Mit dem infra3D Viewer stellt iNovitas eine Softwarelösung am Markt vor, die alle gängigen Typen an Befahrungsdaten unterstützt.
Der Mobile-Mapping-Spezialist iNovitas Deutschland GmbH hat mit dem infra3D Viewer eine neue Software auf den Markt gebracht, die einen besonderen Ansatz verfolgt. Die Software lässt sich universell einsetzen, das heißt, sie kann Daten aus gängigen Mobile Mapping Systemen verarbeiten und bietet umfassende Möglichkeiten zur Integration in Drittsysteme wie etwa CAD- und GIS-Programme. Damit werden die Datenerfassung und primäre Verarbeitung einerseits, und die Software für die Nutzung der Daten andererseits systematisch entkoppelt.
Bilder stellen die einfachste Möglichkeit der Kommunikation dar. Sie vermitteln intuitiv, schnell und inhaltsreich Informationen. Im Bereich von Strassenbefahrungen ergänzen und unterstützen sie die meist rein kartografischen Informationen von Geoinformationssystemen und erweitern auch Expertensysteme für eine breite Nutzung, angefangen von verschiedenen Fachämtern bis hin zu politischen oder öffentlichkeitsrelevanten Kontexten.
Neuer Ansatz für Mobile-Mapping-Software
Bisher gab es am Markt von den jeweiligen Mobile-Mapping-Dienstleistern auch eine hauseigene Softwarelösung, welche die einfache Darstellung, Analyse und Integration der Bilddaten unterstützt. „Das Problem besteht aus Sicht der Anwender jedoch darin, dass diese Programme je nach Befahrungsunternehmen alle zwei bis vier Jahre gewechselt werden mussten, was große Auswirkungen auf die Praxis hat”, so Stefan Basler, Co-Geschäftsführer von iNovitas Deutschland.
Zum Beispiel mussten die Anbindungen an die weiteren Systeme einer Kommune neu erstellt werden. Es sei auch so, dass bestehende Bildbefahrungen nicht oder nicht mehr genutzt werden können und folglich die historischen Daten nicht mehr zur Verfügung stehen – wodurch die Investition verloren gehen würde. „Außerdem kostet es enormen Aufwand, wenn alle Mitarbeiter jedes Mal wieder eine neue Software erlernen müssen”, so der Geschäftsführer. Die Verbesserungen der Arbeitsabläufe und Prozesse entfachen nur dann ihr volles Potenzial, wenn sich die Arbeitswerkzeuge nicht immer ändern und Anwender kontinuierlich auf bewährte Tools zugreifen können. „Dann entsteht durchgängige Digitalisierung, ansonsten bleibt es ein Anwenden vereinzelter, unzusammenhängender Instrumente”, führt er aus.
Diese Herausforderung wird umso größer, je mehr sich Mobile Mapping im Markt etabliert. Kommunen und Infrastrukturbetreiber haben die systematischen Vorteile der Befahrungstechnologie – die als eine Art maßgeschneidertes Google Street View inklusive ingenieurtechnischer Nutzung beschrieben werden kann – erkannt und nutzen die Sensordaten in verschiedensten Anwendungskontexten. Zunehmend wollen Nutzer aber die Befahrung einerseits und die entsprechende Software für die Nutzung und Integration der Daten in ihre eigenen Systemlandschaft andererseits getrennt voneinander beschaffen. Daher schreiben sie diese Leistungen auch zunehmend einzeln aus, wie dies unlängst von Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgenommen wurde.
Vor diesem Hintergrund hat iNovitas sein Produktportfolio im Bereich Straßenbefahrung (infra3D) nun systematisch entkoppelt. Mit dem infra3D Viewer wird nun eine eigenständige Softwarelösung angeboten, die in der Lage ist, Daten aus den unterschiedlichsten Mobile Mapping-Systemen zu verarbeiten. Der vorgestellte, webbasierte Viewer kann zum Beispiel Stereobilder, Panoramabilder, Laserscan (LiDAR)-Daten (koloriert und nicht koloriert) zu nutzbaren 3D-Bildern verarbeiten und darstellen. Er stellt Anwendern also den Straßenkorridor und Infrastrukturanlagen bildbasiert und dreidimensional direkt am Bildschirm zur Verfügung. „Der User gewinnt sofort wichtige Einblicke und Informationen, dies vereinfacht die tägliche Arbeit und macht sie effizienter”, so Basler.
Vielfältige Möglichkeiten zur Integration
Der infra3D Viewer ist mit verschiedenem Funktionsumfang erhältlich und kann kundenindividuell konfiguriert werden. Weiter ist die Softwarelösung auf eine breite Nutzung ausgelegt, daher intuitiv bedienbar und richtet sich auch an alle Nutzer ohne Geo-Fachwissen in den verschiedensten Abteilungen und Anwendungsumgebungen. Somit wurde ein Tool geschaffen, welches in allen Abteilungen von den Mitarbeitenden verwendet kann, ohne dass Spezialwissen erforderlich ist. Und genau das soll erreicht werden: Prozesse, die sich vereinfachen durch Bildinformation, welche allen zur Verfügung steht. Zahlreiche Städte wie z.B. Berlin, Freiburg im Breisgau, Wien usw. nutzen bereits den infra3D.
Insgesamt bietet er Funktionen wie Messen (beispielsweise Distanz, Fläche, Koordinaten), Analysen, Kartierungen und Visualisierungen. Wichtig ist iNovitas vor allem auch der Integrations-Aspekt der Daten. Der infra3D Viewer bietet bestehende Schnittstellen zu Web-Feature-Services (WFS) und Web-Map-Services (WMS). So können zum einen Vektordaten in den infra3D-Bildern lagekorrekt angezeigt werden und zum anderen können Rasterdaten im Kartenfenster von infra3D verwendet werden. Beide Datentypen können also lagegenau und im realen Kontext überblendet dargestellt werden, also beispielswiese Fachdaten zu Leitungsverläufen oder Grundstücksgrenzen innerhalb der bildlichen Darstellung. „Die Überlagerung der GIS-Daten mit den infra3D Bilddaten stellt eine besondere Form der Augmented Reality zur Verfügung”, erklärt Basler. Ebenso können GIS-Nutzer anhand der infra3D-Daten auch ihre Bestandsdokumentation fortführen oder qualitätssichern.
Die schlüsselfertige WFS-Schnittstelle steht neben dem hauseigenen infra3D Geoserver aktuell für die Programme Geoserver WFS-T (geoserver.org), ArcGIS REST FeatureService und die LIDS REST API zur Verfügung. Schnittstellen zu weiteren WFS-Typen können mit einem Plugin erstellt werden. (sg)