ist ein browserbasiertes Tool für die digitalisierte Wärmeplanung und unterstützt sowohl Kommunen und ihre Bürger:innen als auch Energieunternehmen. Es nutzt Geodaten und intelligente Algorithmen, um die Wärmeplanung ganzheitlich abzubilden – beginnend bei der Bestands- und Potentialanalyse bis hin zu Zielszenarien und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen gebäudescharf bis in das Jahr 2050. Anwender:innen erhalten damit ein Werkzeug, das die Planung, das Monitoring und die Fortschreibung des gesamten Wärmebereichs von der Erzeugung bis zum Verbrauch dauerhaft begleitet.
„INFRA|Wärme schafft damit einen Digitalen Zwilling der Wärmeinfrastruktur als Begleiter für die zukünftige Transformation.“, sagt Sascha Schlosser, Geschäftsführer der LBD. In das Tool fließen Erfahrungen, Wissen und Daten der LBD aus 35 Jahren strategischer Unternehmensberatung im Energie- und Wärmebereich ein. Das zeigt sich vor allem in der Modellierung der Daten. Sie ist entscheidend, um auf Basis der individuellen Rohdatensätze konkrete und belastbare Zahlen und Szenarien für den Transformationsprozess zu erhalten. Das Ergebnis sind Analysen, Potentiale und Strategien, in die verschiedene Annahmen über zukünftige Preis- und Technologieentwicklungen einfließen.
Neben der Unterstützung der Kommunen bei der kommunalen Wärmeplanung, stehen auch die Transformationspläne und Machbarkeitsstudien vor allem für Stadtwerke und Netzbetreiber im Fokus. Die Ergebnisse von INFRA|Wärme sind dabei konform zum Bundesprogramm Effiziente Wärmenetze (BEW), d.h. sie berücksichtigen auch die Anforderungen für Förderungen beim Neu- und Umbau von Wärmenetzen.
Die Darstellung erfolgt auch über eine interaktive Kartenansicht, die alle Analysen und Szenarien visualisiert. „Das Tool unterstützt zudem alle aktuellen Anforderungen an die IT-Infrastruktur, wie zum Beispiel die Datenschutzgrundverordnung, Safety & Security-Aspekte oder Cloud-Verfügbarkeit“, so Schlosser. Wichtig sei auch, dass die szenarienbasierte Struktur es der LBD ermögliche, schnell und effizient rechtliche, finanzielle oder politische Rahmenbedingungen rund um die Wärmewende in die Modellierung einzubeziehen. „Wenn Kommunen ihre Ziele neuen Gegebenheiten anpassen wollen, geht das teilweise innerhalb von Minuten“, so Schlosser.
Entscheidet sich eine Kommune für die Nutzung von INFRA|Wärme, wird sie zunächst als „Mandant“ angelegt. Dann wird entschieden, welche Funktionsebenen bedient werden sollen. Das Angebot ist beliebig skalierbar, manche Kommunen entscheiden sich „nur“ für die Unterstützung bei der KWP, andere sehen das Angebot bereits als dauerhafte Plattform für die Wärmewende und führen ein permanentes Monitoring durch, das 1, 5 oder sogar 10 Jahre dauert. Es gibt auch kleinere Kommunen, die nur eine Vorprüfung in Auftrag geben, in der mit besonderem Blick auf die Möglichkeiten von Wasserstoff oder Fernwärme geprüft werden kann, wie tief die KWP für Kommunen dieser Größenordnung gehen muss.
Bestandsanalyse
Im ersten Schritt der Bestandsanalyse zeigt das cloudbasierte Tool die Gebäude-, Heizungs- und vorhandene Wärme- und Kälteinfrastruktur. Dabei werden alle gesetzlich vorgeschriebenen Elemente des Wärmeplanungsgesetzes abgebildet. Angereichert mit Informationen zur Gebäude- und Siedlungsstruktur kann der Wärmebedarf abgeschätzt werden.
Wenn vorhanden werden die Infrastrukturdaten oder Verbrauchsdaten der lokalen Netzbetreiber eingelesen. Wichtig ist dabei die so genannte Data Science, also das Wissen um Methoden und Prozesse bei der Verknüpfung und Analyse der Daten, für die die LBD umfangreiches Know-how aufgebaut hat.
Potenzialanalyse
Bei der Potenzialanalyse geht es darum abzuschätzen, welche Potenziale zur Treibhausgasminderung erschlossen werden können. Dabei werden vor allem verschiedene Themen zu Erneuerbaren Energien behandelt und geografisch verortet. Über das Tool können Potenziale für Abwärme, Biomasse, Fernwärme, Photovoltaik, Solarthermie und Windkraft identifiziert und qualifiziert ausgewertet werden.
Zielszenarien, Strategie und Maßnahmen
„Der wichtigste Teil sind die Umsetzungs- und Maßnahmenpläne im Rahmen der Handlungsstrategien“, so Schlosser. Die Berechnung von verschiedenen Zielszenarien geschieht vollständig in INFRA|Wärme. Für jedes Gebäude wird ein Vollkostenvergleich von den alternativen Heiztechnologien durchgeführt, sodass im Ergebnis für jedes Gebäude ein Zeitpunkt für einen Technologieswitch unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Emissionseinsparung ermittelt wird. Dies bildet die Grundlage zur Identifizierung von Fokusgebieten.
Durch das Zusammenspiel von Bestands- und Potenzialanalyse, sowie der daraus abgeleiteten Zielszenarienberechnung bildet INFRA|Wärme eine strategisch wertvolle Grundlage zur Ausarbeitung von Maßnahmen für eine klimaneutrale Zukunft der Kommune.
Das digitale Tool INFRA|Wärme ist somit eine Art Cockpit für Wärmeenergie. Es liefert alle technischen, wirtschaftlichen und energierelevanten Kennzahlen für die aktuellen Prozesse und prognostiziert diese Daten in die Zukunft. „Das schafft die notwendige Transparenz in diesem enorm wichtigen Transformationsprozess, die nicht nur für Stadtwerke und Kommunen unerlässlich ist, sondern auch die Basis für die notwendige Öffentlichkeitsarbeit darstellt“, so Schlosser.