Die IP SYSCON GmbH hat mit ihrer Web-App „HQ“ eine Anwendung geschaffen, mit der Kommunen die Prozesse von Maßnahmen im öffentlichen Straßenraum vereinfachen und transparenter machen können.
Verkehrsbeeinträchtigungen auf dem Weg zur Arbeit oder im privaten Leben kennt wohl fast jeder aus seinem Alltag. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Von einem schlicht erhöhten Verkehrsaufkommen über Unfälle auf den Straßen bis hin zu kleineren oder größeren Baumaßnahmen in und an der Straße. Ein Teil dieser Baumaßnahmen wird dabei durch Ver- und Entsorger beeinflusst, die im Zuge von Reparaturen, Sanierungen oder Neuverlegungen an Leitungen und Rohren Arbeiten durchzuführen haben, die vornehmlich unter dem öffentlichen Verkehrsraum verortet werden müssen. Neben der Fahrbahn betrifft dies oftmals auch den Rad- oder Gehweg – mit mehr oder minder großem Einfluss auf den motorisierten Verkehr wie auch auf Radfahrer oder Fußgänger durch notwendige Sperrungen von Teilen des öffentlichen Verkehrsraums.
Um die Belastungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer aller Art so gering wie möglich zu halten, ist die Durchführung von Baumaßnahmen im öffentlichen Verkehrsraum bestmöglich zu koordinieren. Unter anderem helfen dabei entsprechende Internetportale wie beispielsweise der Baustellenatlas der Firma infreSt.

Die IP SYSCON GmbH will mit ihrer HQ-App die Baustellenplanung und die zugehörigen Prozesse für Kommunen vereinfachen. Foto: Rainer Fuhrmann / stock.adobe.com
Maßnahmen durch Ver- und Entsorger im öffentlichen Straßenraum – Aufgrabungen oder Aufbrüche genannt – sind zudem gegenüber den kommunalen Institutionen der Städte und Gemeinden per Gesetz genehmigungspflichtig. Dazu bedarf es der Abstimmung und Kommunikation zwischen Antragssteller (Ver- beziehungsweise Entsorger) und der kommunalen Verwaltung. Genau an dieser Stelle gibt es potenzielle Unschärfen in der Durchführung des Ablaufs. Die Anfrage zur Genehmigung einer Aufgrabung durch die Antragssteller kann zum Beispiel per Vordruck erfolgen, der dann von den kommunalen Webseiten heruntergeladen werden kann. Gleichzeitig können aber auch Anfragen per E-Mail, Post oder Telefon eingehen – im Worst Case erreicht dabei keine der Informationen die zuständigen kommunalen Fachabteilungen.
Um derartigen, heterogenen Kommunikationswegen entgegenzuwirken, besteht auch die Möglichkeit, den Prozessschritt der Aufgrabungsanmeldung komplett zu digitalisieren. Ziel dabei ist es, einen möglichst hohen Anteil an Anmeldungen bezüglich des Verwaltungsaufwands zu optimieren, Fehler im Ablauf zu minimieren und somit die Effizienz in der Kommunikation mit den Antragsstellern und Baufirmen zu steigern. Dazu sind unter anderem Informationen zur ausführenden Baufirma, Aufgrabungsgrund, Zeitraum und Ansprechpartner sowie geeignete räumliche Daten an die kommunalen Facharbeiter in strukturierter Form zu übergeben.
Informationsaustausch mit HQ-App
Für die Realisierung solcher Maßnahmen stellt das Softwarehaus IP SYSCON GmbH auf Basis einer zentralen Straßenmanagement-Lösung eine mobile Komponente zur Verfügung. Die Umsetzung sieht hierbei ein Framework vor, welches in der responsiven Web-App „HQ“ mündet. Die HQ-App kann online sowohl im Intra- als auch im Internet über einen Webbrowser betriebssystemunabhängig auf allen Endgeräten betrieben werden. Außerdem unterstützt die Anwendung eine Kartenfunktion, um der kommunalen Anforderung zur Bereitstellung eines Lageplans zur besseren räumlichen Verortung der anzumeldenden Aufgrabungen gerecht zu werden. Um zu gewährleisten, dass jedes Unternehmen nur die eigenen Anträge sowie aktuelle Aufgrabungen in der HQ-App einsehen kann, müssen sich die Anwender mit einem individuellen Login authentifizieren.

Die HQ-App unterstützt eine Kartenfunktion, um der kommunalen Anforderung zur Bereitstellung eines Lageplans zur besseren räumlichen Verortung der anzumeldenden Aufgrabungen gerecht zu werden. Foto: IP SYSCON GmbH
Der technische Background der Softwarelösung wird von IP SYSCON gehostet, kann aber wahlweise auch beim kommunalen Anwender selbst betrieben werden. Über einfache Auswahllisten und automatisierte Vorbelegungen werden die Eingabevorgänge für die Antragsteller erleichtert und beschleunigt. Zudem kann der Antragsteller auch ergänzende Dokumente wie Fotos oder Lagepläne austauschen. Diese werden dann der digitalen Aufgrabungsakte in der Datenbank zum Straßenmanagement zugeordnet. Die räumliche Verortung der Baumaßnahme ist dabei über das Platzieren eines einfachen Punktes in einer dafür bereitgestellten Kartenansicht der mobilen App möglich. Die auf diese Weise gewonnene Geoinformation lässt sich anschließend zum Beispiel im Esri GIS räumlich analysieren und verschneiden, um fachübergreifende Aussagen für eine optimierte Koordination von aktuellen und zukünftigen Aufgrabungen sowie sonstigen Maßnahmen im öffentlichen Verkehrsraum zu ermöglichen.
Austausch im Chat-Format
Darüber hinaus haben beide Seiten – also die ausführenden Bauunternehmen einerseits und die kommunalen Mitarbeiter andererseits – die Möglichkeit, sich über eine Kommentarfunktion in der HQ-App bei aktiven Aufgrabungsmaßnahmen bezüglich aktueller Informationen zum Baufortschritt oder sich verändernder Rahmenbedingungen auszutauschen. Die Aufgrabungen selbst bleiben außerdem auch nach Abschluss und Abnahme bis zum Ende der Gewährleistung (Verjährungsfrist zur Mängelbestimmung) in einem separaten Bereich im System hinterlegt und können somit auch in der Web-App jederzeit wieder eingesehen werden.
Mit der HQ-App will IP SYSCON Kommunen die Möglichkeit geben, Aufwände aufseiten der Verwaltungsebene zu reduzieren und gleichzeitig die Kommunikation mit den Antragstellern und ausführenden Baufirmen transparenter und effektiver zu gestalten und somit einen weiteren Schritt in Richtung eGovernment zu ermöglichen. (jr)