Die GIS-Systeme sisNET und Utilities Designer von Bentley Systems verschmelzen zu OpenUtilities.
Bentley Systems führt seine Geografischen Informationssysteme (GIS) sisNET und Utilities Designer in OpenUtilities zusammen. Während die englischsprachige Basisversion von OpenUtilities bereits Ende 2015 verfügbar war, soll im zweiten Quartal 2016 auch die deutschsprachige Fassung ausrollbereit sein.
„Indem wir beide Produkte zusammenbringen, können wir beiden Nutzergruppen einen Mehrwert bieten“, meint Produktmanager Gijsbert Noordam. Zudem sollen die überwiegend in Deutschland ansässigen Anwender von sis- NET unter anderem durch eine einfachere Nutzbarmachung der Netzdaten für mobile Anwendungen und bessere Analysemöglichkeiten profitieren.
Das Open-Konzept wurde schon zuvor in den Bereichen Anlagenplanung (OpenPlant-Produktfamilie) und Verkehrswegeplanung (Open- Roads) umgesetzt. Die GIS-Lösung sisNET ist ursprünglich eine Entwicklung der GEF RIS AG in Leimen und wurde 2006 von Bentley Systems erworben. Die Entwicklung von OpenUtilities folgt der Bentley -Strategie, verschiedene Produkte ähnlichen oder gleichen Typs, die durch Akquisitionen ins Portfolio gelangt sind, zu verschmelzen und auf eine einheitliche technologische Plattform zu stellen.
Viele komplementäre Funktionselemente
Vor OpenUtilities gab es zwei Produktlinien: Einerseits die auf Bentley MicroStation basierende sisNET-Produktfamilie, andererseits der vor allem in Nordamerika, aber auch in Europa eingesetzte Utilities Designer. Bei den Funktionen soll es nach der Verschmelzung zwar einige Überlappungen, aber auch komplementäre Ergänzungen geben. „Wir machen zum Beispiel den sisNET-Anwendern alle Vorteile von Bentley Map zugänglich, ein Kernbestandteil des Utilities Designers“, erläutert Noordam. „Dadurch sind sowohl einfache als auch spezifische Netzdatenanalysen möglich, was sisNET-Nutzer bislang so nicht können.“ Ein anderer Vorteil für sisNET-User werde sein, Zugang zu mobilen Anwendungen zu bekommen. „Bentley Systems arbeitet seit drei Jahren an der Entwicklung einer neuen Gruppe mobiler Lösungen und Applikationen, die über die OpenUtilities- Plattform nun auch sisNET-Anwender nutzen können“, so Noordam. Zum dritten bringe die Software aus dem Utilities Designer ein Workflow- Management-Konzept mit, was in sisNET bislang ebenfalls nicht existierte. Dennoch betont Hagen Lotz, Regional Director Central Europe bei Bentley Systems: „Das Herz von OpenUtilities basiert auf der Lösung, die in Deutschland entstanden ist.“ Internationale Nutzer von OpenUtilities, also diejenigen, die von der Utilities- Designer-Seite kommen, sollen unter anderem von einem stringenten Bemaßungskonzept profitieren, wie es zum Beispiel von sisNET für den deutschsprachigen Raum entwickelt wurde. Die sisNET-Metrik wird – neben anderen Basisfunktionen des deutschen Produkts – in der neuen Basisversion von OpenUtilities internationalen Nutzern zur Verfügung gestellt.
Kunden planen Umstellung für 2016
Ein großer österreichischer Wärmeversorger auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme, testet bereits seit geraumer Zeit auf einer Beta-Produktvariante und hat die eigene Umstellung schon vorbereitet. Eine Projektgruppe von sisNET-Key-Usern begleitet diese Testphase. „Die meisten davon haben für 2016 ein Umstellungsprojekt eingeplant“, berichtet Lotz. Funktional sei man mit dem neuen Produkt schon gut unterwegs, ergänzt Noordam, „aber wir brauchen natürlich noch einige Releases, bis alles hundertprozentig in OpenUtilities zur Verfügung steht.“
Für diesen Umstieg haben die Kunden mehrere Möglichkeiten, erklärt Noordam: „Die einfachste Variante, die wahrscheinlich die meisten wählen werden, ist, die heutige sis- NET-Konfiguration eins zu eins in OpenUtilities weiterzuführen. Das heißt, es ändert sich für die Anwender im Grunde nichts, nur dass ihnen unter dem neuen Produktdach auch die neuen Funktionalitäten zur Verfügung stehen.“ Der damit verbundene Umstellungsaufwand hänge stark davon ab, wie komplex die Konfiguration des Anwenders ist und wie viele Fachschalen er nutzt. Die zweite Möglichkeit sieht vor, sis- NET auf OpenUtilities umzustellen und dabei sisNET aufzugeben. Das kommt in Frage, wenn die vereinfachte Basisversion von OpenUtilities den Funktionsansprüchen genügt. Dieser Weg der Umstellung bedeute etwas mehr Aufwand, so Noordam. Auch dafür interessieren sich einige Bentley-Kunden, weiß der Niederländer. „Wie immer sich die Kunden entscheiden, wir unterstützen sie in alle Richtungen.“ Die Resonanz auf das neue Produkt sei grundsätzlich sehr positiv, hat Kollege Lotz registriert. „Unsere Kunden warten schon darauf.“
Integration mit anderen Systemen
Das Netzinformationssystem BaSYS bietet umfassende Tools für die Sparten
Kanal, Wasser, Gas und Kabel. Mit GeoDS, dem Geoobjects Design Studio, können
beliebige Geoobjekte oder Kataster für jedwedes kommunales Inventar erschaffen
werden. Weltweit einzigartig lassen sich BARTHAUER Produkte dank Multiplattformkonzept
investitionssichernd in alle GIS/CAD-Systeme integrieren.
Kommunale Kompetenz – Die Verwaltungen setzen verstärkt auf betriebswirtschaftliche Steuerungskonzepte. DATEV liefert speziell auf die kommunalen Belange abgestimmte Beratung sowie ein durchgängiges Software-System rund um das Finanz- und Personalwesen.
NIS AG Netzinformationssysteme
für Ver- und Entsorgungsunternehmen im Bereich der Netzinformation
und des Asset Management ganzheitliche und innovative Lösungen an.
Sie ist lizenzierter „value added Partner“ von GE Energy. Der Leistungskatalog
der NIS AG umfasst Beratung/Consulting, Softwareentwicklung, Schulung
und Outsourcing-Dienstleistungen.
Bentleys Strategie ist es, ergänzende Produkte anzubieten, mit denen bestehende Kunden ihre Arbeitsabläufe automatisierter und effizienter gestalten können. „Die Datenerfassung ist hierzulande weitestgehend abgeschlossen“, skizziert Lotz die Situation. „Der Großteil der Unternehmen fokussiert auf die Nutzung der Daten, also auf Themen wie Visualisierung, Mobilisierung und Interoperabilität durch Integration mit anderen Systemen. Hier hat Bentley Systems mit seinem durchgängigen Lösungskonzept seine großen Stärken.“
Die Bentley-Produkte für die GIS-erfahrenen Zielgruppen sind AssetWise und ProjectWise. AssetWise ist eine Art Master Data Manager, der beispielsweise über die verschiedenen Systeme eines Netzbetreibers Datenkonsistenz herstellt und diese im fortlaufenden Veränderungsprozess automatisiert aufrechterhält. Außerdem verfügt das Tool mit dem Baustein Operation Analytics auch über ausgeprägte analytische Funktionen, die Aufgaben wie Controlling und strategische Netzplanung erleichtern sollen. ProjectWise will integrierte, funktionsübergreifende und datenzentrierte Arbeitsprozesse über den gesamten Projektlebenszyklus unterstützen.