Die items GmbH & Co. KG, ein Beteiligungsunternehmen mehrerer Stadtwerke, hat eine aus einem Pilotprojekt stammende Softwarelösung für die Planung und Analyse von Fernwärmenetzen zu einer Mehrmandantenplattform ausgebaut. Die Lösung mit dem Namen Grid Insight: Heat ist etwa bei der Enervie Service GmbH, den Kasseler Verkehrs- und Versorgungsbetrieben sowie den Stadtwerken Schwerte im Einsatz. Die Kernfunktion der Lösung ist die genaue Prognose des Wärmebedarfs auf Basis von KI-Algorithmen. Im vergangenen Jahr haben die Stadtwerke Iserlohn den Stadtwerke-Award 2022 gewonnen. Die Stadtwerke Iserlohn hatten Grid Insight: Heat im Rahmen eines Pilotprojektes mit entwickelt, um den Betrieb ihres Fernwärmenetzes effizienter zu gestalten.

Daten in Echtzeit: Die Auswertung von Daten von Fernwärmezählern im Netz, ergänzt durch GIS- oder Vertragsdaten in der items-Lösung. Foto: items GmbH & Co. KG
„Um die Wärmewende zu meistern, müssen wir die Wärmenetze effizienter betreiben. Hierzu ist eine Lösung, die sowohl die Erzeugung als auch die Netze mit Echtzeitdaten ganzheitlich zusammenführt und betrachtet, der fehlende Baustein“, so Hennig Karl, Geschäftsführer der Enervie Service GmbH.
Durch die zusätzliche Auswertung der Daten von Fernwärmezählern im Netz und der Ergänzung um weitere Stammdaten aus beispielsweise GIS-Systemen und den Vertragsdaten bietet die Lösung einen Digitalen Zwilling der Fernwärmeversorgung. Die aus den verschiedenen Quellen aggregierten Daten ermöglichen eine genauere Fernwärmeprognose und eine detaillierte Einsicht in Netzzustände, wodurch die benötigte Vorlauftemperatur effektiv gesenkt werden kann. Die Senkung der Vorlauftemperatur wiederum sorgt für eine signifikante Einsparung an Primärenergie. Die Stadtwerke Iserlohn konnten so den Einsatz der Primärenergie um mehr als 15 Prozent senken.
Eine Funktion, die aktuell in Entwicklung ist, um noch mehr Nutzen aus den Messdaten zu generieren, ist die hydraulische Simulation der Wärmenetze. Durch diese können das jeweilige Anschlusspotenzial berechnet, Leckagen, Engpässe und Stagnationen erkannt und der Netzbetrieb insgesamt verbessert werden. Somit erhalten Wärmenetzbetreiber einen Echtzeit-Einblick in ihr Netz und können Ineffizienzen identifizieren und Optimierungspotentiale ableiten. Grid Insight: Heat wird interaktiv mit Hilfe des Feedbacks der Anwendergruppe an die Bedürfnisse der Nutzer:innen angepasst. Neue Funktionen und Module werden auf Basis des Austauschs zwischen Fachkräften, Innovatoren aus der Branche und IT-Expert:innen der items entworfen.
„Gemeinsam mit den Stadtwerken schaffen wir einen kostengünstigeren, effektiveren und ressourcenschonenderen Betrieb der Fernwärmenetze. Wir freuen uns darauf, die Lösung in Zusammenarbeit mit der Nutzercommunity weiterzuentwickeln“, sagte Ludger Hemker, Geschäftsführer der items GmbH & Co. KG.