Wissenschaftler der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) haben eine Weltkarte der globalen Waldbiomasse-Verteilung veröffentlicht. Ziel ist es, den Einfluss der Waldbiomasse auf den Kohlenstoffkreislauf der Erde genauer zu untersuchen und damit zugleich den Klimawandel besser zu verstehen. Das Projekt nutzt archivierte Radar- und optische Daten – inklusive Daten aus der Sentinel-Satellitenflotte –, um in Zusammenarbeit mit Expertenteams aus der ganzen Welt neue Algorithmen zu entwickeln. Prof. Dr. Christiane Schmullius, Inhaberin des Lehrstuhls für Fernerkundung an der Universität Jena, koordiniert das GlobBiomass-Projekt.
Die erste konsistente globale Karte der wachsenden Bestandsmenge für 2010 wurde letzte Woche auf einem Meeting der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen in Rom vorgestellt.
Neben der globalen Karte präsentierte das Team Wald-Biomasse-Karten und änderte Indikatoren für fünf Regionen. So wurden zum Beispiel die Auswirkungen der Landbewirtschaftung auf Biomasse in der südafrikanischen Woody Savanne zwischen 2005 und 2015 beobachtet.
Wälder als Kohlenstoff- Indikator
Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Erde. Im Allgemeinen sind Wälder „Kohlenstoffsenken”, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern. Wälder, die niedergebrannt werden, geben jedoch Teile des gespeicherten Kohlenstoffs in die Atmosphäre frei.
Um den Carbon-Zyklus besser zu verstehen, verwenden die Wissenschaftler Wald-Kohlenstoff-Schätzungen von den Erdbeobachtungsdaten. Einer der Parameter für diese Schätzungen ist „wachsendes Lagervolumen”, das beschreibt, wie viele Kubikmeter Holz pro Hektar geschätzt werden.
Das Stockvolumen repräsentiert den oberirdischen Kohlenstoff und ist damit eine der wichtigsten Variablen im globalen Kohlenstoffkreislauf. Förster verwenden diese Informationen, um den kommerziellen Wert eines Gebietes abzuschätzen, während die Wissenschaftler es für die Klimamodellierung nutzen.