Die Unternehmen Camille Bauer Metrawatt und Fichtner IT Consulting gehen eine Kooperation ein und entwickeln in diesem Rahmen eine gemeinsame Lösung. Ziel ist es, neue Lösungen zu entwickeln, die auf der Gewinnung von umfassenden Messdaten aus den Netzebenen basieren und in einem intelligenten digitalen Grid Management zur Anwendung zu bringen.
Erneuerbare Energieformen, netzdienliche Batteriespeicher, Wasserstofferzeugung, großflächige DC-Anwendungen, Wärmepumpen: Die Liste an technischen Komponenten, die in immer größeren Ausmaß in die Verteil- und Mittelspannungsnetze integriert werden, wird immer größer. Netzbetreiber sind gefordert, ihre Netzführung aktiv auf Basis intelligenter Steuerungsprozesse umzugestalten und ihren Netzbetrieb sicherer zu machen. Dazu ist ein vorausschauendes Netzmanagement gefragt.
Um dies zu gewährleisten, arbeiten die Unternehmen Camille Bauer Metrawatt AG und die Fichtner IT Consulting im Rahmen einer neuen Partnerschaft zusammen. Ziel ist es, neue Lösungen zu entwickeln, die auf der Gewinnung von umfassenden Messdaten aus den Netzebenen basieren und in einem sogenannten intelligenten digitalen Grid Management zur Anwendung zu bringen.
Die Camille Bauer Metrawatt AG ist ein mittelständisches Unternehmen aus der Schweiz zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung von industrieller Messtechnik, das bereits seit 122 Jahren aktiv ist. Die Fichtner IT Consulting GmbH ist das IT-Kompetenzzentrum der weltweit agierenden Fichtner Gruppe. Dabei berät und implementiert das Unternehmen IT-Lösungen für technische Netze, Anlagen und Infrastrukturen, unter anderem unter Zuhilfenahme von geografischen Netzdaten oder anderen, netzrelevanten Geodaten. Die Fichtner-Gruppe feierte im Jahr 2022 das 100-jährige Bestehen.
Das Konzept baut auf der grundsätzlichen Definition eines Smart Grids auf, wie es z. B. vom Bundes-amt für Energie beschrieben wurde: „Als ein Smart Grid wird ein elektrisches System verstanden, welches unter Einbezug von Mess- sowie meist digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien den Austausch elektrischer Energie aus verschiedenartigen Quellen mit Konsumenten verschiedener Bedarfscharakteristika intelligent sicherstellt. Ein solches System soll den Bedürfnissen aller Marktakteure und der Gesellschaft Rechnung tragen. Die Nutzung und der Betrieb des Systems können dadurch optimiert und effizienter gestaltet werden, die Kosten und der Umwelteinfluss können minimiert und die Versorgungsqualität und -sicherheit in ausreichend hohem Masse gewährleistet werden.”
Die neue Lösung kombiniert die bestehenden Lösungsangebote der Partner. Wichtig ist dabei, dass der Ausbaugrad der Lösung skaliert werden kann. So soll unter anderem dem Kunden die nötige Flexibilität gewährt werden, um den Ausbau der Lösung immer wieder den aktuellen Bedürfnissen anzupassen.
Beide Unternehmen schlagen eine Abfolge der Projektrealisierung in vier Schritten vor: Sicheres Messen auf der Niederspannungsebene, um Realität mittels Transparenz der Netze in Echtzeit herzustellen, Erzeugen eines kompletten digitalen Netzabbilds unter Ableitung der Netzsituation und Topologie aus bestehenden Quellen, Darstellung einer interaktiven Visualisierung der Messwerte an den Messpunkten und der resultierenden Netzsituation im Netzplan (Netzcockpit) sowie Finalisierung eines topologischen Endergebnisses mit der Bereitstellung von Analysen, Prognosen und Automatisierungen über die weitere Entwicklung im Netz. (jr)