Im Westen Deutschlands hat langanhaltender Starkregen Mitte Juli für Überschwemmungen gesorgt. Menschen kamen ums Leben, zahlreiche Gebäude und Infrastrukturen wurden zerstört. Besonders betroffen sind Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Bei der Katastrophenbewältigung hilft auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Satellitendaten und DLR-Luftbildaufnahmen wurden innerhalb kurzer Zeit ausgewertet und beispielsweise als Karten aufbereitet.
Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) gibt die somit erfassten Lageinformationen an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) oder das Deutsche Rote Kreuz (DRK) weiter. Außerdem besteht ein ständiger Austausch mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) und seinem satellitengestützten Krisen- und Lagedienst.
Das ZKI hat für die Regionen in Nordrhein-Westfalen Hochwasserinformationen aus Satellitendaten (Sentinel-1) abgeleitet. Die Auswertung erfolgte dabei mit automatisierten Verfahren. Die Bilder und die sogenannten „Wassermasken“, die die Ausdehnung der Wasserflächen verdeutlichen, werden den Helfern zur Verfügung gestellt. Außerdem zeigt das ZKI besonders betroffene Orte, die gemeinsam mit den Rettungskräften vor Ort definiert werden, in Lagekarten. Hierfür hat das DLR Luftbilddaten mit Auflösungen von zehn bis 15 Zentimetern mit einer Kamera des Instituts für Methodik der Fernerkundung erfasst. Die Flüge konnten in Zusammenarbeit mit DLR-Partnern spontan realisiert werden.
Die Aufnahmen und Karten sind im Rahmen des Forschungsprojekts AIFER in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und dem DRK entstanden. AIFER entwickelt Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), die Informationen aus Satellitendaten, Luftbildern und Meiden automatisiert erkennen und verbinden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt.
Ein Teil der vom DLR erstellten Karten ist zum Download verfügbar. (jr)