WIGeoGIS bietet umfassende Filialbewertung für den Finanzsektor – auch für den neuen Trend zu Flagshipstores.

Für die Planung von Bank-Filialen und Geldautomaten-Standorten bietet WiGeoGIS das Tool WiGeoStandort an. Foto: WiGeoGIS
Internet-Banking nimmt stetig zu. Immer mehr Menschen erledigen tägliche Geldgeschäfte online. Aber wird damit auch der Kundenvertrieb für Banken digitaler und die klassischen Filialstandorte folglich überflüssig? Aktuelle Marktuntersuchungen sprechen gegen diese Annahme. Das Marktforschungsunternehmen YouGov hat kürzlich herausgefunden, dass zwar 82 Prozent aller Kunden digitale Überweisungen tätigen, Geschäfte mit der Bank, also das Anlegen neuer Konten oder der Kauf von Wertpapieren, jedoch bedeutend weniger digital durchgeführt werden.
Es scheint ein uraltes Gesetz zu gelten: Beim Handeln möchten sich Menschen in die Augen schauen. Die „Bank an ihrer Seite“, ein jahrelang benutzter Werbeslogan einer deutschen Großbank, hat auch im Zeitalter der Digitalisierung eine wichtige räumliche Dimension. Selbst die neueste Bitkom-Studie zur Digitalisierung der Finanzbranche lieferte einige Kennzahlen, die diese These stützen. Fast die Hälfte aller Befragten wollen die Bank wechseln, sollte die nächstgelegene Filiale schließen.
Die richtige MultiChannel-Strategie muss folglich als wichtigstes Erfolgskriterium für Banken angesehen werden. Dazu gehört die Frage, wie das Filialnetz optimiert werden kann. Welche Risiken drohen, wie kann Kundenmigration eingedämmt werden und wie können gar neue Kunden mit optimiertem Filialprofil gewonnen werden?
Auf solche Fragen ist das österreichische Unternehmen WIGeoGIS spezialisiert. „Die Optimierung von Filialstandorten ist heute komplexer und vielschichtiger als je zuvor“, sagt Marcel Kirrmann. Im Zentrum stehen raumbezogene Analysen für die geplanten Standorte, wofür das Unternehmen nicht nur einen umfangreichen Fundus an Geodaten sowie moderne Geomarketinganwendungen nutzt, sondern auch die beim Auftraggeber selbst vorliegenden Kunden und Marktdaten in die Analysen integriert. Kunden von WIGeoGIS sind beispielsweise die ERSTE Bank und die Unicredit Bank Austria in Österreich, beziehungsweise in Deutschland die Hypovereinsbank, die Raiffeisenbank Straubing oder die GLS Bank.
Szenarien schnell simulieren
„Banken und Sparkassen treffen mit unseren Standortanalysen fundierte Entscheidungen für Filialen, Kunden und Marketing“, so der WIGeoGIS-Consultant. Analysiert werden nicht nur Filialen und Beratungszentren, sondern auch die bestmögliche Platzierung von Geldautomaten. Die Lösung erlaubt es auch, Szenarien im Filialgebiet zu simulieren oder Kundenpotenziale für die Akquise zu identifizieren. Außerdem hilft sie, Kunden und Mitarbeiter (je nach Qualifikation und Profil) den Filialen jeweils zuzuordnen oder Öffnungszeiten zu verbessern.
Grundannahme ist dabei, dass die Zusammenhänge von Standort und Kundensegment höchst individuell sind. „Es ist enorm wichtig, den für den Standort spezifischen Kunden entsprechende Zugangswege zu bieten, damit es ihnen leichtfällt, neue Produkte abzuschließen”, so der Finanzexperte Kirrmann. Das WIGeoGIS-Angebot unterstützt dies mit einem entsprechend flexiblen Lösungskonzept, das einen hohen Beratungsanteil beinhaltet. Denn für jeden Standorttyp sind, so das Unternehmen, bei einer Standortanalyse andere Parameter zu berücksichtigen.
Neben Bankenfusionen gehört heute der Aufbau von Flagshipstores zum typischen Anwendungsfall. Dem Filial-Konzept, das aus dem Einzelhandel bekannt ist und auch bei Banken inzwischen angewendet wird, liegt ein hohes Risiko inne, denn solche Vorzeigefilialen sind kostenintensiv, erfordern meist exquisite Innenstadtlagen (Nähe von Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten) und müssen exzellente Parkmöglichkeiten bieten. Ob sie Kostengrab oder auch Ergebnis einer intelligenten Standortzusammenlegung sind, wird über die WIGeoGIS-Analysen intuitiv mit Kartendarstellung sichtbar.
Ungenutzte Potenziale, vor allem bei SB und Geldautomaten
Ebenso wird die WIGeoGIS-Lösung bei sogenannten White-Spot-Analysen genutzt, also bei jenen Standorten, die durch ungenutzte Potenziale gekennzeichnet sind. „Untersuchungen lohnen sich vor allem in neuen Wohngegenden“, so Kirrmann. Auch für Geldautomaten und Selbstbedienungs-Filialen sind sie sinnvoll, denn diese gewinnen im digitalen Banking-Zeitalter an Bedeutung.
Aus Geomarketing-Sicht gelten hier besondere Regeln: Je mehr Gastronomie in der Nähe ist, umso stärker werden SB-Filialen und Geldautomaten frequentiert. Folglich fließt auch mehr Bargeld zum (Fremd-)Kunden. „Das Einzugsgebiet muss in der Regel relativ klein definiert sein, da Kunden meist bis zum nächsten Geldautomaten nicht weit gehen oder fahren“, so Kirrmann. So finde man auch heraus, wenn Automaten unter dem Durchschnitt performen.
Solche Standortanalysen sind zudem sehr detailliert. Will eine Bank beispielsweise in einer Gemeinde an der Hauptstraße einen Geldautomaten aufstellen, kann es sinnvoll sein, die PKW-Frequenzdaten in die Standortanalyse zu integrieren. „So wird deutlich, an welcher Straßenseite der Geldautomat stehen sollte oder ob er am Ortsbeginn, in der Mitte oder am Ortsende am besten platziert ist“, beschreibt Kirrmann. Die Ergebnisse stehen bei WIGeoGIS sehr schnell zur Verfügung. Ist die Software erst einmal individuell für die Fragestellung konfiguriert, liegt das Ergebnis im Rahmen der webbasierten Anwendung in wenigen Minuten vor.
„Generell ist es bei Projekten wichtig, dass die Datenbestände bei den Auftraggebern für die Analyse mobilisiert werden. Meist können die Kunden gar nicht selbst einschätzen, welches Potenzial sie hier brachliegen haben“, so der Berater. Daraus ergeben sich dann erste Vorgehensschritte.