Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien koordiniert das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) deutsche Hilfeleistungen über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus UCPM und die NATO. Mehrere sogenannte Medium Urban Search and Rescue Teams wurden bereits vermittelt. Diese Teams sind speziell ausgebildet, um verschüttete Personen in eingestürzten Bauwerken zu lokalisieren, zu retten und zu versorgen. Zu den Teams gehören auch Rettungs- und Suchhunde, die in den Trümmern nach Überlebenden suchen.
Die Spezialisten vor Ort werden dabei vom Copernicus Emergency Management Service (kurz: CEMS) unterstützt. Der Dienst für schnelle Kartierungen zum Katastrophen -und Krisenmanagement wurde durch die EU aktiviert. Die Fachkoordination des Dienstes für Katastrophen -und Krisenmanagement unterstützt von Bonn aus.
Dafür hat das Team Datenanalyse und -visualisierung (DaVis) des BBK eine Kartenapplikation entwickelt, die Informationen zu seismografischen Daten, Schadensabschätzungen und der Infrastruktur zusammenträgt und so die Einsatzkräfte vor Ort bei einer effektiven Hilfe unterstützt. Auch die Koordinierungsstelle NOAH ist rund um die Uhr im Einsatz.
Einsatzkräfte des THW, der Bundespolizei und von I.S.A.R. Germany können so bereits schnelle Hilfe leisten. Auch Lieferungen von medizinischem Material und Ausrüstung zur Unterbringung und zur Notstromversorgung wurden über NATO und EU angefragt und werden zeitnah vom GMLZ koordiniert, auf den Weg in die betroffenen Regionen gebracht, um die lokalen Behörden bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen.
CEMS-Dienst
Der CEMS unterstützt alle Akteure, die an der Bewältigung von Naturkatastrophen oder vom Menschen verursachten Katastrophen beteiligt sind, indem er Geodaten und Bilder für eine fundierte Entscheidungsfindung bereitstellt. CEMS überwacht Europa und den Globus auch auf Signale für eine bevorstehende Katastrophe oder auf Anzeichen für eine bereits eingetretene Katastrophe in Echtzeit. Es benachrichtigt die nationalen Behörden sofort über seine Erkenntnisse oder kann bei Bedarf aktiviert werden und bietet Karten, Zeitreihen oder andere relevante Informationen an, um das Katastrophenrisiko besser zu bewältigen.
CEMS-Produkte zeigen Veränderungen in einem Gebiet der Erde über eine Reihe von Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren. Der CEM-Dienst ist kostenlos. Er besteht aus zwei Hauptkomponenten: On-demand Mapping und Early Warning and Monitoring.
Der On-demand Mapping Service liefert auf Anfrage detaillierte Informationen, die alle Phasen des Katastrophenmanagement-Zyklus unterstützen. Er besteht aus drei Modulen: Rapid Mapping für die Notfallreaktion unmittelbar nach einer Katastrophe, Risk and Recovery Mapping für die Phasen des Katastrophenmanagements und Validierung für die kontinuierliche Verbesserung der gelieferten Produkte und Dienste.
Rapid Mapping stellt die Geodaten innerhalb von Stunden oder Tagen Geodaten zur Verfügung. Bei den Ergebnissen handelt es sich sowohl um druckfertige Karten zur Visualisierung der wichtigsten Ergebnisse als auch um Geodaten, die in Geoinformationssysteme für weitere Analysen integriert werden können.